Gewalt gegen christliche Einrichtungen lässt nicht nach

Christusstatue zerstört

In Jerusalem ist es erneut zu einem Vandalismusakt gegen eine christliche heilige Stätte gekommen. Dabei wurde eine Christusstatue erheblich beschädigt. Ein Wächter überwältigte den Täter, die hinzugerufene Polizei nahm ihn fest.

Blick auf die Jerusalemer Altstadt  (shutterstock)

Am Donnerstagmorgen sei ein jüdischer Mann in die Verurteilungskapelle auf dem Gelände der Geißelungskapelle in der Jerusalemer Altstadt eingedrungen. Dort habe er eine Christusstatue von einer Säule gestürzt und der Figur das Gesicht zerschlagen, teilte die Franziskanerkustodie mit.

Auf einem Video, das den Mann bei der Festnahme zeigt, sagte er, in Jerusalem dürfe es keine Götzenbilder geben: "Wir können keine Steine falscher Götter in Jerusalem verehren."

Es handelt sich nach Polizeiangaben um einen amerikanischen, um die 40 Jahre alten Touristen. Es werde nun ein Gutachten erstellt, um die geistige Gesundheit des Verdächtigen zu überprüfen.

Wiederholte Angriffe

Der Vandalismusakt ist der sechste Angriff auf christliche Stätten und Christen seit Jahresbeginn. Im Januar waren der protestantische Friedhof auf dem Jerusalemer Zionsberg geschändet und eine maronitische Kirche in Nordisrael zerstört sowie Hassgraffiti auf den Mauern des armenischen Klosters in der Jerusalemer Altstadt angebracht worden.

Zudem kam es zu Übergriffen auf christliche Restaurants am Neuen Tor zum christlichen Altstadtviertel sowie auf das armenische Patriarchat.

Franziskaner in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Franziskaner in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Als Hüter der katholischen heiligen Stätten im Heiligen Land beklagen in diesem Zusammenhang die Franziskaner zunehmenden Hass und Gewalt gegen die christliche Gemeinschaft in Israel. Es sei "kein Zufall, dass die Legitimierung von Diskriminierung und Gewalt in der öffentlichen Meinung und im gegenwärtigen politischen Umfeld Israels" auch zu Gewaltakten gegen Christen führe.

Patriarch übt Kritik

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, beklagte kürzlich wachsende Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften. Er äußerte sich besorgt über mögliche Konsequenzen. Radikale Kräfte im Land könnten sich von Teilen der Regierung bestärkt fühlen, die Übergriffe auf Christen fortzusetzen.

 

 

Quelle:
KNA