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Womanese: Arne Hoffmann im Interview

Wer das letzte Interview mit Arne Hoffmann gelesen hat, der kann nicht bestreiten, daß seine Geschicklichkeit, mit Ideologen des Matriarchats umzugehen, beträchtlich zugenommen hat – oberflächlich gesehen. Hier schreibe ich, was er leider nicht gesagt hat.

Es ist bekannt, daß ich über Arne Hoffmann nicht viel Positives zu sagen weiß, obwohl er zweifellos eine der wichtigsten und bestinformierten Aktivisten der Männerbewegung ist.

  • Einer von zwei Hauptgründen liegt darin, daß er auf ein appeasement mit dem Matriarchat setzt anstatt auf Konfrontation, so wie ich es bevorzuge. Das hat im Laufe der Jahre zu vielen inhaltlichen Widersprüchen auf seinem blog und Aussagen über Maskulismus, Frauen und Feminismus geführt, die grundfalsch sind, und vermutlich aus politischen Gründen gemacht wurden – zum Schaden unserer Sache.
  • Der zweite Hauptgrund liegt darin, daß sich Arne Hoffmann (AH) aus Angst vor dem Nazi-label immer noch an die akutelle linke Politik ranzuwanzen versucht, anstatt mutig in die politische Opposition zu gehen, wie die meisten Männeraktivisten das inzwischen aus echter Überzeugung getan haben: Doch noch immer tut er nach außen so, als könnte und würde er für die wichtigen, die meisten, die allein ernstzunehmenden Männeraktivisten sprechen. Tja … was könnte weiter von der Realität entfernt sein, als die Erfüllung seines Wunsches, unsere Bewegung anzuführen?

Denn die Sache ist keine Kleinigkeit: Wie mit den Vertretern des Matriachats umzugehen ist, war in letzter Zeit Gegenstand ernsthafter Diskussion – und zwar hier, hier und hier in einem Forum der Männerbewegung, daß sich von einer aufstrebenden Alternative zur dominanten Sammelstelle maskulistischer Kreativität entwickelt hat.

  • Denn zeitgleich diskutiert man im zweiten Leuchtturm der deutschen manosphäre das drölftigste Kapitel aus der Männerfibel zum Flachlegen … nun ja. Das Interview von AH mit der Studentin Carla Kreuz (CH) ist daher eine gute Gelegenheit, diese Diskussion mit der gebotenen Ernsthaftigkeit fortzuführen.

Mein Ziel besteht hier keineswegs darin, AH zu kommentieren, sondern in der Entwicklung einer ersten Version von womanese, einer Diffamierungssprache von Frauen zur wechselseitigen Positionierung in einer sozialen Hierarchie, deren Ende fast immer darin besteht, Ansprüche gegen Männer zu übernehmen bzw. aufzugeben.

  • Auf diesem Weg löse auch ein Versprechen ein, welches ich im letzten post dem Kommentator beweis gegeben habe: Es gibt eventuell einen verbalen Weg, Frauen dazu zu bringen, Männer, ernst zu nehmen. Wenn ich recht habe, dann führt nur er dazu, daß Frauen auch ernst nehmen, was Männer sagen. Denn das tun sie so gut wie niemals.

Wie das Beispiel zeigt, klingen Diskussionen in womanese expressis verbis oft harmlos, sind aber in Wahrheit verbissene Schlachten, die besonders bösartig, dreckig, verschlagen, hinterhältig und gemein geführt werden. Das ist meist bestes Schulhofniveau, wie wir es von Frauen schon immer geboten bekommen haben – aber intellektuell hochgejazzt.

  • (1) Als Leser weiß man leider nicht, ob AH womaneze beherrscht oder nicht. Denn vom Standpunkt des womanese aus verhält er sich in diesem Interview wie ein Fußballspieler, der angespielt wird, den Ball eigentlich annehmen, dribbeln, stürmen und ein Tor zu machen versuchen sollte, während er tatsächlich den Ball von seinen Beinen abprallen läßt und beginnt, Schillers Gedicht Das Lied von der Glocke zu rezitieren – was sinnlos, nutzlos, und hohl ist. Geschmeidigkeit sieht anders aus.

Um diese Einschätzung zu rechtfertigen, wird in diesem post die rethorische Technik der kommunikativen Einrahmung am Beispiel entwickelt. Die Idee dazu geht auf diesen post zurück, wird aber durch die Figur des reimenden Fußballspielers erst lebendig.

  • (2) Zur Erinnerung: Fast alle Frauen entscheiden sich dafür, ihrem Leben dadurch eine tiefere Bedeutung zu geben, daß sie versuchen, etwas von Wert darzustellen. Für diese Wertzuweisung gibt es empirische Regeln, die auf das Ideal der romantischen Hingabe zurückgehen. Etwas von Wert darzustellen, liefert eine normative Rechtferigung, ökonomisch, sozial und privat das Leben durch andere Menschen, z.B. ihre Arbeit, ihre Ideen, ihre Risikoübernahme und ihre Anstrengung zu leben. Kerngeschäft eines solchen weiblichen Lebens der Resourcenumverteilung sind die normativen Ansprüche, die vorgeblich wertvolle Frauen gegen wertlosere Menschen durchzusetzen versuchen – typischerweise Männer, was eine Folge funktionaler Männlichkeit ist. Sich selbst als Opfer zu inszenieren, ist ein bekanntes Beispiel. Aber auch andere Frauen können eingespannt werden – was ebenfalls in womanese verhandelt wird. Und wo es um so viele Resourcen geht, deren Zustellung umgeleitet werden soll, wird natürlich von Frauen gelogen, getäuscht und getrickst, was das Zeug hält – wie eigentlich immer im Leben, denn was sonst könnten Frauen anderes sein als normale Menschen?

Es wird sich zeigen, daß im Sinne von womanese das Interview durch CH nicht fair ist. Stattdessen wird AH wird getestet, vorgeführt, angezählt, ausgeknockt und blutig ausgeweidet – eine Resultat, das zugegebenermaßen CH als uneingeschränkt kompetente womaneze-Specherin idealisiert. AH jedoch scheint nichts davon zu bemerken, während er seine linke appeasement-Politik gegenüber dem Matriatchat durchzieht – peinlich und beschämend für unsere ganze Bewegung vom Standpunkt des womanese aus.

  • Ich entschuldige mich im Voraus dafür, daß ich meine noch plumpe, wenig elegante und einfallslose womanese-Fechterei mit ausgedehnten Detaildiskussionen kombiniere: Das wird etwas mühsam.

Doch auch ich muß klein anfangen und kann es mir nicht leisten, das Verständnis meiner Leser unterwegs zu verlieren. Entwickeln wir die kommunikative Einrahmung am Beispiel.

I. Let’s get into it without any further ado:

Der 1. Angriff von CH – AH wird getestet:

CH: Lieber Herr Hoffmann, was ist eigentlich ein Maskulist? Für mich als junge Frau klingt diese Bezeichnung befremdlich.

Womanese ist nicht besonders sophisticated, sondern so aufgebaut, daß auch die dummen Frauen Attacken bemerken, parieren und kontern können. Es braucht also einen verbalen Aufhänger für womanese, der an seiner Überflüssigkeit erkennbar ist – und zwar wie folgt:

  • (3) Es liegt in keinem Sinne auf der Hand, inwiefern jemand in seiner Eigenschaft als junge Frau etwas an Männerrechten befremdlich, i.e. irgendwie out-of-the-world, finden könnte. Es dennoch zu erwähnen, provoziert semantisch daher eine Nachfrage. Also: Den entsprechenden Satz zu äußern, übernimmt die kommunikative Funktion einer impliziten Aufforderung an den Addressaten, sich diese Nachfrage vor einer Replik selbst zu beantworten.

Wie könnte die Antwort aussehen? Überlegen wir, welche Evolution des Interviews unter welchen Bedingungen möglich wäre.

  • (4) Zu diesem Zweck lohnt es sich, daran zu erinnern, daß das Kommunizierte dem Adressanten einen vernünftigen Grund gibt, seine Meinungen zu ändern. Also: Das update der Meinungen von AH, insofern es das Motiv seiner Antwort auf die Interviewfrage darstellt, verrät CH demnach, wo AH vor seiner Antwort stand – oder wenigstens nach außen vorgibt, gestanden zu haben: Dieser Test fragt eine Selbsteinschätzung von AH ab.

Bilden wir zu diesem Prinzip einige Beispiele, um das besser zu verstehen:

  • (5.1) AH könnte sich z.B. entscheiden, „Lieber Herr Hofmann“ als ironisch einzuordnen und darin eine bisher ausgebliebene Respektlosigkeit seiner Person in der Öffntlichkeit zu sehen. Zeigt seine Antwort Ärger darüber, so gibt er CH und allen Lesern gegenüber die Höherwertigkeit von Frauen zu, womit man über Maskulismus nicht mehr zu reden braucht, da Männer durch AH offenbar verlangen, was ihnen nicht de facto zusteht. In diesem Fall demonstriert AH, weder sein eigenes Projekt, noch die soziale Geschlechterrealität verstanden zu haben: AH würde sich als unterlegen und inkompetent präsentieren – was Aussagen über die geteilte Realität von AH und CH sind.
  • (5.2) AH könnte sich angesichts der Befremdung von CH auch entscheiden, das Maskulismusthema der Öffentlichkeit als alternative Sichtweise auf die Erfahrungen von CH als junge Frau zu entwickeln und den Lesern anzubieten. Die Existenz dieser Entwicklungslinie läßt darauf schließen, daß CH feministisch geschult ist, sich gründlich vorbereitet hat, und die zum Leben der Frauen asymmetrischen und deprimierenden, privaten Erfahrungen der Männer aus der RedPill- oder MGTOW-Szene genau kennt. Die Vermutung liegt daher nahe, daß sie glaubt, diese Schilderungen vorauseilend entwerten zu können, denn nach der feministischen Ideologie können nur die Unterdrückten selbst kompetent zu Unterdrückung sprechen. Die feministische Falle schnappt daher zu in dem Moment, in dem AH glaubt, die privaten Erfahrungen der Geschlechter vergleichen zu können. Denn die Erfahrungen der Frauen kann er ja bekanntllich nicht verstehen. Folglich wäre dieser maskulistische Ansatz sofort tot.
  • (5.3) AH kann sich aber auch entscheiden, in der Befremdung eine Anmaßung von CH in dem Sinne zu sehen, als CH suggeriert, nur Frauen würden in dieser Gesellschaft bestimmen, welche Themen relevant und informativ sind, und daß allein Frauen bestimmen, welche Themen in öffentlichen Diskussionen wohltemperiert, manierlich und akzeptabel sind – was Aussagen über die geteilte Realität von AH und CH sind. Auch hier liegt die Vermutung nahe, daß CH eine feministische Falle ausgelegt hat, die in dem Moment zuschnappt, in dem sie AH der völligen Unkenntnis der wahren, sozialen und statistischen Bedrohnungslage der Frauen bezichtigen kann. Und was immer so ein Typ zu Männerrechten sagen könnte, kann kaum glaubhaft sein, weil unklar wäre, in welcher Realität AH eigentlich lebt. Da fehlt eigentlich nur nach die Nachfrage nach den private Ausschweifungen von AH und ein augenzwinkerndes „Du kleines Spaßnäßchen, du.“ zusammen mit einem süssen Lächeln – und jede Reputation von AH wäre dahin bis zum Sanktnimmerleinstag.
  • (5.4) AH würde sich für einen noch extremeren Schritt in diese Richtung entscheiden, wenn er zusammen mit „Lieber Herr Hoffmann“ in der Befremdung von CH einen sanft-herablassenden Tadel erblicken würde. Seine entsprechende Empörung über die angemaßte Autorität von CH würde einen Anschein von Patriarchat erzeugen, und ihn als eigentlich schwachen, patriarchalischen Mann mit erheblichen Problemen beim Selbstbewußtsein und beim Selbstwertgefühl outen und die weiterführende Vermutung, daß er nur ein von Frauen verschmähter, rachsüchtiger und daher primitiv-dummer Nazi-Incel ist, wäre nur einen Wimpernschlag weit entfernt.

All diese Entwicklungsmöglichkeiten machen eines völlig klar: womanese nutzt die Tatsache, daß wir nicht etwa aus der Semantik von Worten eine Realität konstruieren, sondern aus dem kommunikativen Gebrauch von Worten feststehender Semantik z.B. via Präsuppositionen oder dem Schluß auf die beste Erklärung Vermutungen über die Realiät generieren, die wie in einer schlampig geführten Verhandlung rethorisch benutzt werden, um den Gegner in die Zustimmung zu Entscheidungen über Ansprüche von Personen zu locken – in diesem Fall sind es feministische Entschädigungsansprüche von Frauen an Männer. Mit anderen Worten: womanese ist eine rethorische Suggestion von Realität mit Hilfe unvollständiger und irreführender Kommunikation.

Natürlich kann AH auch jede Mitwirkung bei dem Test verweigern, CH keine Informationen über seine selbstzugeschriebene Stellung, sein Wissen und sein Verständnis liefern, und einfach sachliche Informationen liefern – was er getan hat. Doch legt das Verhalten von AH vom womanese-Standpunkt aus nahe, daß er, wenn er rethorisch umzingelt wird, diese Umzingelung nicht erkennt oder sich nicht zu befreien vermag. Letzteres ist sogar mit der Annahme kompatibel, daß AH dieser ganze Kinderkram von CH einfach zu dämlich ist, weil es Wichtigeres gibt.

  • Ich glaube nicht, daß CH clever genug ist, sich all das in Sekundenschnelle selbst zu überlegen. Aber es ist durchaus realistisch, daß es in vielen Jahren mit unzähligen Beispielen eingeübt wurde, bis es bei CH vom verlängerten Rückmark erledigt werden kann.

Was also hätte AH anders machen können? So wie CH ihre eigentliche Frage „was ist eigentlich ein Maskulist?“ durch „Lieber Herr Hoffmann“ und „Für mich als junge Frau klingt diese Bezeichnung befremdlich.“ kommunikativ eingerahmt hat, kann auch die Person von CH durch AH aufs Korn genommen werden – ohne daß er auf die Lieferung korrekter Sachinformationen an die Leser verzichten muß:

  • (6) „Ja, das war auch sofort mein Eindruck. Aber es gibt Frauen, die sich Männer als Sozialpartner unbehelligt von sozialen Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen wünschen, weil dann deren Anerkennung von und Respekt für Frauen in Freiheit und Selbstbestimmung erfolgt. Das ist einer der Gründe, aus dem wir uns entschieden haben, Lösungen zu entwickeln, die in eine gerechte Politik …. etc. blabla …. . Und diese Frauen werden schneller lauter und zahlreicher als wir mit Männern für Männer erfolgreich arbeiten können.“.

Vielleicht kann man (6) besser machen, aber verzichten wir mal auf diesen Punkt und verfolgen die prinzipielle Frage, warum diese kommunikative Einrahmung anders oder gar besser sein soll als die Lösung von AH? Betrachten wir die Sache mal durch die rethorische Brille des womanese:

  • (i) Die erste referentiell unbestimmte Zustimmung durch „Ja„, ist nur eine Überrumpelung zur Verunsicherung von CH und des Interviewlesers, die auf einen Klassenkampf vorbereitet sind. Tatsächlich spuckt „das war auch sofort mein Eindruck.“ der Weiblichkeit von CH und allen Frauen, die CH kennt, mit Anlauf ins Gesicht. Welcher Ausschnitt der Realität erlaubt diesen Schluß? Frauen verbringen ihr halbes Leben mit dem Versuch, die Merkmale ihrer besonderen, durch Geburt gegebenen Inkarnation von Weiblichkeit zu erforschen, und mit Hilfe ihrer Kleidung, Körperhaltung und -bewegung, Parfum, make-up, Gestik, Mimik und Stimmlage bis in ihre Meinungen hinein konsistent an der Oberfläche ihrer Person zu präsentieren – zum Teil für Männer, zum Teil gegen andere Frauen: Der erste Eindruck des Betrachters soll ihn psychologisch überwältigen und manipulierbar machen.
  • (ii) Doch in (6) wird bestätigt, daß der erste, äußerliche Eindruck von CH sofort bestätigt, daß Männer als Subjekte mit Rechten wahrzunehmen, für CH ungewohnt ist. Doch was sonst an Männern könnte die Aufmerksamkeit von CH dem ersten Eindruck nach so dermaßen fesseln, daß sie an nichts sonst denkt? CH selbst identifiziert sich als junge Frau, was sexuelle Aktivität impliziert. Die Äußerung des ersten Satzes von (6) kommuniziert daher, daß dem äußerlichen, ersten Eindruck nach, CH in all ihrer darstellenden Selbstverwirklichung nicht von hehrer Weiblichkeit motiviert, sondern sich offenbar völlig triebgesteuert gibt und Männer auf Lustobjekte reduziert – so wie es angeblich nur Männer tun. Und was könnte schlimmer für eine Frau sein, als mit Männern auf einer Stufe zu stehen?
  • (iii)  Da jede Befremdung aber zugleich impliziert, daß etwas Seltenes passiert ist, werden alle Frauen, die sich mit CH abgeben, auf dieselbe Weise herabgestuft, da sie offenbar ebenfalls Männer noch nie unter einem anderen Blickwinkel betrachtet oder von einer Alternative gehört haben. Denn sonst hätten sie darüber geredet, wovon CH aber offfenbar nie Zeuge war. Mit anderen Worten: Kultiviertere Frauen meiden CH und ihre Clique – und das vermutlich aus gutem Grund.
  • (iv) Daß (ii) korrekt ist, wird im zweiten Satz von (6) bestätigt, indem AH einerseits die Angriffsfläche auf seine Person reduziert, insofern er vorgibt, als Maskulist den Wünschen derjenigen Frauen zu entsprechen, welche sich eine viel wertvollere, weil authentischere Aufwertung durch männliche Aufmerksamkeit und romantische Hingabe wünschen, insofern sie von ökonomischen, sozialen und psychologischen Bedrängissen befreit wurden. Daß CH diese viel stärkere Ego-Nahrung übersehen hat, zeigt, daß sie sich mit sehr viel weniger zufrieden gibt und ihre Standards zur Selektion von Männer viel niedriger sind als die einer Gruppe erlesener Frauen, von denen CH noch niemals gehört hat. Selektionsstandards für Männer sind für die Selbstbewertung von Frauen aber essentiell, die an Wert verlieren, wenn sie sich mit wertlosen Männern abgeben. Denn dafür kann es nur den einen Grund geben, daß eine Frau aufgrund ihrer Eigenschaften nichts Besseres bekommen kann.
  • (v) Doch das ist nicht alles: Denn da CH nicht beweisen kann, daß es diese Gruppe von herausragenden Frauen nicht gibt, kann sie sich weder vom unausgesprochenen Vorwurf freimachen, mit ihrer Skepsis gegen die Interessen von Frauen eingestellt zu sein, noch dem Verdacht entkommen, daß sie nur eine kleine Auswahl von Frauen mit seltsamen Eigenschaften und Wünschen kennt, daß sie aus ihrer kleinen, butzigen Blase niemals herauskommt – weil sich das echte Leben einfach nicht für sie interessiert. Und was so eine Frau befremdet, kann kaum für dem dichotomischen Großkonflikt der Geschlechter als Ganzes relevant sein, und daß die richtigen Fragen gestellt werden, glaubt unter dieser Bedingung sowieso keiner.
  • (vi) Und last not least unterstellt der letzte Satz von (6), daß CH deshalb völlig ahnungslos ist, weil man sie für die Verbesserung der Lage von Frauen – eine Sache, die sich CH ja selbst auf die Fahne schreibt – durch Verbesserung des männlichen, Frauen zur Verfügung stehenden Verbrauchsmaterials, nicht im Mindesten gebrauchen kann. Und ob das bedeutet, daß CH sich selbst als junge Frau nützen kann oder nicht, interessiert auch niemanden – nicht mal Frauen.

Und doch: nichts an (6) ist irgendwie ausfällig – expressis verbis. Denn (6) ist eine rethorische Komposition, die mit unhinterfragten Annahmen über die Realität operiert – womanese eben.

Der 2. Angriff von CH – AH wird vorgeführt:

Verfolgt man das Interview weiter, so hat CH aus der 1. Antwort von AH – zu Recht oder zu Unrecht – offenbar den Schluß gezogen, daß AH eine Lusche ist und sie trägt daraufhin den Angriff aus ihrer vorbereiteten, feministischen Burg weit hinaus ins Feld vor, indem sie AH, seine Antwort ignorierend, die Gretchenfrage stellt, um ein vorzeitiges K.O. zu erzielen.

  • Natürlich wußte CH nicht, wie AH reagieren würde. Daher sehen wir im zweiten Angriff das spontane, intellektuelle Produkt ihres Mitdenkens, welches rethorisch schon sehr viel weniger subtil und eher schlicht ausfällt, verglichen mit ihrem ersten Angriff: Ihre kommunikative Einrahmung wiederholt einfach nur das feministische Glaubensbekenntnis. CH wird daher nicht allzu clever sein.

CH: Wie ordnet sich die Männerrechtsbewegung gegenüber dem Feminismus ein?

Auf mich wirkt dieser zweite Angriff wie ein inquisitorisches Konzil, in dem man nur die Unterwerfung der Häretiker sucht, aber die Wahrheit oder ihre Anliegen mit einer ungeduldigen Handbewegung wie eine Schmeißfliege weggewedelt wird – eine erneute Demütigung, die AH unkommentiert zugunsten eines Bücklings hinnimmt:

  • „Wir sehen jene Positionen im Feminismus kritisch, die zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beitragen: […]. Mein Ziel ist es, mit den Feministinnen, die an einem konstruktiven Gespräch Interesse haben, am selben Strang zu ziehen […] “

Gemerkt? „WIR sehen jene …. “ . Oh, nein. Ganz und gar nicht. WIR sehen Feminismus ganz anders – in etwa so und die Mehrheit will alles andere, als mit dem Frauen schädigenden Feminismus zusammen zu arbeiten.

Als alternative Antwort würde ich nicht das umständliche womanese vorschlagen, sondern rücksichtslosen Frontalangriff:

  • „Feminismus macht sich für Ereignisse, Zustände und Entscheidungen im Leben von Frauen stark, die wir eigentlich unseren Kindern unter keinen Umständen wünschen würden: z.B. Arbeit als Prostituierte und in der Porno-Industrie, Abtreibung, Promiskuität, späte und damit risikoreiche Geburt, Scheidung und Alleinerziehung, Übergewicht und Selbstisolation. Normal denkende Menschen schließen daraus, daß nicht für Frauen gut sein kann, was wir unseren Kindern nicht wünschen. Aktivisten der Männerbewegung sind trotz aller Differenzen in der Mehrheit Humanisten, die sich kategorisch weigern, mit einer totalitären Ideologie zusammen zu arbeiten, die meint, aus angemaßter Moral die Interessen von Frauen ignorieren und ihnen schaden zu dürfen.“

Was, Arne, wäre an dieser Antwort so schwer oder so schlecht gewesen? Hm?

Damit ist der erste Ansatz zur Kartierung von womanese skizziert. Ich würde vielleicht in einem zweiten post womanese in dem Interview mit AH weiterverfolgen.

II. Braucht es einen militanten Maskulismus?

Nehmen wir an, wir geben zu, daß (6) tatsächlich eine Art ist, CH in aller Öffentlichkeit in womanese zu attaktieren. Warum sollte das gut sein? Und begeben wir uns nicht auf ein irgendwie unerwünschtes Niveau?

  1. Rethorische Attacken wie in (6) demütigen Frauen, die es verdient haben, und zwar ohne eine Möglichkeit von Berufung oder Revision. Das ist Gerechtigkeit, die man nicht aufhalten kann. Männer, die Frauen rethorisch öffentlich bestrafen können, sind für Frauen gefährlich.
  2. Eine öffentlich gedemütigte und bloßgestellte Frau braucht im Gegensatz zu einem Mann die Gutwilligkeit und Kooperation anderer, diese Frau anerkennender und wertschätzender Menschen, um sich psychisch wieder aufzurichten – was dauern kann. Die depressive Verstimmung der Frauen durch rethorische Bestrafung ist nachhaltiger. Dazu kommt, daß Frauen in den letzten 40 Jahren maßlos verwöhnt wurden: Wer auf dem Gipfel in die Tiefe gestürzt wird, leidet stärker – ein Prinzip, was bereits in den griechischen Sagen vorkommt.
  3. Ein Mann, der Frauen in womanese demütigen kann, hat vielleicht einige, aber nicht nur Nachteile: Andere Männer und Frauen werden seinen Mut und seine Geschicklichkeit bewundern, ihn nachahmen, das soziale und psychologische Klima für Männer wird langfristig besser werden, Frauen werden mehr in die Defensive gedrängt. Die meisten Frauen praktizieren heute Machtpolitik auch im Privaten. Rethorische Bestrafung ist genau die Sprache, die diese Frauen heute verstehen.

Doch das Wichtigste scheint mir zu sein, daß Männer derjenigen Untergruppe der Frauen, die gegenwärtig die Gesellschaft zugunde richten, psychologisch dermaßen unter tägliches Dauerfeuer setzen können, daß den Frauen nur eine Alternative bleibt: ihre parasitäre Lebensform zu wechseln, das ganze Spiel der Manipulation und Ausbeutung gegen die Männer aufzugeben, weil sie sich nirgendwo mehr hinwenden können, ohne erneuten rethorischen Beschuss auf sich zu ziehen.

  • Meine Antwort ist daher: Nein – es braucht keinen militanten Maskulismus. Militante Männer mit guten rethorischen Fähigkeiten zu haben, reicht vollkommen aus. Auch Männer können genau wie Frauen öffentlich mit Engelszungen vom Geschlechterfrieden singen und im persönlichen Kontakt die Frauen rethorisch rösten, ohne einen guten Grund dafür angeben zu müssen – expressis verbis passiert ja nichts in womanese. Die Frauen können nicht viel dagegen tun, denn sie können sich nicht wirklich von den Männern abwenden, da sie sie brauchen, damit es jemanden gibt, der ihr Leben vorantreibt. Die Männer hingegen können auf Prostitution und Leihmutterschaft zurückgreifen. Und sie haben ihre solidarischen Freunde.

Doch weil AH meint, öffentlich den reimenden Fußballspieler raushauen zu müssen, gibt er alle geschilderten Optionen auf und er gibt sich schwach, unwissend und naiv – ein Mann mit dem Frau im Grunde alles machen kann, was sie will, den sie unter keinen Umständen fürchten muß.

AH hätte in dem Interview Männern zeigen können, wie sie ihre Würde behalten und endlich ein wenig Gerechtigkeit bekommen können.

Aber linke appeasement-Politik war ja wichtiger.

Na – noch einer, der kotzt?


7 Kommentare

  1. luisman sagt:

    Ich stimme dir zu, dass AH rhetorische Angriffe entweder nicht klar erkennt, oder bis heute nicht gelernt hat damit umzugehen. Meist geht er sofort auf die Sachebene und macht sich damit doppelt angreifbar. Der Leser erkennt: 1. Ha, der laesst sich oeffentlich ohrfeigen, ohne sich zu wehren. Und 2. Seine Argumente werden von der rhetorisch ueberlegenen Fragestellering einfach wggewischt, also koennen sie nicht so wichtig sein.

    Meine Antwort auf die erste Frage waere:

    „Obwohl der Feminismus taeglich durch die Medien getrieben wird, sollte man sich doch ehrlich machen und zugeben, dass nur eine Minderheit der Frauen diese schaedliche Ideologie unkritisch nachplappert.

    Wer, wie Sie selbst zugeben, nur die eine Seite eines Arguments kennt, hat wenig zur Loesung eines Problems beizutragen. Und wer dann die anderen Aspekte einer Argumentation vorab herabwuerdigt oder ignoriert, ist eigentlich nicht diskussionswuerdig.“

    So ringt man um die dominante Rolle in einem Gespraech, indem man den anderen zwingt sich verteidigen zu muessen. Bei AH ist Dominanz wohl nur auf seine Sexspielchen beschraenkt.

    Deine Antwort auf die 2. Frage, die sie dann vielleicht nicht so gestellt haette, ist ebenfalls in diesem Sinne.

    • @luisman

      Na ja …. der Nachteil an deiner Antwort zeigt sich erst, wenn man überlegt, welches Gespräch infolgedessen entsteht, bei der du die Beweislast tragen mußt und den ersten Anschein gegen dich hast. Womanese zu verwenden, vermeidet dies.

      CH würde bei dir sofort nachfragen:

      1. Wieso ist Feminismus schädlich? Haben Sie etwas dagegen, daß es Frauen besser geht? Sind sie ein zurückgebliebener Vollidiot, der in den 50iger leben will? Etwa ein Incel?

      2. Wieso finden Sie mich als Frau nicht diskussionswürdig.

      Und vergiß nicht, daß du derjenige wärest, der interviewt wird. CH wird sich nicht verteidigen, sie wird dich auffordern, über etwas anderes zu sprechen.

      Du solltest versuchen, die Sache mit unfairen Mitteln so zu drehen, daß alle Nachteile bei CH liegen,

      • luisman sagt:

        1a. Deine 2. Antwort
        1b. Nur dann, wenn es auf Kosten anderer geht.
        1c. Tussi, reden wir ueber die Probleme, die es in den 50ern noch nicht gab und erst durch Feminismus erzeugt wurden.
        1d. Sind Sie ein Feminazi?

        2. Ich finde jeden nicht diskussionswuerdig, der die andere Seite des Problems nicht anerkennen will.

        Dein ‚Womanese‘ ist die typisch juedische Gespraechstaktik, wie man sie z.B. auch bei Ben Shapiro beobachten kann. Luegen, Verdrehungen und Bias mit eigenen Luegen, Verdrehungen und Bias zu entgegnen ist in einem kurzen Gespraech vielleicht erfolgreich, aber fuehrt zu nichts.

        • @luisman

          Ich sehe keinerlei Zusammenhang zwischen einer rethorischen Tatik und Religionen.

          Und natürlich hast du recht: bei womanese kommt nichts raus. Es geht nur darum, einen lokalen, kurzfristigen Vorteil zu bekommen, der es erlaubt, sozial Gesicht zu gewinnen oder die momentane Zustimmung oder Aufmerksamkeit von jemandem.

          Sonst nichts.

  2. […] wir einen militanten oder in anderer Weise radikalen […]

  3. Thorsten D sagt:

    Ich finde es immer interessant wenn behauptet wird das es nur eine Minderheit ist die den Femifaschismus unkritisch Nachplappert. Fakt ist doch das JEDE Frau von ihm Profitiert und dies auch gerne annimmt

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