Toyotas Start in die Elektromobilität ist holprig – wegen eines Problems, das nichts mit dem Antrieb zu tun hat. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) und die Automobilhersteller Toyota und Subaru haben eine Rückrufaktion für ihr jeweils erstes batterieelektrisches Modell (BZ4X und Solterra) gestartet (NHTSA-Fall-Nummer: 22V-444). Gleichzeitig stoppten die Automobilhersteller temporär den Verkauf der Modelle, die erst vor zwei Monaten ihre Markteinführung feierten – auch in Deutschland. In den USA sind 661 betroffen, weltweit sollen es über 5.000 Fahrzeuge sein.
Toyota Deutschland informiert seine Kunden folgendermaßen: "Unter bestimmten Fahrbedingungen kann es nicht ausgeschlossen werden, dass sich Radnabenbolzen des Toyota bZ4X lösen. Die Ursache des Problems und die Fahrmuster, bei denen dieses Problem auftreten könnte, werden noch untersucht. In Deutschland betrifft dies insgesamt 283 Fahrzeuge (Produktionszeitraum 11/2021 – 06/2022), davon wurden bislang keine Fahrzeuge ausgeliefert. Somit befindet sich kein Fahrzeug in Kundenhand."
Subaru Deutschland schickt aktuell an seine Kunden folgende Informationen: "Im Zuge regelmäßiger Qualitätskontrollen wurden mögliche Probleme mit den Rädern festgestellt. Dies betrifft alle bis zum 15. Juni 2022 produzierten Fahrzeuge. In Deutschland wurde bislang noch kein Solterra ausgeliefert, sodass Kundenfahrzeuge nicht betroffen sind. Erste Kunden werden ihr Fahrzeug voraussichtlich im Spätsommer in Empfang nehmen können."
Neue Schrauben als Lösung
Das Problem liegt in einer unzureichenden Klemmkraft (Selbsthemmung) zwischen den verwendeten Radschrauben und der Radnabe, selbst wenn die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen wurden. Jetzt ändert Toyota das Radschraubendesign und wechselt von einteiligen auf zweiteilige Kegelbundschrauben. Die mit einem separaten konischen Unterlageelement (beweglicher Kegelbund) versehenen Radschrauben sollen für eine bessere Kraft- und Wärmeverteilung sorgen und so ein selbsttätiges Lösen der Verschraubung verhindern.
Von dem Rückruf betroffen sind die folgenden Modellreihen:
- Subaru Solterra aus dem Produktionszeitraum November 2021 bis 15. Juni 2022 (weltweit: 2.600 Fahrzeuge)
- Toyota BZ4X aus dem Produktionszeitraum November 2021 bis Juni 2022 (weltweit: 2.700 Fahrzeuge; davon USA: 260, Japan: 110, Kanada: 10, Europa: 2.200 (davon 283 Deutschland))
Fazit
Toyota und Subaru müssen bei über 5.000 Fahrzeugen der Modellreihen BZ4X und Solterra nachbessern. Bei bestimmten Fahrzeugen können sich die Räder vom Fahrzeug lösen. Neue Radschrauben sollen das Problem lösen.
