Pierre Gasly fährt auch 2023 Formel 1 mit AlphaTauri. Das zweite Team des Red-Bull-Konzerns bestätigte den vorhandenen Vertrag des Franzosen am Freitag nach dem Kanada-GP noch einmal eindeutig in einer kurzen Presseaussendung. Am Wochenende davor hatte schon Teamchef Franz Tost eine klare Ansage geliefert: "Er hat einen gültigen Vertrag, mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Obwohl sowohl Gasly als auch das Red-Bull-Management in den letzten Wochen immer wieder durchblicken ließen, dass es einen Vertrag für 2023 gäbe, rankten sich immer wieder Gerüchte um einen Abgang aus der Red-Bull-Familie. Erst recht, da sich Sergio Perez als zweiter Fahrer neben Max Verstappen im Hauptteam etabliert hatte und dafür auch mit einer zweijährige Vertragsverlängerung belohnt wurde.

Gasly ohne Optionen: AlphaTauri für 2023 logisch

Dadurch ist Gaslys Rückkehr in einen Top-Sitz bei Red Bull versperrt - während er selbst nie einen Hehl daraus macht, dass er in der Formel 1 ist, um an der Spitze um Siege zu kämpfen. Daher betrieb Gasly in den letzten Wochen zumindest Diskussionen mit dem Red-Bull-Management, wie er zu Monatsbeginn bestätigte: "Um zu sehen, was für uns alle am besten ist."

Da es auf dem offenen Markt für 2023 allerdings keine spannenden Optionen gibt - bei Ferrari, Mercedes, Alpine und McLaren sind ebenso zwei Fahrer für das nächste Jahr unter Vertrag - bleibt eine Fortführung mit AlphaTauri für Gasly schließlich die beste Option. Eine Klarstellung dieser mittels einer Presseaussendung mag etwas ungewöhnlich erscheinen, ist unter diesen Umständen aber durchaus verständlich. Theorien beispielsweise über einen Sprung zu McLaren, wo Daniel Ricciardo zuletzt in der Kritik stand, gab es schließlich zuhauf.

AlphaTauri glücklich über Gasly-Fortführung

Bei AlphaTauri schätzt man den Franzosen jedenfalls. Nachdem Gasly 2019 ein desaströses halbes Jahr bei Red Bull absolvierte und zurück zu AlphaTauri degradiert worden war, lieferte er für die Mittelfeld-Mannschaft Top-Leistungen ab. Einschließlich eines Sensations-Sieges im Italien-GP von 2020.

Das Team gibt sich immer hoch zufrieden mit Gasly und unterstreicht dessen Wert als erfahrenen und schnellen Teamleader, erst recht neben dem Red-Bull-Junior Yuki Tsunoda im zweiten Cockpit. "Er ist definitiv in der Gruppe der schnellsten und wettbewerbsfähigsten Fahrer in der F1 und hat seine Fähigkeiten bei uns unter Beweis gestellt", lobt AlphaTauri-Teamchef Franz Tost.

AlphaTauri-Statistk Stand Kanada: Gasly vs. Teamkollege Yuki Tsunoda, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
AlphaTauri-Statistk Stand Kanada: Gasly vs. Teamkollege Yuki Tsunoda, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

"Kein Zweifel, Pierre kann eine wichtige Rolle dabei spielen, dass das Team ein erfolgreiches Jahr 2023 hat", so Tost. "Es wird an uns legen, ihm ein wettbewerbsfähiges Auto hinzustellen, damit er weiter exzellente Resultate einfahren kann."

Gasly & AlphaTauri: Entscheidungsjahr 2023

Durchaus ein relevantes Versprechen nach einem steinigen Start in die aktuelle Saison, die von einem noch unberechenbaren Auto gezeichnet ist. Nur drei Mal kam Gasly in die Punkte - schaffte er es nicht, lag es oft nicht an ihm, sondern entweder daran, dass man das Setup nicht mit der Strecke in Einklang bringen konnte, oder daran, dass das Team strategische Fehler machte.

"Die neuen Regeln haben uns vor neue Herausforderungen gestellt, und daher ist es eine gute Basis für die Zukunft, unsere Entwicklung für die nächsten 18 Monate vorausplanen zu können", sagt Gasly selbst zur Vertragsgarantie, und unterstreicht: "Ich bin jetzt seit fünf Jahren bei diesem Team und bin stolz auf die Reise, die wir gemeinsam hinter uns haben, und auf den Fortschritt, den wir erreicht haben."

Die Zukunft von Gasly über 2023 hinaus bleibt offen. 2024 laufen einige Fahrerverträge aus, bessere Optionen könnten sich auftun. Dann werden für ihn die wirklichen Gespräche über seine Zukunft beginnen.