In Miami schaufelte Alfa Romeo durch einen siebten Platz von Teamleader Valtteri Bottas weitere sechs Punkte auf sein Punktekonto und verteidigte damit den überraschenden fünften Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Trotz dieser Bilanz wäre in Florida sogar noch mehr möglich gewesen. Bottas Teamkollege Guanyu Zhou musste seinen C42 bereits nach sechs Runden mit technischen Problemen an der Box abstellen und der Finne selbst verschenkte durch einen Ausrutscher in Kurve 17 zwei Plätze im Kampf gegen die beiden Mercedes.

Vor seinem Fehler hatte Bottas den Silberpfeil von Lewis Hamilton aus eigener Kraft in Schach halten können. Damit bestätigte er das Qualifying-Resultat, bei dem er Best of the Rest hinter den Ferraris und Red Bulls war. Teamchef Vasseur erklärt die Steigerung seines Teams im Vergleich zum Vorjahr: "Unsere Performance kommt nicht nur aus einem Bereich. Wir haben mit dem Motor einen Schritt nach vorne gemacht, wir haben mit dem Chassis einen guten Job gemacht und unsere Fahrer machen einen guten Job. Außerdem haben wir viel investiert, um unsere Arbeitsabläufe an der Rennstrecke zu verbessern."

"Der Motor liegt natürlich in den Händen von Ferrari, aber sie haben auch hart gepusht.", verweist der Alfa-Boss auch auf die Arbeit in Maranello. Da die Entwicklung der Motoren ab nächstem Jahr komplett eingefroren wird, müssen die nächsten Schritte vom Team selbst kommen. "Wir sind immer noch am Beginn unseres Projektes und die Entwicklungskurve zeigt weiterhin steil nach oben. Wir werden gute Upgrades für Barcelona haben, aber mit Sicherheit werden die Verbesserungen dann ab dem Sommer etwas langsamer vorangehen."

Technische Gebrechen bremsen Alfa Romeo aus

Verbessern muss sich das Team aber vor allem noch in einem Bereich, der bereits einige Punkte kostete. "Meiner Meinung nach war unser größtes Problem bisher die Zuverlässigkeit. In Jeddah haben wir uns deswegen einen sechsten oder siebten Platz versaut. Außerdem haben wir viele Kilometer bei den Tests in Barcelona und Bahrain verloren, worunter auch die Performance gelitten hat", spricht Vasseur die größte Baustelle des Teams aus Hinwil an.

Der Crash von Zhou im Sprint von Imola war der einzige Alfa-Ausfall, der nicht auf einen technischen Defekt zurückzuführen war., Foto: LAT Images
Der Crash von Zhou im Sprint von Imola war der einzige Alfa-Ausfall, der nicht auf einen technischen Defekt zurückzuführen war., Foto: LAT Images

Tatsächlich hätte Bottas ohne den technischen Ausfall in Saudi Arabien in jedem der bisherigen Rennen gepunktet, was seinem chinesischen Teamkollegen Zhou bisher nur beim Auftakt in Bahrain mit Platz 10 gelang. Zhou hing bisher vor allem im Qualifying hinter seinem erfahrenen Stallgefährten zurück und verpasste damit eine gute Ausgangslage für die Rennen.

Fred Vasseur sieht bei seinem Team noch Verbesserungspotential., Foto: Alfa Romeo
Fred Vasseur sieht bei seinem Team noch Verbesserungspotential., Foto: Alfa Romeo

"Ich glaube, es ist natürlich, dass man zunächst einmal Schwierigkeiten im Qualifying hat, das Limit zu finden. Wenn wir ihm sagen, dass die Strecke sich um drei Zehntel weiterentwickelt, dann ist es leicht auch einmal über das Limit zu gehen oder zu wenig zu pushen", nahm Vasseur den Rookie in Schutz. "Er ist ein guter Racer und hat sich seit Saisonbeginn weiterentwickelt. Er ist immer in der Lage zu überholen", betonte der Franzose die Qualitäten des Chinesen.