Einbruch beim VW-Konzern-Absatz 2021
Nicht mal halb so viel E-Autos wie Tesla

Der VW-Konzern konnte 2021 weltweit nur 8,9 Millionen Fahrzeuge verkaufen. Das entspricht dem Absatzniveau von 2011. Nur bei den E-Autos geht wirklich was.

Volkswagen Konzern Absatz 2021
Foto: Collage: auto-motor-und-sport.de

Die Corona-Pandemie und der globale Chipmangel schlagen sich im Absatz des VW-Konzerns für das Jahr 2021 deutlich nieder. Über alle Konzernmarken hinweg konnte VW weltweit 8,9 Millionen Fahrzeuge ausliefern. Der Rückgang zum Vorjahr beträgt zwar nur 4,5 Prozent. Aber 2020 war coronabedingt ein schlechtes Jahr und das 2021er Konzernergebnis liegt insgesamt auf dem Niveau des Jahres 2011. Vor Corona und Chipkrise konnte der Autobauer 2019 noch 10,9 Millionen Fahrzeuge an den Mann oder die Frau bringen.

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E-Autos punkten

Wirklich positiv stechen aus den Konzernzahlen nur die Auslieferungen der Elektroautos hervor. Mit 452.900 konnte deren Anzahl gegenüber dem Vorjahr in etwa verdoppelt werden. Trotz der Steigerung machen die E-Modelle nur 5,1 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Dennoch sieht sich der Konzern bei vollelektrischen Fahrzeugen in Europa als klaren Marktführer. Auch der Absatz von Plug-In-Hybriden konnte weltweit mit 309.500 Fahrzeugen (+61 Prozent) deutlich gesteigert werden. Kleiner Seitenblick auf den Rivalen Tesla: Der reine E-Autohersteller schaffte 2021 mit seinen (E-)Modellen weltweit 936.172 Auslieferungen – also doppelt so viel wie der VW-Konzern, der da nicht mal zusammen mit den PHEVs heranreicht. VW Arbeitet derzeit daran – Elektroautos schneller und rentabler zu bauen als selbst Verbrenner bislang – mit neuer Technik und einem neuen Werk nahe Wolfsburg (siehe Bildergalerie).

Den Hauptanteil bei den E-Autos steuert der ID.4 (119.600 Einheiten) bei, der ID.3 kommt auf 75.500, der Audi E-Tron auf 49.200, der Skoda Enyaq auf 44.700, der VW E-Up auf 41.400 und der Porsche Taycan auf 41.300.

Asien-Geschäft schwächelt

Der wichtigste Markt für den VW-Konzern bleibt China. Und genau dort hat sich der Chipmangel am stärksten niedergeschlagen. Hier gingen die Auslieferungen um 14,1 Prozent zurück auf 3.304.800 Fahrzeuge. Da half auch die auf 92.700 Fahrzeuge vervierfachte Auslieferung an E-Autos nicht. In der gesamten Region Asien-Pazifik sanken die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um 12,4 Prozent auf 3.610.600 Fahrzeuge. Auch im westeuropäischen Markt musste der VW-Konzern Federn lassen (minus 2,7 Prozent). Die Auslieferungen summierten sich 2021 auf 2.860.400 Einheiten. der Anteil an Elektroautos lag hier bei 10,5 Prozent. Immerhin: In der Region Nordamerika nahmen 908.400 Kunden einer Konzernmarke ihre neuen Fahrzeuge entgegen, ein deutliches Plus von 15,6 Prozent. Auch in der Region Südamerika konnte der Konzern seine Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr steigern. Insgesamt gingen 514.600 Fahrzeuge in Kundenhand über, das entspricht einem Plus von 5,1 Prozent.

Luxusmarken, Seat, Porsche und Lkw legen zu

Die stärkste Marke im Konzern blieb VW mit 4.896.900 abgesetzten Autos (- 8,1 %). Audi kann mit 1.680.500 Auslieferungen (- 0,7 %) fast das Vorjahresniveau halten. Um 12,6 Prozent abwärts ging es dagegen für Skoda. Die Tschechen kommen nur noch auf 878.200 Auslieferungen. Seat und Porsche können sich hingegen über satte Zuwächse freuen. Die spanische Konzerntochter erreicht 470.500 Auslieferungen und ein Plus von 10,3 Prozent. Porsche schafft 301.900 Auslieferungen und sogar ein Plus von 10,9 Prozent.

Während VW-Nutzfahrzeuge leicht im Minus (3,2 %) abschließt, legen die Lkw-Marken Scania und MAN satt zu. Für MAN stehen plus 27,8 Prozent in der Bilanz, Scania ist mit plus 25,4 Prozent gelistet. Ebenfalls fett im Plus stehen die Luxusmarken Bentley, Bugatti und Lamborghini die gebündelt um 23,6 Prozent zulegen.

Fazit

Geplagt von Chipmangel und Corona-Pandemie fällt der VW-Konzern beim Absatz im Jahr 2021 auf das Niveau von 2011 zurück. Einzig die Elektromodelle und die Luxusmarken Bentley, Lamborghini und Bugatti laufen bei den Pkw wirklich gut. Die können mit ihren Stückzahlen den Gesamtabsatz aber nicht retten. Fürs Geschäftsergebnis könnte der Rückgang im Volumen und der Anstieg bei den teuren Marken aber helfen.

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Erscheinungsdatum 27.03.2024

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