Skoda Slavia (2021)
Indien bekommt eine moderne Kompakt-Limousine.

Skoda bringt nach dem SUV Kushaq ein weiteres Modell für den indischen Markt an den Start. Skoda-Chef Thomas Schäfer hatte unlängst auf dem ams-Kongress den Namen für die kleine Limousine bestätigt: Skoda Slavia. Nun ist der moderne Kompakte enthüllt worden.

Skoda Slavia
Foto: Skoda

Slavia? Da war doch was! Ja, das Azubi-Concept-Car 2020, ein Scala-Roadster, trug ebenfalls diesen Namen. Das Concept-Car referenzierte auf die Fahrrad-Historie der Tschechen unter dem gleichen Namen vor 125 Jahren.

MQB für Indien modifiziert

Der indische Skoda Slavia basiert auf dem modularen Querbaukasten (MQB), genauer auf MQB A0 IN. Diese Plattform trägt auch schon den Kushaq und soll die kommenden strengen Sicherheits- und Emissionsvorgaben auf dem Subkontinent erfüllen. Alle künftigen Modelle von Skoda und VW stehen auf dieser modifizierten Technik-Basis.

Unsere Highlights

Der Slavia zeigt sich mit schmalen LED-Scheinwerfern, einem schwarzen Grill, allerlei Chrom-Applikationen und einer sich sanft gen Heck neigenden Dachlinie. Die kurze und gewölbte Motorhaube, ein kompakt bauender hinterer Abschluss und die nach hinten leicht ansteigende Fensterlinie zeichnen den Slavia aus. Skoda möchte eine coupéhafte Silhouette erreichen. Die LED-Heckleuchten ragen weit in den Kofferraumdeckel. Den optischen Eindruck prägen neben dem Skoda-Schriftzug in Einzelbuchstaben auch die Heckschürze mit einer Chromleiste. Zusätzlich betonen seitliche Reflektoren die Breite des Fahrzeugs. Übrigens: Die neue Metallic-Lackierung Crystal-Blau und den Farbton Tornado-Rot bieten die Tschechen in Indien exklusiv an. Insgesamt stehen fünf Lack-Farben zur Auswahl.

Das Modell misst 4,54 Meter in der Länge, ist 1,75 Meter breit, 1,49 Meter hoch und kommt auf einen in seiner Klasse großen Radstand von 2,65 Meter. Zum Vergleich: Der Skoda Rapid auf dem indischen Markt misst 4,41 Meter – der Slavia, der im Winter 2021 an den Start geht, ersetzt das Modell jedoch nicht. Das Kofferraum-Volumen beträgt 521 Liter. Je nach Ausstattungslinie kann der Kunde oder die Kundin drei Räder-Varianten wählen – von 15-Zoll-Stahl-Felgen bis zum zweifarbig lackierten und gebürsteten Leichtmetallrad in 16 Zoll.

Virtuelles Cockpit für den Slavia

Skoda bietet die kleine Limousine in Indien mit zwei Benzin-Motoren an. Als Einstieg ist ein 115 PS starker Einliter-Dreizylinder (175 Nm Drehmoment) mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe verbandelt. Wahlweise können die Käufer eine Sechsgang-Wandlerautomatik ordern. Das zweite Aggregat ist ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 150 PS und 250 Nm. Hier gibt es die Auswahl zwischen dem manuellen Sechsgang-Getriebe oder dem Siebengang-DSG. Angetrieben werden ausschließlich die Vorderräder. Ein Start-Stopp-System soll Verbrauch und Emissionen im Zaum halten.

Für den Innenraum bietet Skoda das aus anderen Modellen bekannte Design. Runde Luftauslässe, eine farblich abgesetzte horizontale Dekorleiste und eingeprägte Schriftzüge an der Cockpitabdeckung zieren das Interieur. Zentrales Element ist der freistehende bis zu 10 Zoll große Infotainment-Bildschirm in der Mitte des Armaturenträgers. Unter dem Touchdisplay verläuft eine Charakterlinie, die die Silhouette des Grills zitiert. Hinter dem zweispeichigen Multifunktionslenkrad ist das Display des digitalen Kombiinstruments zu sehen.

Neben diesem virtuellen Cockpit gibt es im Slavia eine Klimaautomatik sowie die Integration von Apple Carplay und Android Auto und eine Freisprecheinrichtung. Über einen USB-A-Anschluss lassen sich elektronische Geräte laden oder Daten übertragen. "My Skoda-Connect" bietet etwa auf dem Smartphone einen Fahrzeugzustandsbericht oder ermöglicht den Fahrzeugfernzugriff. Außerdem lassen sich aktuelle Fahrdaten abrufen oder die aktuelle Parkposition anzeigen. Over-the-Air-Updates sind ebenfalls möglich.

Sechs Airbags – Fahrer-und Beifahrerairbag und optional Seitenairbags vorn sowie Kopfairbags – und zahlreiche Assistenzsysteme inklusive Isofix sorgen für Sicherheit. Auf dem indischen Markt ist der Skoda gegen den VW Virtus (Polo Limousine) oder den Hyundai Verna positioniert. Der Preis wird sich am Skoda Rapid orientieren, der umgerechnet rund 9.000 Euro kostet. Der Slavia läuft im Skoda-Werk in Pune vom Band und ist das zweite Modell des Projekts "India 2.0"

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Fazit

Skoda bläst zur Modelloffensive auf dem prosperierenden indischen Markt. Im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde gehen gerade einmal nur rund drei Millionen Autos jährlich weg, ein großes Käuferpotenzial liegt brach – falls sich ein Teil der indischen Bevölkerung überhaupt ein Auto leisten kann. Das Durchschnitts-Einkommen in Indien liegt zwischen 4.000 und 8.000 Euro – im Jahr. Wie dem auch sei, Skoda und VW wollen noch zwei weitere Kompakt-Modelle in Zukunft in Indien launchen.

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Erscheinungsdatum 11.04.2024

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