Es wurde doch noch ein versöhnliches Ende für Valtteri Bottas bei der Formel 1 in Monza. Trotz Platz eins im Qualifying und Platz eins im Sprint hatte er wegen Motoren-Strafen von Platz 19 losfahren müssen, aber im Rennen zeigte der scheidende Mercedes-Pilot die vielleicht beste Leistung seiner Saison.

Aus der letzten Reihe kämpfte sich Bottas nämlich - dessen Zielvorgabe "Podium" vor dem Rennen noch etwas optimistisch besehen worden war - durch das ganze Feld nach vorne auf den dritten Platz, überholte sogar die Mehrheit der Konkurrenz auf der Strecke und schickte sich am Ende gar an, um den Sieg zu kämpfen.

Bottas feiert angekündigtes Monza-Podium

"Ich habe dem Team angekündigt, dass ich heute auf dem Podium sein werde, und das haben wir geschafft!", jubelt Bottas. "Das waren vielleicht die meisten gewonnenen Positionen meiner Karriere." Die Strategie von Mercedes, Bottas auf dem Hard loszuschicken, machte sich in der Frühphase bezahlt und er konnte in den Zweikämpfen ordentlich pushen.

Bottas' Rundentabelle von Monza liest sich beeindruckend. Am Start kassierte er den sich drehenden Giovinazzi und den Haas von Nikita Mazepin, in der zweiten Runde Mick Schumacher, in der dritten Robert Kubica, in der fünften George Russell, in der neunten Sebastian Vettel, in der elften Esteban Ocon, in der 13. Nicholas Latifi, in der 17. Fernando Alonso, und in der 22. Lance Stroll. Beim Restart nach dem Safety Car fand er sich auf P6 wieder, überholte prompt Sainz und rang einen sehr wehrhaften Charles Leclerc zum Abschluss noch nieder.

"Und ehrlich gesagt, manche Leute denken vielleicht, dass es hier in Monza einfach ist zu überholen, aber das ist es wirklich nicht", meint Bottas und verweist auf die berüchtigten DRS-Züge, die sich im Mittelfeld meist bilden. "Wenn ein paar Autos hintereinanderfahren, ist es nicht so einfach."

Bottas bleibt im Siegkampf chancenlos

Leise Hoffnungen gab es im Schlussteil für Bottas sogar noch, die führenden McLaren einzuholen und um den Sieg zu kämpfen. Allerdings kam er am dazwischen liegenden Red Bull von Sergio Perez auf nicht mehr vorbei. Immerhin bekam er die Position dank einer Strafe für Perez im Ziel, aber seine einzige Attacke auf der Strecke scheiterte.

Dass die Hoffnungen auf den Sieg realistisch waren, glaubt Bottas aber sowieso nicht so recht. Denn nach dem Start-Stint wechselte er auf Medium, während die Konkurrenz jetzt auf dem haltbareren Hard unterwegs war: "Als ich dann hinter Perez und im Zug war, habe ich natürlich alles versucht, was ich konnte - aber in den letzten Runden begann der Reifen abzufallen und das war es dann."

"Aber ich glaube, es wäre schwierig geworden, an den McLaren vorbeizukommen", urteilt Bottas. "Die waren das ganze Wochenende stark, besonders auf den Geraden, und gestern gab Lewis alles, was er konnte, aber er kam nicht vorbei. Also glaube ich, dass P3 das Maximum war, das wir heute erreichen konnten."