Mehrere Karl-Lagerfeld-Rolls-Royce unterm Hammer
Cullinan des Mode-Zaren mit Promi-Aufschlag

Karl Lagerfeld hat der Welt Mode, Zitate und viel Besitz hinterlassen. Aus seinem Erbe kamen nun drei Rolls-Royce in den Verkauf: Ein Phantom, ein Drophead Cabrio und ein Cullinan. Einer brachte mehr als den aktuellen Neupreis. Welcher, lesen Sie hier.

Karl Lagerfeld Rolls-Royce Auktion 2021
Foto: Getty Images / Sotheby's / Patrick Lang

Der 2019 verstorbene Designer Karl Otto Lagerfeld hat ein riesiges Erbe hinterlassen, aus dem nun über 1.000 Teile versteigert werden. Beim ersten Teil der Auktion, die Sotheby’s vom 3. bis 5. Dezember 2021 veranstaltet hat, kamen in Monaco außer Kunstwerken, Tischdecken und Möbeln auch drei Autos aus dem Besitz Lagerfelds unter den Hammer.

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Der in Hamburg geborene Designer interessierte sich durchaus für Autos: Er entwarf für sich selbst zwei BMW 7er der Baureihen E32 und E38. In den Achtziger-Jahren fuhr er in Paris BMW, an seinem Wohnsitz in der Bretagne einen Mercedes G und ein T-Modell. In Monaco, wo nun die Auktion stattfindet, hatte Lagerfeld ebenfalls einen Wohnsitz. Dort nutzte er in den 80er-Jahren einen Mitsubishi Pajero. Den Bentley Mulsanne Turbo ließ er am liebsten in der Garage – wenn er ihn nicht für Reisen nutzte. Das alles erzählte er 1985 in einem Interview mit auto motor und sport.

Rolls-Royce Drophead Coupé: 375.000 Euro

Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé (2017) Karl Lagerfeld
Sotheby's
Karl Lagerfeld wurde 1983 Chefdesigner von Chanel.

Zuletzt besaß Lagerfeld, dem ein Vermögen von 500 Millionen Euro nachgesagt wird, drei Rolls-Royce, die nun in Monaco versteigert wurden. Bei Lot Nummer 55 handelt es sich um ein Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé. Der offene Viersitzer aus dem Jahr 2017 ist grau lackiert und hat helle Ledersitze. Das französische Zulassungsdokument "carte grise" ist auf Karl Lagerfeld ausgestellt. Seit 2017 kamen 10.649 Kilometer zusammen. Laut Sotheby’s ist eine Inspektion fällig. Der Schätzpreis von 350.000 bis 400.000 Euro wurde mit einem Verkaufspreis von 375.000 Euro genau in der Mitte getroffen. Mit dem Drophead Coupé hatte Rolls-Royce 2007 auf der North American Internationals Auto Show (NAIAS) in Detroit die offene Version des Phantom gezeigt. Der Nachfolger des zwischen 1971 und 1996 in vier Generationen produzierten Corniche war das erste offene Modell der Marke seit ihrer Übernahme durch BMW. Der Münchner Hersteller lieferte auch den 460 PS starken V12-Motor.

Rolls-Royce Phantom: 436.000 Euro

Rolls-Royce Phantom (2018) Karl Lagerfeld
Sotheby's
Lagerfeld liebte offenbar Schwarz. Der Phantom wurde 2018 auf ihn zugelassen.

Das nächste Los mit der Nummer 56: Ein Rolls-Royce Phantom, der 2018 auf Karl Lagerfeld zugelassen wurde. Die Limousine ist überschaubare 2.277 Kilometer gelaufen und hat einen 571 PS starken V12-Motor. Lackiert ist er in Black Diamond Metallic. Die Sitze sind mit schwarzem Leder bezogen, auf die Kopfstützen ist das "RR"-Logo geprägt. Im Dachhimmel erzeugen 100 Leuchten einen Sternenhimmel. Auch dieses Fahrzeug benötigt eine Inspektion. Der Schätzpreis liegt bei 300.000 bis 350.000 Euro. Neu kostet ein Phantom in Deutschland aktuell 459.340 Euro. Das Lagerfeld-Auto erzielte einen Verkaufspreis von 436.000 Euro.

Rolls-Royce Cullinan: 369.450 Euro

Rolls-Royce Cullinan (2019) Karl Lagerfeld
Sotheby's
Der Cullinan hat eine helle Innenausstattung.

Das dritte Auto aus dem Nachlass Karl Lagerfelds stammt aus 2019. Im selben Jahr ist der Designer am 19. Februar verstorben. Eine Zulassung auf seinen Namen vermerkt das Auktionshaus bei diesem Auto nicht. Die Laufleistung des Cullinan beträgt 7.453 Kilometer. Lackiert ist das Luxus-SUV in Darkest Tungsten Metallic. Das Interieur ist mit hellem Leder und dicken Fußmatten aus Lammwolle ausgestattet. Die "RR"-Monogramme auf den Kopfstützen sind orange. Für geschätzte 300.000 bis 350.000 Euro soll der Cullinan einen neuen Besitzer finden. Der Neupreis für die 571-PS-Variante liegt in Deutschland bei 333.795 Euro. Lagerfelds Cullinan war einem Bieter hingegen 369.450 Euro wert.

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Fazit

Ob für einen Rolls-Royce aus dem Vorbesitz Karl Lagerfelds mehr bezahlt wird als einen jungen Gebrauchten, lag ganz im Ermessen der Bieter. Zwei der Luxusautos waren auf den Namen des verstorbenen Designers zugelassen, das könnte dem ein oder anderen etwas wert gewesen sein. Der erzielte Verkaufspreis für den Cullinan lag oberhalb des Neuwagenpreises.

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