Nissan GT-R T-Spec Edition
Auftragsbücher geschlossen - Ende für den GT-R?

Nissan brachte Ende 2021 den GT-R als T-Spec-Sondermodell. Jetzt wurden die Auftragsbücher geschlossen. Naht damit das generelle GT-R-Ende?

Nissan GT-R T-Spec Edition
Foto: Nissan

Man mag es kaum glauben, aber der Nissan GT-R wird in seiner aktuellen Form als R35 bereits seit 2007 gebaut. Godzilla wütet so schon 15 Jahre im Revier der Supersportwagen. Im Herbst 2021 brachte Nissan mit dem GT-R T-Spec eine weitere Sonderedition an den Start. Die kam in einer auf 100 Exemplare limitierten Auflage, in zwei ikonischen Karosseriefarben und mit einigen leckeren Anbauteilen. Mehr Leistung gab es allerdings nicht.

Immer mehr Märkte streichen den GT-R

Jetzt hat Nissan in Japan die Auftragsbücher für den GT-R geschlossen. Die komplette für 2022 eingeplante Produktion sei verkauft. Insider vermuten, dass damit auch bereits das Finale des GT-R generell eingeläutet sei. Nach und nach ist der GT-R nämlich aus zahlreichen Märkten verschwunden. In Australien wurde das T-Spec-Sondermodell zusammen mit dem GT-R schon Ende 2021 aus dem Programm gestrichen. Auch in Europa hat Nissan den GT-R wegen zu scharfer Geräuschvorschriften aus dem Portfolio entfernt. In den USA wird der GT-R nur als 2021er Modelljahrgang abverkauft. Damit ist der GT-R in quasi allen großen Märkten außerhalb Japans tot. Und Nissan selbst hält sich zu einer möglichen Zukunft bedeckt. Möglicherweise hat der GT-R nur noch in Japan selbst eine, ebenfalls extrem zeitlich limitierte, Lebenserwartung.

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Teile aus dem Regal

Zu den Features der jetzt ausverkauften T-Spec Edition zählen neue, breitere Kotflügel über den Vorderrädern. Die aus Karbon gefertigten Radläufe kennt man schon von der Track Edition des Nissan GT-R. In den Radhäusern stecken goldfarben lackierte RAY-Schmiedefelgen. Das Format mit 20 Zoll Durchmesser ändert sich ebenso wenig wie die Reifendimensionen 255/40 und 285/35. Auf dem Heck des GT-R macht sich ein wuchtiger Karbon-Spoiler breit. Außenspiegel in Wagenfarbe, schwarz gehaltene Haubenkanäle und T-Spec-Logos vervollständigen die äußeren Veränderungen. Beinahe im Verborgenen wirken serienmäßig Karbon-Keramik-Bremsen mit Bremsluftführungen aus dem GT-R NISMO.

Lack aus der Historie

Am bemerkenswertesten an der neuen GT-R T-Spec Edition sind aber die verfügbaren Lackierungen. Die beiden exklusiven Farben Millennium Jade und Midnight Purple haben in der GT-R-Szene Kultstatus. Millennium Jade zierte zuvor nur den R34 GT-R V-Spec II Nür, einen der seltensten GT-Rs aller Zeiten. Mit dem von der Nürburgring-Rennstrecke inspirierten Namen wurden nur 718 V-Spec II Nür-Einheiten produziert – davon nur 156 in der Farbe Millennium Jade. Midnight Purple ist eine moderne Interpretation der Lackfarbe Midnight Purple III die auf dem auf 132 Exemplare limitierten R34 V-Spec und der 2014 auf nur 100 Exemplare weltweit limitierten Midnight Opal R35 GT-R Edition aufgebracht wurde.

Unabhängig von der gewählten Außenlackierung ziert das T-Spec-Interieur die Sonderfarbe Mori Green. Die Sportsitze sind mit einer Kombination aus Leder und Wildleder bezogen. Den mit Alcantara bezogenen Dachhimmel wertet eine Steppung auf. Darüber hinaus sind die Einstiegsleisten mit einem T-Spec-Schriftzug versehen.

Nissan GT-R T-Spec Edition
Nissan
Der Biturbo-V6 bleibt unangetastet.

Keine Veränderungen gibt es unter der Motorhaube. Der 3,8 Liter große V6-Biturbo leistet unverändert 570 PS und stellt 637 Nm Drehmoment bereit, die von einem sequenziellen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit Paddelschaltung auf alle vier Räder verteilt werden.

Offeriert wurde der GT-R in der T-Spec Edition nur auf dem japanischen Heimatmarkt und in Australien. Dort lag der Preis bei umgerechnet rund 117.000 Euro. In Japan wurden umgerechnet rund 122.000 Euro verlangt. Da man mit mehr Nachfrage rechnet als Autos verfügbar sind, entscheidet das Los unter den Kaufwilligen.

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Fazit

Nissan bereitet den GT-R offensichtlich auf seinen Abgang vor. Vor dem ganz großen Finale gibt es mit der T-Spec Edition so eine Art "Best of"-Modell. Die trägt ikonische Farben und kommt natürlich nur in einer limitierten Auflage. Zahlreiche Märkte haben den Supersportler bereits gestrichen. Der endgültige Abgang dürfte damit nicht mehr lange auf sich warten lassen.

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