Donnerstag, November 14, 2019

Kopfschütteln über Olaf Scholz, Männerhass auf Twitter, feministische Attacke auf Feuerwehr – News vom 14. November 2019

1. Der Vorstoß von Olaf Scholz, reinen Männervereinen Steuervorteile entziehen zu wollen, stößt weiterhin auf scharfe Kritik:

Armin Laschet (58), Ministerpräsident von NRW und Vize-Vorsitzender der Bundes-CDU, am Dienstag: "Das ist doch absurd. Mir ist es schon ein Rätsel, wie man auf so eine Idee kommen kann." (...) Laschet weiter: "Ich habe Stunden gesessen, um mir die Motivation eines Mannes zu erklären, der eigentlich eine Volkspartei vertreten will, warum man einen solchen Frontalangriff auf das Ehrenamt im Land fährt." Gerade in NRW hätten Vereine eine wichtige Rolle und Tradition, Scholz Vorstoß passe dazu nicht. Ministerpräsident Laschet: "In Nordrhein-Westfalen gibt es Bergmannschöre, da sind nur Männer drin. Es gibt Schützenvereine mit zum Teil jahrhundertealter Tradition. Es gibt auch Frauen-Initiativen, die nur Frauen aufnehmen, weil sie ein spezielles Anliegen verfolgen. Warum man sich als Hauptziel seiner Gemeinnützigkeits- und Steuerpolitik, wo sonst wenig Vorschläge von Herrn Scholz kommen, ausgerechnet diese Gruppe vornimmt, um sie schlechter zu stellen, das erschließt sich mir nicht."

(...) Innenexperte Patrick Sensburg (48, CDU): "Was Minister Scholz gesagt hat, ist für alle ehrenamtlich Aktiven ein absoluter Schlag ins Gesicht. Es untergräbt das Ehrenamt, vom Frauenchor bis hin zu karitativen Vereinigungen wie Lions und Rotariern, in ganz Deutschland. Sie erbringen jeden Tag unendlich viele Leistungen für die Menschen in unserem Land. Wer als Minister solche Ideen hat, die wir eigentlich schon lange überwunden hatten, hat entweder fachlich keine Ahnung oder will das Ehrenamt zerlegen. Ob er als Parteivorsitzender einer Volkspartei hiernach noch der Richtige ist, muss die SPD entscheiden. Als Minister muss er seine Äußerung ganz schnell zurücknehmen."

Für CDU-Innenexperte Marc Henrichmann (43, CDU) ist der Scholz-Vorstoß "eine üble Attacke auf Vereinswesen und Ehrenamt. Ob Schützenbruderschaft, Frauenfußball-Club oder Landfrauenverband: Unsere Vereine wissen selbst am besten, wie sie sich organisieren wollen. Und natürlich sind sie gemeinnützig. Was manche basisfernen Akteure unter dem Deckmantel vermeintlicher Diskriminierung mittlerweile regeln wollen, macht mich fassungslos."

Baden-Württembergs Vize-Ministerpräsident Thomas Strobl (59, CDU) zu BILD: "Schlimm muss es freilich der SPD gehen, wenn einer der Vorsitzkandidaten so etwas als drängendes Problem identifiziert. Hat das SPD-Spitzenpersonal den Blick fürs Wesentliche? Und übrigens umgekehrt: Wird einem Sportverein dann die Gemeinnützigkeit entzogen, wenn er nur ein Angebot für Mädchen und Frauen hat?"




2. Wer verstehen möchte, wie die identitätspolitische Linke mittlerweile tickt, erhält durch ein aktuelles Spektakel auf Twitter bestes Anschauungsmaterial.

Die junge Publizistin "Lena", die unter anderem für das Magazin "Bento" schreibt, und auf Twitter unter dem Namen "Lena blauer Haken" aktiv ist, wurde dort für einige Tage gesperrt – offenbar wegen Tweets wie diesem:

ich hasse männer und hoffen bei der klimakrise sterben sie nicht früher sondern müssen noch langsamer und qualvoller leiden


Nach der Sperre bildete sich auf Twitter unter dem Hashtag #freelena eine Unterstützerbewegung; auch die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali setzte sich für Lena ein. ("Es sollen ja alle sterben, Männer nur langsamer.") Einige mutmaßten, dass Lena wegen der Formulierung "Drecksnazis" gesperrt worden sei, woraufhin die eher Leichtgläubigen ihre Tweets mit nichts anderem als den Worten "drecks nazis" füllten. (Was zu keiner Sperre führte.) Hinweise auf Lenas Männerhass-Tweet wurden zügig abgetan:

Verstehe nicht was an leners tweet falsch sein soll und was du hier zu beweisen versuchst


Ebenso schön:

Wenn man sich als Mann da angesprochen fühlt dann ist man das Problem.


Auf Bento verteidigt sich Lena und prangert zugleich die Twitter-Mitarbeiter an:

Sie schrieben mir immer wieder, es verstoße gegen die Regeln der Plattform, Gewalt gegen andere aufgrund von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, nationaler Herkunft, sexueller Orientierung, Geschlecht, geschlechtlicher Identität, religiöser Zugehörigkeit, Alter, wegen Behinderung oder Krankheit zu fördern oder eine Person deshalb anzugreifen. Ja, okay cool, sehr gute Regeln – aber ich mach' halt auch nichts davon. Im Gegenteil: Ich setze mich bewusst dafür ein, dass eben niemand diskriminiert wird. Und bevor jetzt einige Einwände kommen: Nein, weiße Cis-Männer haben kein Problem mit Diskriminierung, wirklich nicht.


Inzwischen ist Lena wieder auf Twitter aktiv, macht ihre Tweets aber nur noch für ihre Follower sichtbar.

Vielfach wurde auch darüber diskutiert, ob Lenas Tweet noch von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Der wohl beste Lösungsvorschlag kam von dem Twitter-User Stefanolix:

Ich würde die Person nicht sperren. Ich würde ihr diesen Tweet für ein Jahr zwangsweise ans Twitter-Profil heften, damit alle Interessenten gleich diese Idiotie sehen können.


Wie man beobachten konnte, würde Lena aber selbst dann noch mehr als genug Unterstützer finden. Die "Bento"-Redaktion beispielsweise steht offenbar hinter ihr.



3. In Australien wüten derzeit verheerende Waldbrände. Hierzu hat sich jetzt auch eine Feministin geäußert:

Eine Aktivistin gegen häusliche Gewalt ist unter Beschuss geraten, nachdem sie behauptet hat, dass australische Feuerwehrleute, die gegen Buschfeuer kämpfen, nach Hause zurückkehren werden, um ihren Partner zu schlagen.

Der Anspruch wurde von der Frauenrechtlerin Sherele Moody erhoben, die auf einer Pressekonferenz der Grünen Senatorin Larissa Waters sprach.

(...) "Nach einem katastrophalen Ereignis wie diesem erreicht die häusliche Gewalt ihren Höhepunkt", sagte Moody und zitierte akademische Forschungen, die nach den Buschfeuern von Victoria's Black Saturday durchgeführt wurden.

"Die Sicherheit von Frauen leidet im Allgemeinen stark, wenn die Männer von den Bränden nach Hause zurückkehren und sie häuslicher Gewalt aussetzen."

Moody legte in einem Facebook-Post nach und fuhr fort: "Was passiert, wenn Täter bei häuslicher Gewalt ihre Arbeit an der Front einer schweren Krise beenden? Sie missbrauchen Frauen in ihrem Leben - härter als je zuvor."

In einer über Nacht erfolgten Erklärung distanzierte Larissa Waters die Grünen von diesen Kommentaren.

"Die Grünen unterstützen die heutige Erklärung von Sherele Moody, dass Feuerwehrleute für die Zunahme häuslicher Gewalt in Katastrophenzeiten verantwortlich sind, absolut nicht."


Deutsche Grüne würden so etwas gegenüber einer Feministin neimals tun. Hierzulande genießt selbst Katharina Schulze mit ihren Ausfällen gegen Männer Narrenfreiheit.

Die Beobachtung, dass Menschen, die durch eine Konfrontation mit einer Katastrophe traumatisiert sind, auch mit aggressivem Verhalten reagieren können, ist sicher richtig. In einer nicht-sexistischen Gesellschaft würde man sich allerdings zuerst um das Wohlergehen der Traumatisierten kümmern, statt sie vor allem als potentielle Täter anzuprangern. Wenn die Traumatisierten überwiegend männlich sind, fallen sie allerdings in den Gender Empathy Gap.



4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu den anscheinend geleakten Dokumenten, der schwedischen Universität Lund, denen zufolge Männer keine Chance mehr auf akademische Positionen haben:

Ich kann die Echtheit der geleakten Dokumente nicht überprüfen und bin des Schwedischen nicht mächtig, halte es aber für sehr plausibel, dass die Behauptungen zutreffen, denn die Ähnlichkeit mit dem, was an deutschen Hochschulen seit Jahren im Rahmen des Professorinnenprogramms läuft, sind nicht zu übersehen.

Man vergleiche etwa den Fall des Mathematikers Matthias Aschenbrenner, in dem der SPIEGEL rundheraus von "Bewerber-Bluff" sprach. Ich habe zu diesem Thema auch einen interessanten E-Mail-Wechsel mit der Universität Koblenz-Landau, dann mit dem rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium und schließlich mit der damaligen Abgeordneten meines Wahlreises, einer gewissen Malu Dreyer, geführt. Darin wurde schließlich widerwillig eingeräumt, dass männliche Kandidaten bei derartigen Stellenanzeigen trotz bemüht geschlechtsneutraler Formulierung chancenlos sind.

Die Frage, warum ihnen nicht gleich reiner Wein eingeschenkt wird, wurde dagegen konsequent ignoriert, vermutlich, weil die Praxis rechtlich äußerst fragwürdig ist. Das scheint auch der Universität Lund klar zu sein.

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