Ansichten eines Informatikers

Eine Fachkräfte-Frage

Hadmut
3.4.2020 14:38

Auch so eine ungeklärte Frage zur Politik.

Es heißt gerade, mal wolle jetzt entgegen der Staatsquarantäne doch 40.000 Arbeiter aus Osteuropa ins Land lassen, weil doch die Ernte gefährdet wäre. Spargel stechen, Kartoffeln und all so’n Zeugs eben.

Außerdem strecken wir uns gerade, wer alles Masken nähen könnte. Die wenigen verbliebenen Bekleidungshersteller rüsten um, irgendwo im Fernsehen kam sogar ein Bericht, dass die Näherinnen, die normalerweise in einem Theater die Kostüme herstellen, und wegen der Schließung gerade nichts zu tun haben, wie die Bekloppten Atemmasken nähen.

Gerade haben wir die Probleme mit dem Maskenklau.

Es gäbe also gerade genug zu tun. Erntehelfer, Masken nähen, zweifellos jede Menge Hilfsarbeiten in Krankenhäusern, Supermärkten, bei Herstellern von wichtigen Artikeln wie Klopapier und so weiter und so fort.

Gleichzeitig aber haben wir – ich weiß nicht mal, wie viele, und habe den Verdacht, auch niemand sonst weiß es genau – Hunderttausende, Millionen, was weiß ich wieviele von Flüchtlingen in den Lagern und Wohnungen und Unterkünften sitzen, von denen uns damals doch gesagt wurde „wir bräuchten diese Fachkräfte”.

Bisher aber sitzen die Fachkräfte nur rum, werden von uns alimentiert, gefüttert, mit Wohnung versorgt und so weiter.

Warum also werden die Fachkräfte jetzt nicht als Fachkräfte eingesetzt?

Warum müssen wir selbst dann, wenn wir die Grenzen eigentlich schließen, um die Corona-Ausbreitung zu begrenzen, trotzdem Arbeiter aus Osteuropa heranholen, damit die unsere Felder ernten? Warum müssen die Leute in den Supermärkten und Lagern arbeiten bis zum Umfallen? Warum haben wir Personalmangel in den Krankenhäusern?

Warum also werden die, die doch angeblich als Fachkräfte so dringend gebraucht werden und deshalb aufgenommen werden mussten, jetzt nicht eingesetzt?

Warum stehen die Leute, die hier seit zwei, drei, vier, fünf Jahren Geld, Unterkunft, Verpflegung, Krankenversorgung gratis bekommen, jetzt nicht auf den Feldern und ernten?

Gegessen haben sie und üppige Krankenversorgung haben sie auch bekommen.

Warum also sollen sie das nicht auch mal selbst miterarbeiten?

Bonus-Frage: Vor ein paar Tagen hat man aus Berlin noch gemeckert und sich beklagt, dass man befürchte, dass Migranten diskriminiert und bei den knappen Beatmungsgeräten Deutsche bevorzugt würden:

Die Integrationsaktivistin Ferda Ataman äußert den Verdacht, dass Menschen mit Migrationshintergrund bei einem Mangel an Beatmungsgeräten benachteiligt würden. Notfallmediziner weisen das zurück. Ataman erklärt WELT ihre umstrittene Äußerung.

Die Integrationsaktivistin Ferda Ataman hat die Befürchtung geäußert, dass Corona-Patienten mit Migrationshintergrund im Falle einer Knappheit an Beatmungsgeräten benachteiligt werden könnten.

Sicherheitskopie:

Ich könnte mich jetzt nicht erinnern, entsprechende Beteiligung in den Krankenhäusern gesehen zu haben. Es kamen in den letzten Tagen sehr viele Berichte aus Krankenhäusern und Arztpraxen, und meiner spontanen Erinnerung nach habe ich da nur ein einziges Mal eine Frau mit einem islamischen Kopftuch gesehen, alles andere waren augenscheinlich „Biodeutsche”.

Und ich kann mich auch nicht erinnern, Muslime auf dem Acker bei der Ernte gesehen zu haben. Da sind die Osteueropäer unterwegs.

Komischerweise haben sie nur dann eine große Klappe, wenn es ans Empfangen geht, Sorge darum, wer an die Beatmungsgeräte kommt. Beim Leisten hört man sie nicht. Da ist keine Ansage von Integration, jetzt aber auf, wir krempeln mal die Ärmel hoch und ernten mal so viel Gemüse von den Äckern, wie wir in den letzten 5 Jahren hier gegessen haben. Gibt es nicht. Reine Empfänger- und Beschwerdementalität.

Warum also zahlen wir hier unzählige Leute Jahrelang für’s blanke Nichtstun, füttern die durch, behaupten, sie seien wertvolle Fachkräfte, „wertvoller als Gold” und so weiter, und müssen dann, wenn’s drauf ankommt, trotz Corona-Isolation 40.000 Osteuropäer ranholen, damit die Ernte eingefahren werden kann?