Landtagspräsident kritisert Kreuzentfernung vor G7-Treffen

"Zum Christentum und seinen Symbolen stehen"

Das Entfernen eines Kreuzes für das Treffen der G7-Außenminister im Münsteraner Friedenssaal hält der NRW-Landtagspräsident André Kuper "für einen absoluten Fehler". Er sprach zuglich über die Verbindung von Staat und Kirche.

Münsteraner Friedenssaal mit Kreuz (Archiv) / © Guido Kirchner (dpa)
Münsteraner Friedenssaal mit Kreuz (Archiv) / © Guido Kirchner ( dpa )

"Wir müssen uns vor Augen halten, dass noch immer mehr als die Hälfte der Menschen in unserem Land christlichen Glaubens sind", sagte Kuper dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Ein Land wie Deutschland mit seiner Tradition und Prägung, mit der Reformation, weltberühmten Liedern, Dichtern und Komponisten und mit dem Mut eines Dietrich Bonhoeffer sollte zum Christentum und zu dessen Symbolen stehen."

André Kuper / © Guido Kirchner (Landtag NRW)

Das jahrhundertealte Kreuz im Friedenssaal des Historischen Rathauses war im Zuge einer Umgestaltung für das G7-Treffen weggeräumt worden. "Das war vermutlich eine unbedachte Handlung", sagte Kuper. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe sich "sehr schnell dafür entschuldigt und gesagt, dass dies nicht in ihrem Sinne war", betonte der Christdemokrat. In Münster wurden Teile des Westfälischen Friedens verhandelt und zum Abschluss gebracht, der den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) beendete.

Viele Berührungspunkte zwischen Staat und Kirche

Zum Verhältnis von Kirche und Staat sagte Kuper, "angesichts der dunklen Vergangenheit Deutschlands" hätten die Mütter und Väter des Grundgesetzes die Trennung von Staat und Kirche in die Verfassung geschrieben, "das war richtig". Staat und Kirchen hätten dennoch viele Berührungspunkte: Beide lebten vom Vertrauen der Menschen und beide setzten sich für das Gemeinwohl ein.

"Daher ist es gut, dass die Kirche die Sorgen und Nöte der Menschen erkennt und aufnimmt", sagte der Landtagspräsident. "An vielen Stellen engagieren sich die Kirchen und ihre Sozialverbände zum Wohle aller für das Gemeinwesen." Die Missbrauchsskandale hätten den christlichen Kirchen, insbesondere der katholischen, allerdings sehr geschadet: "Da ist viel Vertrauen in Kirche und kirchliche Institutionen verloren gegangen."

Quelle:
epd