Die erste Etappe der privaten Reise ins All ist geschafft. Die für sieben Menschen ausgelegte Raumkapsel der Firma SpaceX hat am Sonntag nach rund 27 Stunden Flugzeit erfolgreich an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Die Kapsel war an Bord einer Falcon-9-Rakete am Samstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All gestartet. An Bord befinden sich während des Testfluges keine Menschen, sondern ein Dummy im Raumanzug. Künftig sollen US-Astronauten im Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa mit der Crew Dragon zu ISS-Einsätzen geflogen werden. Das Manöver sei planmäßig verlaufen, berichteten die Nasa und SpaceX.

Erstmals seit dem Ende des Space-Shuttle-Programms im Jahr 2011 ist damit wieder ein für den Transport von Menschen konzipiertes amerikanischen Raumfahrzeug ins All gereist. Zuletzt waren die USA – wie auch Raumfahrerinnen und Raumfahrer aus andern Ländern – auf Russlands Sojus-Raketen angewiesen, um ihre ISS-Besatzungsmitglieder ins Weltall zu bringen.

Vollautomatisch angedockt

Die Crew Dragon ist eine Weiterentwicklung der Dragon-Transportkapseln und fliegt vollautomatisch. Sie kann eigenständig Andockmanöver und Abkapselungen durchführen. Die bisherigen Transportkapseln der Firma SpaceX brauchen dazu die Hilfe eines Roboterarms der ISS.

Die in Teilen wiederverwendbare Raumkapsel bietet sieben Menschen Platz. Künftig sollen drei Astronautinnen und vier Weltraumtouristen gemeinsam mit ihr ins All reisen und zurück. Dabei werden sie automatisch geflogen. Ein Eingreifen eines Piloten während des Raumfluges ist auch in Zukunft bei Reisen der Crew Dragon nur in Ausnahmefällen vorgesehen.

Im SpaceX-Kontrollzentrum in Südkalifornien verfolgten die US-Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken das Andockmanöver. Sie wurden bereits ausgewählt, beim ersten bemannten Flug der Kapsel mit an Bord zu sein. "Einfach superaufgeregt, es zu sehen", sagte Behnken. "Ein weiterer Meilenstein, der uns bereit für unseren Flug nach da oben macht."

Der SpaceX-Gründer, Tesla-Chef und Tech-Milliardär Elon Musk sagte bereits am Tag vor dem Andockmanöver, es sei für ihn "superstressig" gewesen, den Start der neuen Dragon-Kapsel zu beobachten. "Offen gesagt, ich bin ein bisschen emotional erschöpft", sagte er. "Wir müssen noch an der Raumstation andocken. Wir müssen noch zurück kommen, aber bisher hat es funktioniert ... wir haben die gefährlichsten Dinge hinter uns."

Die Rückkehr der Crew Dragon zur Erde ist für den 8. März geplant. Dann soll sie sich automatisch wieder von der ISS abkapseln und den Rückweg antreten. Verläuft alles planmäßig, wird sie sechs Stunden später unbeschadet vor Florida im Atlantik wassern.

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