Beamte sind nach der Arbeit zu müde für Hobbys

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67 Prozent gestresstBeamte sind nach der Arbeit zu müde für Hobbys

Wie eine Umfrage des VPOD bei seinen Mitgliedern zeigt, ist die Mehrheit der Staatsangestellten nach Feierabend zu müde für Freizeitaktivitäten.

«Was machst Du nach dem Feierabend?» – «Nichts», ist die Antwort der meisten Angestellten bei den öffentlichen Diensten. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des VPOD bei seinen Mitgliedern. Zwei Drittel können sich nach einem Arbeitstag nicht mehr aufraffen zu einem Kino- oder Konzert-Besuch oder zum Tanzengehen – sie sind zu müde.

Schuld an diesem Zustand sind vor allem Zumutungen jenseits des jeweiligen Kerngeschäfts, wie die Online-Umfrage «Kollegin, Kollege, wie geht es dir?» des Verbandes des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) ergab, an der rund ein Zehntel der Mitglieder teilgenommen hat. Das Ergebnis wurde am Freitag am VPOD-Kongress in St. Gallen vorgestellt, wie aus einer Mitteilung des Verbandes hervorgeht.

67 Prozent fühlen sich gestresst

Zwar sind 68 Prozent der knapp 3500 Antwortenden mit ihrer Arbeitssituation ganz oder eher zufrieden, und 76 Prozent sind wenigstens leidlich gesund. Bei der Arbeit fühlen sich aber 67 Prozent gestresst. Und einen Anstieg der psychischen Belastung am Arbeitsplatz in den letzten 4 Jahren bejahen 74 Prozent.

Aus der Umfrage geht klar hervor, dass weder die Belegschaft noch die Vorgesetzten der Hauptgrund für die Misere sind. Mit den Kolleginnen und Kollegen verstehen sich 94 Prozent gut; ein mindestens anständiges Zeugnis für die Chefin oder den Chef gibt es von 61 Prozent der Antwortenden. Man finde bei der vorgesetzten Stelle mit seinen Anliegen Gehör, heisst es in der VPOD-Mitteilung.

Für die eigentliche Arbeit zu wenig Zeit

Hingegen stellen demnach 84 Prozent fest, dass die administrativen Aufgaben in den vergangenen vier Jahren zugenommen haben. Der Satz «Für den eigentlichen Inhalt meiner Arbeit habe ich zu wenig Zeit» erzielte eine Zustimmung von 63 Prozent, 60 Prozent beklagen übermässige Zergliederung und Zerstückelung ihrer Arbeit.

Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent gibt sogar an, den Job nicht so machen zu können, «wie ich es mir vorstelle und wie ich es gelernt habe». (sda)

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