SRF stellt die regionalen Internetportale ein

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Zu wenig PublikumSRF stellt die regionalen Internetportale ein

Die SRG treibt eine weitere Zentralisierung voran. Jetzt sind auch die Regionaljournale betroffen.

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Das SRF stellt sämtliche regionale Internetportale ein. Dies schreibt die «Sonntagszeitung» in ihrer heutigen Ausgabe. Man habe sich für eine «eine weitere Zentralisierung» entschieden. Die regionalen Geschichten sollen zukünftig «gut sichtbar auf der Front von srf.ch» platziert werden.

Im Lokalen soll es künftig keine reinen Online-Redaktoren mehr geben. Die SRF-Leitung begründete den Schritt wie folgt: Eine «umfassende quantitative Analyse der Markt- und Publikumsforschung» habe gezeigt, dass die Artikel auf den Regionalseiten «kaum Reichweite generieren» und zu wenig gelesen werden.

«Geht es nur noch um Klicks?»

Die neue Strategie sei «explizit kein Sparprogramm», schreibt SRF, «es gibt keinen Stellenabbau». Hingegen ändere sich das Jobprofil der regionalen Onlineredaktorinnen und -redaktoren - von den schnellen News-Deskern hin zu «Autorinnen mit überregionaler Strahlkraft».

Wie die Sonntagszeitung schreibt, sind die Lokal-Redaktoren mit dem Entscheid nicht glücklich. In einem internen Blog schreiben sie: «Geht es uns wirklich nur darum, möglichst viele Klicks zu generieren?» Ein anderer schreibt: Es liege in der Natur der Sache, dass kleine lokale Geschichten nicht so häufig angeklickt werden wie die nationalen.

Seit 2012 produzierten die Regionalredaktionen «täglich mit grossem Aufwand» viele digitale Inhalte fürs Web, die SRF App und Social Media, schreibt Mediensprecher Stefan Wyss. Formate und Publikumsbedürfnisse hätten sich in den letzten sieben Jahren stark verändert, doch das Angebot sei nie grundsätzlich angepasst worden. (fss/sda)

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