Alltagsfrage : Bekommen Bodybuilder auch Muskelkater?

Alltagsfrage: Bekommen Bodybuilder auch Muskelkater?

Haben Sie es mal wieder im Fitnessstudio übertrieben? Muskelkater ist ein Zeichen dafür! Die Schmerzen entstehen, wenn die winzigen Faserverletzungen im Muskelgewebe langsam wieder heilen

Foto: E/Getty Images

Muskelberge, Sixpack und meistens gut gebräunt – der typische Kraftprotz, den wir aus dem Fitnessstudio kennen, scheint mit Leichtigkeit kiloweise Gewichte stemmen. Bekommt er davon eigentlich noch Muskelkater?

BILD weiß Bescheid.

Ja, selbst durchtrainierte „Muskelprotze“ sind nicht hundertprozentig davor gefeit. Aktive Sportler trifft es jedoch weitaus seltener und weniger schmerzvoll als Sportmuffel.

Orthopäde und Sportmediziner Dr. Peter Baum, Ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen: „Beanspruche und trainiere ich meine Muskeln regelmäßig, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit eines Muskelkaters erheblich. Aber selbst trainierte Freizeitsportler überstrapazieren manchmal ihre Muskeln und haben dann am anderen Tag einen entsprechenden Kater.“

Was ist Muskelkater genau?

Mit Muskelkater in Armen, Waden oder Po reagiert der Körper auf ungewohnte sportliche Torturen, übermäßige Belastungen oder ungewohnte Beanspruchungen. Folge: Winzige Faserverletzungen im Muskelgewebe. Durch diese Risse kann Flüssigkeit aus dem Gefässsystem ins Gewebe dringen. Dann schwellen die Fasern an und es kommt zu Dehnungsschmerzen, die wir als Muskelkater bezeichnen.

„Diese Schmerzen sind Begleiterscheinungen des Reparatur- oder Heilungsprozesses“, so Baum. Besonders häufig betroffen sind Muskeln, die nur wenig beansprucht werden, meist in Oberschenkeln und Waden.

Wann darf man dann wieder trainieren?

Wieder trainiert werden sollte frühestens nach zwei schmerzfreien Tagen. „Trainiert man trotz Schmerzen munter weiter drauf los, so drohen ernsthafte Verletzungen und ausgeprägte Muskelfaserrisse“, warnt der Experte. Ist der Muskelkater nicht nach spätestens drei Wochen ganz verschwunden, sollte ein Arzt ernsthafte Verletzungen ausschließen.

Was hilft bei Muskelkater?

Ruhepausen! Intensive Belastungen sollte man vermeiden. „Höchstens etwas spazieren gehen, eventuell ein paar Lockerungs- und Dehnungsübungen, um schmerzhaft verhärtete Muskeln zu lockern – und ansonsten abwarten und Tee trinken“, rät Baum.

Kälte oder Wärme-Anwendungen können die Schmerzen eventuell lindern, Massagen sollten Sie aber sein lassen! Dr. Baum: „Durch den mechanischen Reiz bewirke ich gegebenenfalls eine Verstärkung der Faserverletzungen“, erklärt Dr. Baum.

Kann man durch Dehnen einem Muskelkater vorbeugen?

„Nein, durch Überlastungen verursachte Faserverletzungen lassen sich auch durch das intensivste Stretching zuvor nicht verhindern“, sagt Baum. „Nichtsdestotrotz ist Dehnen immer sinnvoll, um Beweglichkeit und Durchblutung zu fördern.“

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