Der Mietdeckel zeigt: Der Markt lässt sich nicht so einfach regulieren

Berlin hatte einen Mietendeckel eingeführt und die Erfolge scheinen eher das Gegenteil von dem zu sein, was man damit erreichen wollte:

Was würde passieren, wenn in einer Boomstadt wie Berlin die Mieten gedeckelt würden? Die Antworten waren vielfältig – aber sie liefen immer auf eines hinaus: Für die meisten Leute wird die Wohnungssuche schwieriger.

Denn: Es gibt weniger Wohnungen zu mieten. Statt zu vermieten, verkaufen einige Eigentümer ihre Wohnungen lieber als Eigentumswohnungen. Wo noch vermietet wird, werden die Wohnungen seltener modernisiert – die Folgen sieht man langfristig. Kurzfristig steigen schon mal die Ablöseforderungen für Küchen und andere Möbel. Auf der anderen Seite verstärkt sich der Run in die Innenstadt. Schließlich locken gedeckelte Mieten mehr Leute an. Dazu kommt: Wer das nötige Kleingeld hat, nimmt angesichts des Mietendeckels gerne mal eine größere Wohnung, zum kleineren Quadratmeter-Preis kann man sich die ja leisten.

Vor fast genau einem Jahr hat der Berliner Senat die Eckpunkte für seinen Mietendeckel beschlossen, vor vier Monaten trat er in Kraft. Jetzt sind die ersten Ergebnisse sichtbar. Deutlich sichtbar, muss man sagen – und sie sehen genau so aus, wie es die Ökonomen vorhergesagt hatten. In Berlin werden immer mehr Eigentumswohnungen angeboten, so zeigt es eine Analyse des Immobilienportals „Immobilienscout 24“. Gleichzeitig geht der Trend bei den Mietwohnungen nach unten. Der Trendwechsel fällt in den Sommer 2019, kurz nachdem sich der Berliner Senat auf den Mietendeckel geeinigt hat.

Das sind zwar derzeit noch keine wissenschaftlich unanfechtbaren Beweise, aber immerhin sehr deutliche Zeichen: Der Preisdeckel hat die Berliner Mieter Auswahl gekostet. Das wäre nicht so schlimm, wenn das geringe Angebot auf ein geringeres Interesse stoßen würde. Doch das Gegenteil ist der Fall: Während sich also die Zahl der angebotenen Wohnungen je nach Zählung fast halbiert hat, hat sich die Zahl der Anfragen pro Inserat innerhalb des Jahres mehr als verdreifacht.

Eine Wohnung zu finden wird unter solchen Umständen zum Glücksspiel. Es ist eine Frage der Zeit, bis deutlich werden wird, dass einige Vermieter unter solchen Umständen noch wählerischer werden: Sie suchen sich zahlungskräftige Mieter mit sicheren Arbeitsstellen aus, die vielleicht so ähnlich aussehen wie sie selbst, und möglicherweise nicht so gerne Familien mit kleinen Kindern, die Unruhe ins Haus bringen können.

So nützt der Mietendeckel zwar allen, die jetzt schon eine Wohnung haben – den Übrigen aber schadet er: Zuzüglern zum Beispiel, aber auch Paaren, die zusammenziehen oder sich trennen wollen. Jungen Leuten, die endlich von zu Hause ausziehen wollen. Selbst alte Leute, die zu viel Platz haben und sich eigentlich verkleinern wollen, werden sich diese Tortur einer Wohnungssuche nur ungern antun.

Am Ende steht leider nur eine Erkenntnis, die nicht furchtbar neu ist: Probleme auf Märkten löst man nicht, indem man die Preise manipuliert, sondern indem man das Übel an der Wurzel packt. Wo es an Wohnungen fehlt, braucht man keinen Mietendeckel und keine Enteignungen, sondern neue Wohnungen und im Zweifel mehr sozialen Wohnungsbau.

Warum sollte auch jemand Wohnungen bauen oder vermieten, wenn es sich immer weniger lohnt? Dann lieber verkaufen.

Wer billigere Mieten und mehr Wohnungen möchte, der muss wenig überraschend das Bauen und Anbieten von Mietswohnungen attraktiver machen. Aber das ist für viele, gerade linke Politiker natürlich eine Zwickmühle:

Mehr Wohnungen wären schön, aber man erreicht sie nur, indem man Leute Vermögen aufbauen lässt. Reiche nicht zu fördern wäre schön, aber dann investieren die weniger in Wohnungen in denen Leute dann wohnen können. Bleibt nur selber bauen. Aber dann muss man es natürlich plötzlich auch finanzieren. Schlecht für eine Stadt, die pleite ist.

Der glaube man kann es einfach anordnen und dann klappt es auch hat etwas planwirtschaftliches. Aber merkwürdigerweise klappt es eben nicht.

112 Gedanken zu “Der Mietdeckel zeigt: Der Markt lässt sich nicht so einfach regulieren

    • Ja, in der Theorie ist die Idee des Mietendeckels super, also ist hier bestimmt bloß bei der Umsetzung irgendetwas falsch gelaufen. Ein Grund mehr, den Versuch möglichst bald zu wiederholen und es beim nächsten Mal eben richtig zu machen, dann wird es schon funktionieren…

      • Die werden es wie beim Feminismus machen. Statt zu erkennen, dass schon das Grundprinzip nicht funktioniert und sogar negative Effekte hat, werden immer drastischere Wege versucht. Die Erfolglosigkeit beweist dann nur, dass noch viel drastischere Maßnahmen notwendig sind.

        Mich erinnert das an so eine Zeichnung, wo jemand gerade dabei ist, eine Gabel in die Steckdose zu stecken, auf der „Sozialismus“ (oder vielleicht war es auch „Kommunismus „) steht, und den Nebenstehenden mitgeteilt wird, dass alle anderen ja nur gescheitert seien, weil sie es nicht richtig gemacht hätten.

      • Über den freien Markt funktioniert es aber nunmal auch nicht. Ein gewisses Maß an Regulierung ist offensichtlich nötig und schadet meist auch nicht.
        Ich würde aber erst mal dort ansetzen, wo Wohnraum reines Spekulationsobjekt ist und deshalb leer steht und evtl. auch bei zweckentfremdeten „Ferienwohnungen“.

  1. Ach hätte sie nur jemand gewarnt… Realität ist eine Bitch. Wie konnte man ahnen, dass es sowas wie Angebot und Nachfrage gibt.
    Was mich hier so ärgert ist weniger der Umstand, dass es so gekommen ist, sondern diese bornierte Bräsigkeit mit der vorher alle Bedenken dieser Art von Politikern des linken Spektrums beiseite gewischt wurden. Woher man das wissen wolle ohne es zu probieren? Ja, woher nur…

    • Ist doch top. Da sie das wohlige Gefühl verkaufen, sich um die Wohnungsnot zu kümmern, bekommen sie durch diese verkackte Aktion *mehr* Wähler.

  2. Ich hab Plakate der Grünen gesehen. Auf dem ersten steht „Mitexplosion stoppen“, und auf dem zweiten steht „Keine Grünflächen zubetonieren“. Ehrlichererweise hätten sie auf dem zweiten schreiben sollen „Keine Grünflächen für Wohnraum“, klingt nur scheiße. Aber so sind die Grünen, die ich lange gewählt hatte. Die lösen keine Probleme. Das Produkt, das sie verkaufen, ist das Gefühl, keine Schuld daran zu haben. Das verkauft sich gut.

  3. Viele der Probleme liegen auch in der nicht erfolgten Vereinigung zwischen Brandenburg und Berlin. So ist die Stadtfläche natürlich beschränkt, was sich darin äußert, dass man in der S-Bahn sitzt und plötzlich in Brandenburg ist. Wenn genügend Platz da wäre, hätte man die Stadt größer machen können.
    Vom Zubetonieren der Grünflächen halte ich übrigens nichts, passiert aber trotzdem und damit nimmt natürlich die Lebensqualität massiv ab.
    Generell ziehen eh diejenigen die es sich leisten können, aus Berlin weg. Kenne kaum noch einen aus meinem damaligem Studiengang, der noch in Berlin lebt. Die Stadt ist ein Disneyland für Touristen und Spinner aller Art geworden und hat längst allen Reiz verloren. Ich selbst bin nur noch in der Stadt, weil ich meine Firma da habe, sonst hätte ich mich ebenfalls längst verzogen.

      • Wenn ein Ballungsraum mehrere Bundesländer überstreicht, ist das schon ein Problem, wie schlimm es sich auswirkt hängt aber von der Zusammenarbeit der betreffenden Länder ab. Berlin und Brandenburg bemühen sich ja, aber es gibt Themen wo es hakt, zB ÖPNV. Brandenburg hat zB die Wiederinbetriebnahme weiterer beim Mauerbau stillgelegter S-Bahn-Strecken bis auf weiteres auf Eis gelegt.

        • Die Metropolregion Rhein-Main umfasst Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern, und sie schließt an die Metropolregion Heidelberg-Mannheim-Ludwigshafen an (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg).

          Und keinen stört’s.

          • Jep, kann ich nur bestätigen 🥰
            Die Linie S1 der S-Bahn RheinNeckar ist mit 202 Kilometern Länge die längste S-Bahn-Linie Deutschlands und führt durch 3 Bundesländer von Homburg (Saar) über Kaiserslautern, Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Eberbach ins badische Osterburken.

          • Ich sagte ja, es hängt davon ab wie gut die Nachbarländer zusammenarbeiten. Deswegen widerlegt ein Beispiel wo es funktioniert, nicht dass es Probleme geben _kann_. Soweit ich weiß ist es in Hamburg und Bremen nicht ganz reibungslos.

          • In NRW fängt man – fast 80 Jahre nach Kriegsende – endlich ernsthaft an, das Tarifsystem zu vereinheitlichen. Bis dahin war Bahnfahren wie im 19. Jahrhundert. Hätten nur noch Zollschranken und -beamte an jeder Ortsgrenze gefehlt.

          • @Sebastian Hamburg und Bremen sind zwei Ballungsräume, die jeweils mehr als 1 Bundesland umfassen:
            Bremen = Bremen + Niedersachen
            Hamburg = Hamburg + Schleswig-Holstein + Niedersachsen (+ McPomm in der weitesten Definition)

            Und nachdem was ich so en passant mitkriege, gibt es in diesen beiden Regionen Reibereien wegen der Aufteilung von Zuständigkeiten auf mehrere Bundesländer.

      • Es ist doch immer wieder beeindruckend, wie sachlich und ausführlich du argumentierst.
        So versteht auch jeder sofort, warum man nur deiner Meinung sein muss.
        Eine klitzekleine Begründung, wieso das „so ein Qutsch“ ist, wäre aber vielleicht doch mal ganz schön.

        • Also gewöhnlich sollte es doch so sein, das jemand der eine Behauptung aufstellt diese erstmal zu belegen hat. Das war im Falle von „Viele der Probleme liegen auch in der nicht erfolgten Vereinigung zwischen Brandenburg und Berlin.“ in keiner Weise der Fall.

        • Es ist Quatsch. Es fahren offensichtlich S-Bahnen auch nach Brandenburg. Kann also nicht das Problem sein. Hamburg hat sogar 2 Nachbarländer und niemand käme auf die Idee politisches Versagen damit zu begründen, dass Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein unterschiedlicher Bundesländer sind.
          Fazit: Das ist Quatsch

          • @Sebastian: Das Berliner S-Bahnnetz stammt aus den 1920er Jahren, damals waren die politischen Strukturen anders und Ländergrenzen kein Problem (nicht nur weil dort damals keine war, sondern auch weil die Reichsbahn zentral entschied). 1961 wurden diejenigen Linien, die über die West-Berliner Stadtgrenze hinaus ins Umland fuhren, gekappt. Diejenigen von Ost-Berlin aus natürlich nicht.

            Es gibt seit 1990 Absichtserklärungen, das gesamte Netz Stand von vor 1961 wiederherzustellen, und es gibt definitiv den Bedarf. In den 1990ern bis in die 2000er Jahre wurde auch eine Teilmenge dieser damals gekappten Linien wiederhergestellt, aber nicht alle. Seit 2007 herrscht Stillstand, was laut Medien überwiegend darauf zurückzuführen ist, dass die Brandenburgische Landesregierung kein Interesse an weiterem Ausbau hat. Die betroffenen Orte an den alten Linien würden schon wollen … Pläne gibt es inzwischen, aber keine Handlungen. Und deswegen kann man schon sagen, dass die Zersplitterung der politischen Zuständigkeit hier ein Teil des Problems ist.

            http://www.stillgelegte-s-bahn.de/
            https://www.vbb.de/unsere-themen/planen-fr-die-zukunft/i2030-und-oepnv-konzept-2030

  4. Und nun zur Realität+zur Geschichte des sozialen Wohnungsbaus in Berlin, für die ein Blick auf den Wikipedia-Artikel ausreicht: „In den 1990er Jahren wurde die Förderung des sozialen Wohnungsbaus zunehmend reduziert, wodurch immer weniger Projekte realisiert wurden. 2002 stellte der Senat den sozialen Wohnungsbau in Berlin gänzlich ein.“

    Es wurden von 1952-97 insgesamt 429.000 Wohnungen mit diversen Maßnahmen geschaffen, um vor allem die nach dem 2 WK bestehende Wohnungsnot zu lindern.

    Aber: „Zudem veräußerte der Senat Berlin zahlreiche Sozialwohnungen aus dem eigenen Bestand: seit dem Mauerfall mehr als 310.000 Wohnungen durch den Verkauf von kommunalen Wohnungsbaugesellschaften. Das sind mehr als die Hälfte der ehemals 585.000 kommunalen Wohnungen. So wurde 2004 die GSW mit einem Bestand von 65.000 Wohnungen an ein internationales Konsortium zum Preis von 405 Millionen Euro verkauft. Die Kostenmieten liegen in Berlin heute oberhalb der Vergleichsmieten.“ (heute = 2017)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialer_Wohnungsbau_in_Berlin

    Lasst euch das auf der Zunge zergehen: Sie haben die GSW-Wohnungen zum durchschnittlichen Preis von ca. 6.200 Euro verscherbelt. Ich bin mir sicher, die Mieter hätten auch 10.000 Euro bezahlt.

    Wenn Christian schreibt: „Der glaube man kann es einfach anordnen und dann klappt es auch hat etwas planwirtschaftliches.“, dann entbehrt es nicht einer gewissen Komik.
    Kommunaler/sozialer Wohnungsbau war auch in der alten Bundesrepublik völlig normal.

    Investoren haben kein Interesse an bezahlbarem Wohnraum, sondern an Profit.
    Demzufolge ist bspw. „Stadtvillen“ in Berlin-Mitte zu errichten oder bestehenden Wohnungsbestand so umzubauen (Luxussanierung) auch wesentlich attraktiver. Sowohl zum Verkauf, als auch zur Vermietung.
    Die Preise für begehrte Wohnungen bspw. in „hippen“ Stadtteilen wie Kreuzberg oder Prenzlauer Berg sind geradezu durch die Decke geschossen.

    Der „Mietendeckel“ ist die inzwischen übliche Pseudo-linke Symbolpolitik.

    • Es fehlt eine Sozialwohnungsinitiative, also der staatlich initiierte Bau billiger Wohnungen. Vielleicht könnte man die schrägen Parteien in Berlin von der Sinnhaftigkeit überzeugen, wenn man die Häuser nur in Straßen mit weiblichen Namen baut, die Wohnungen mit Gendertoiletten ausstattet und ein Kontingent der neuen Wohnungen für diverse und quere Mietende/Mieter*innen reserviert. Im jeweiligen Erdgeschoss schlage ich eine Concierge vor, die als Gleichstellungsbeauftragte über die Einhaltung der Regeln wacht. Etwa die geschlechterparitätische Hausflurreinigung oder die Berücksichtigung auch diverser Geschlechter bei den Besuchern.

      • Und dann hast du in den Sozialwohnungen Mieter, die mit Bausubstanz, Sanitäranlagen und mitgelieferter Einrichtung so hausen, dass die Wohnung nach jedem Mieter saniert werden müsste, natürlich bezahlt von Steuergeld da die Kaution bei den Mietpreisen niemals reicht.

        Ich weiß nicht, wie man Leuten beibringen kann, gut mit Sachen umzugehen. Indem man ihnen alles als Recht hinterlässt und keine Verpflichtungen stellt sicher nicht. Vielleicht, indem sie unter Aufsicht selber renovieren müssen und damit lernen, was für eine Arbeit es ist?

        • „Vielleicht, indem sie unter Aufsicht selber renovieren müssen und damit lernen, was für eine Arbeit es ist?“

          Gute Idee. Solche Erziehungsmaßnahmen werden in Zukunft vermutlich vermehrt nötig sein. Ich hör die Linken aber schon schreien „Zwangsarbeit! Ihr Nazis!…“

    • Ich stimmer Dir zu, dass gegen Wohnungsnot nur Wohnungsbau hilft und das Wegschieben der eigenen Verantwortung nichts zur Lösung des Problems beiträgt. Allerdings ist verfehlte Wohnungspolitik insbesondere auch durch Mietdeckel nichts Neues für linke Regierungen. Lissabons Häuser wurden dadurch zu einem ernsten Sanierungsfall (unter Salazar) und in der DDR wurde durch die dortige Wohnungspolitik (Mietdeckel) mehr Wohnraum zerstört, als im WKII. Es ist also mitnichten so, dass nur Pseudo-Linke zu soetwas in der Lage sind.

    • Ja, sozialer Wohnungsbau kann Sinn machen. Aber für Berlin bin ich dagegen, warum?

      1) Weil Berlin ein schwarzes Loch ist und über den Länderfinanzausgleich schon jetzt den Rest des Landes aussaugt (eine gute DDR-Tradition, da war es auch so, dass die Berliner in ihrer Frontstadt bekamen, was im Rest des Landes fehlte).

      2) Weil die Berliner Regierungen nicht damit umgehen können, ich sie für korrupt und dumm halte (siehe die früheren Privatisierungen, die einem Skandal gleichkommen).

      3) Man nicht beliebig viele Wohnungen bauen kann, jede Großstadt wächst zur Zeit, je mehr man baut, desto größer auch die Nachfrage, irgendwo muss man eine Grenze ziehen. Insbesondere, wenn die Allgemeinheit dafür zahlen soll.

      4) Ergibt sich die Notwendigkeit des sozialen Wohnungsbaus, ja die ganze Wohnungsknappheit, zuvorderst aus der massiven Zuwanderung, was vor allem von Linken tabuisiert wird. Die autochthone Bevölkerung schrumpft nämlich und es ist m.E. noch kein Jahrzehnt her, da bekam man in Berlin den Wohnraum nachgeschmissen, denn natürlich können noch so gierige Investoren nichts Verhökern, was keine Abnehmer findet, „Markt“ ist durchaus nicht immer was Schlechtes.

      • Ich kann das bestätigen als Berliner. Zu meiner Unizeit konnten Studenten für 50€ kalt eine 4-Zimmer Wohnung bekommen (2008). Diese war zwar immer ganz oben im Haus und Platte in Ostberlin, aber als junger Mensch ist dir das egal. Jetzt ist sogar die schäbige Hochhausplatte mit regelmäßig zugekacktem Fahrstuhl 10€/m2 wert. Mit normalem Verdienst kann ich nur noch in der Platte wohnen. Umziehen nicht möglich. Wir sind hier schon im Assi-Viertel bei bis zu 11€/m2. Altverträge sind bei 4,50€/m2. Der Wohnungsmarkt ist sehr angespannt. Gebaut wird nur Luxus. Liegt aber an den Bauvorschriften. Da kann man nicht mehr unter 13€/m2 fürs vermieten bauen und die Investoren wollen ja auch Kohle haben für das Risiko. Sind dann 15€/m2. Sozialwohnungen baut keiner freiwillig. Nicht mal die Genossenschaften trauen sich das. Die Berliner Mieter sind im Schnitt sehr schlimm geworden. Überhaupt ist Berlin ein riesen Drecksloch geworden. Leider..

        • Ja, Danisch hatte das auch schon, der wollte 2008 nach Berlin ziehen

          „Als ich damals in Dresden gearbeitet habe und die Firma auch einen Ableger in Berlin hatte, hatte ich mir schon überlegt, nach Berlin zu ziehen, aber da gab es noch keine Jobs und nichts zu arbeiten. Wenn man damals in den Wohnungssuchseiten gesucht hat, hat man locker mal 2000 Antworten bekommen, Mietpreise spottbillig, die ersten 3 Monate mietfrei, einen (damals topmodernen) Flachbildfernseher gab’s oft dazugeschenkt, weil die Vermieter schon froh waren, wenn überhaupt jemand drin wohnte, damit die Wohnung nicht leerstand und vermoderte. Ein Taxifahrer sagte mir damals, dass man neue 3-Zimmer-Neubauwohnungen für 75.000 Euro kaufen konnte (die ich damals nur dummerweise nicht hatte und auch dummerweise nicht hätte ausgeben wollen ohne Job in Berlin. Hat auch keiner auf Kredit gekauft oder finanziert, ließ sich ja nicht vermieten.)“
          https://www.danisch.de/blog/2020/01/28/wohnungsnot-4/

          Das war 2008, aber herrschte wegen Eurokrise und Kapitalflucht danach der große Boom? Nein, zwar nicht mehr ganz so idyllisch, aber 2013 (selbe Quelle):

          „Habe ich in Berlin nach einer Wohnung gesucht. Die vor München hatte ich schon gekündigt und meinen Hausstand beim Spediteur im Container eingelagert, in Berlin nur ein kleines Zimmerchen.“Es hat eine Weile gedauert, und ich habe nicht genau mitgezählt, aber ich habe so zwischen 70 und 90 Wohnungen besichtigt, und war damals heilfroh, ein iPad mit Mobilfunkkarte zu haben, weil ich damit unterwegs auf die Datenbanken und Mail zugreifen konnte. Meistens habe ich die Wohnungen alleine besichtigt, nicht so wie heute im Massenpulk. Die meisten Wohnungen wollte ich auch nicht, weil in erbärmlichem bis ekelhaftem Zustand oder schwer renovierungsbedürftig (oder vom Mieter auf eigene Kosten zu renovieren), einmal auch ohne Boden, nicht selten die Treppenhäuser vollgekackt und nach Pisse riechend, aber immerhin: Es gab Wohnungen, von denen ich einige hätte haben können, aber nicht hatte haben wollen. Es hat etwas länger gedauert, weil ich die, die ich haben wollte, nicht bekam. Mal mangels Schmiergeld. Mal, weil es hieß, ich hätte keine Kinder, und man die Wohnungen nur mit Familien mit Kindern im gleichen Alter belegt, damit die sich nicht über den Krach beschweren. Einen Kollegen in meinem Alter lehnte man ab, eben weil er Kinder hatte. Irgendwann aber hatte ich in nur einer Woche gleich drei gute Wohnungen, die ich alle hätte haben können.

          Das war die Zeit, wo man noch lesen konnte „Berlin sei arm aber sexy“, massenweise Künstler würden dort in Bauruinen eine Szene aufbauen usw. heute sind die sicherlich aufs Dorf gezogen oder in ein besetztes Haus (auch nochmal ein Thema für sich).

          Dann kam 2015, teure Einquartierung von F*lingen auf Steuerzahlerkosten und plötzlich heißt es „gierige Investoren“ und „Wohnraum knapp“. Nur thematisieren darf man das nicht mehr, um die Leute „nicht gegeneinander auszuspielen“ und ähnlicher Blödsinn, soll ja jeder auf der großen weiten Welt das Recht haben, bei uns zu wohnen…

          Noch einige Zahlen:
          https://www.danisch.de/blog/2019/05/16/die-politische-luege-von-der-wohnungsnot-und-den-hohen-mieten/

          https://www.danisch.de/blog/2019/04/07/mietenwahnsinn/

          https://www.danisch.de/blog/2018/12/22/ueber-die-berliner-wohnungsnot/

    • Ach crumar, du bist ein Spielverderber! Du kommst hier mit Fakten und triggerst die wackeren Kämpfer gegen den Sozialismus.
      Einen Mietendeckel zu verordnen ist tatsächlich untaugliche Symbolpolitik, und zwar eine ziemlich dumme, denn die negativen Konsequenzen waren und sind für jeden vorhersehbar. In einem Markt, der durch Angebot und Nachfrage und der Suche nach Profit reguliert ist, führt eine staatlich verordnete Preisdeckelung zu einem verminderten Angebot. Das ist nun mal ein marktwirtschaftliches Prinzip, das sich nicht einfach durch einen Federstrich aushebeln lässt.
      Erstaunlich finde ich die völlig kritiklose Ansicht, dass der Markt alles regelt, in einem Land, in dem die Mieten in den Stadtzentren für die meisten Leute unerschwinglich geworden sind und sich das Proletariat in den Agglomerationen sammelt.

      • Offenbar gibt es aber noch genügend Menschen, die sich die Mieten der Innenstadt leisten können.

        Wer günstige Wohnungen in stark nachgefragten Innenstadtlagen haben möchte, muss den Wohnungsmarkt verstaatlichen. Danach will allerdings keiner mehr in die Innenstadt.

        • Adrian, die Form der Berliner Bebauung (Vorderhaus und Hinterhöfe) sollte dafür sorgen, dass wohlhabende und arme Menschen zusammen in der Stadt wohnen können. Wenn du das nicht willst, sondern eine konsequenten Gentrifizierungsprozeß, dann haben wir letztlich auf mittlere Sicht Pariser Zustände.
          Entweder deregulierter Ultra-Kapitalismus oder sozialistische Verstaatlichung ist übrigens eine false dichotomy; Wohnungsbau Genossenschaften gibt es bspw. seit über 100 Jahren.

          • Ich habe nichts gegen Genossenschaften.

            „die Form der Berliner Bebauung (Vorderhaus und Hinterhöfe) sollte dafür sorgen, dass wohlhabende und arme Menschen zusammen in der Stadt wohnen“

            Aber selbst Hinterhofwohnungen sind mittlerweile knapp aber begehrt. Wenn der Berliner Senat die Wohnungsnot begeben möchte, sollte er anfangen, Wohnungen zu bauen, bzw. den Wohnungsbau fördern.

            Nicht jeden illegalen Migranten in die Stadt lassen, könnte auch helfen.

      • „Erstaunlich finde ich die völlig kritiklose Ansicht, dass der Markt alles regelt, in einem Land, in dem die Mieten in den Stadtzentren für die meisten Leute unerschwinglich geworden sind und sich das Proletariat in den Agglomerationen sammelt.“

        Was soll der Markt denn regeln? Er folgt nur den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist stark begrenzt, die Nachfrage offensichtlich nicht. Und wie Adrian schon schreibt, gibt es offensichtlich genug Menschen, die sich die Preise im Zentrum leisten können. Die, die es nicht können, müssen halt an den Rand ziehen. Und hätte der Senat die landeseigenen Wohnungen nicht verkauft, könnte er sicher auch Wohnraum zu günstigen Konditionen im Zentrum anbieten. Daran trägt der Markt keine Schuld. Und es besteht auch kein Anspruch darauf im Zentrum zu leben, wobei man sich auch die Frage stellen muss, warum man unbedingt dort wohnen muss bzw. was an außerhalb wohnen so schlimm ist. MMn reicht es, die Peripherie mit dem ÖPNV gut ans Zentrum anzubinden.

        • „Und wie Adrian schon schreibt, gibt es offensichtlich genug Menschen, die sich die Preise im Zentrum leisten können.“

          Stimmt alles – aber nur knapp.

          Wenn wir einen Blick auf London vor 10 Jahren werfen (ich habe keine aktuellen Daten), dann sehen wir eine vergleichsweise Entwicklung. Explodierende Mieten, die Kleinverdiener dazu zwingen, täglich bis zu 100 km zur Arbeit zu fahren. Folge: teils essenzielle Dienstleistungen, z.B. Schwestern in Krankenhäusern, können nicht mehr gesichert werden.
          Luxussanierungen in den Innenstädten und die Schaffung von Wohnraum, den sich normale Menschen nie werden leisten können.
          Es gibt eine Nachfrage nach diesen Wohnungen – von den Superreichen der ganzen Welt, die sich die Wohnungen als Investitionsanlage kaufen und leer stehen lassen, weil eine Vermietung nie geplant war und die Wertsteigerung einer leerstehenden Luxuswohnung so hoch ist, dass es sich lohnt, sie nicht mit Mietern zu besetzen. Abgesehen davon kann man die Verluste durch Leerstand auch prima steuerlich abschreiben – von eben der Krankenschwester, die täglich die 100 km zur Arbeit in Londons Innenstadt fahren muss.

          Ich kann mir vorstellen, dass einige Scheichs nach dem Brexit kalte Füße gekriegt haben und nach neuen lukrativen Investitionsobjekten suchen. Und die ersten Adressen sind immer die Hauptstädte wirtschaftlich starker Staaten.
          Also, mir würde da als allererstes Berlin einfallen, weil die deutsche Hauptstadt lange Zeit im internationalen Vergleich günstig war.

          Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine normale Marktsituation ist, die man laufen lassen sollte.

          • In Berlin ist das Leerstehenlassen von Wohnraum m.W. schon seit 2018 nicht mehr erlaubt und kann zur Teilenteignung führen:

            „Das Hamburger Wohnraumschutzgesetz aus dem Jahr 2013 erlaubt sogar eine zeitweise Enteignung und Zwangsvermietung. Im Präzedenzfall Anfang 2017 entzog der Bezirk Mitte einem Eigentümer vorübergehend sechs Wohnungen, die er mehr als fünf Jahre leer stehen ließ; Aufforderungen, diese zu vermieten, sowie Strafzahlungen ignorierte er.
            .
            Die Wohnungen wurden einem Treuhänder übergeben, der sie saniert und vermietet. Erst dann erhält der Eigentümer seine Immobilie zurück und eine satte Rechnung: Die Kosten für die Sanierung muss er tragen, an die neuen Mietverträge bleibt er gebunden. Berlin hat im Frühjahr 2018 nachgezogen. Dort erlaubt ein verschärftes Zweckentfremdungsverbot nun auch die Enteignung auf Zeit.“

            Ansonsten sind Spekulanten tatsächlich ein Problem, man muss nichtmal die Scheichs bemühen. Meines Wissens gab es eine Menge Fluchtkapital aus der Euro-Peripherie, gerade die Griechen usw. rechnen jederzeit mit einem Austritt/Rauswurf aus dem Euro und da ist eine Immobilie in einem stabilen Land eine der sichersten Anlagemöglichkeiten. Nach einer Währungsreform verkauft man die einfach und hat damit sein Vermögen einigermaßen verlustlos in die neue Devise umgewandelt, zumindest theoretisch.

          • Ich bin auch gegen Wohnungen als leerstehende Spekulationsobjekte. Aber da die Grenze zu ziehen ist echt schwierig. Und ich bin der Meinung, dass Wohnen für jeden bezahlbar sein muss. Man hat halt nur kein Anrecht darauf, genau da zu wohnen, wo man wohnen möchte. Auch hier kann man wieder streiten, was denn zumutbar ist. Und ich denke London kann man nicht einfach so mit Berlin vergleichen. London ist (war) einer der bedeutendsten Finanzplätze der Welt mit entsprechend zahlungskräftigem Klientel und auch deutlich mehr Renommee als Berlin. Der Wohnungsnotstand in Berlin hat bedeutendere Gründe als irgendwelche reiche Menschen, die Wohnungen zur Spekulation kaufen, obwohl es das sicher auch gibt.

        • „Und hätte der Senat die landeseigenen Wohnungen nicht verkauft, könnte er sicher auch Wohnraum zu günstigen Konditionen im Zentrum anbieten. Daran trägt der Markt keine Schuld.

          Ein paar Gedanken meinerseits dazu:
          „Der Markt“ ist im eigentlichen Wortsinn ein Prinzip, das natürlich keine Schuld auf sich laden kann; das können nur Personen. Auch die Schwerkraft trägt keine „Schuld“ daran, wenn etwas zu Boden fällt. Die Ursache für das zu-Boden-Fallen ist sie aber schon.
          In welchem Sinn ist „Daran trägt der Markt keine Schuld“ nun gemeint? Wenn nicht im ersten, was trivial wäre, dann wohl im zweiten. Dann meint der Satz „Der Markt hat den Verkauf der landeseigenen Wohnungen in keiner Weise verursacht.“
          Und an dieser Stelle frage ich mich, wie bzw. wodurch der Markt Dinge „verursacht“: Durch die Marktteilnehmer, womit wir bei den Menschen angelangt sind. Hier aber kann man sich leicht vorstellen, wie einzelne Marktteilnehmer mit einem großen Batzen Schmiergeld in der Tasche auf die Entscheidungen des Senats Einfluss nehmen. Wie sonst ließe sich der aberwitzig niedrige Preis der Wohnungen erklären? (Okay, Dummheit ist immer eine Option, und wir reden vom Berliner Senat. Aber gehen wir einmal davon aus, dass Dummheit wenn überhaupt, dann nur zum Teil eine Rolle gespielt hat.)

          Die Frage ist nun, ob man Handlungen wie Schmiergeldzahlungen als Teil des Marktes begreift. Viele tun dass, insbesondere die, die dem Markt skeptisch gegenüber stehen. Man muss das nicht so sehen. Aber wenn man es nicht tut, läuft man meines Erachtens Gefahr, diese korrupten – und in dieser Sicht nicht marktkonformen – Vorgänge zu übergehen, wenn man einfach plakativ formuliert:
          „Der Markt trägt keine Schuld.“

          Just my 2 cents.

          • @Renton
            „Die Frage ist nun, ob man Handlungen wie Schmiergeldzahlungen als Teil des Marktes begreift.“

            Das ist eine sehr gute Frage, die man ganz klar beantworten muss. Mit einem entschiedenen NEIN. Denn „der Markt“ ist das, was transparent, öffentlich und für jedermann ist. Der Mark ist das, wovor jeder gleich ist – oder sein sollte (wie das Gesetz).

            Korruption ist also als anti-Markt-Phänomen zu begreifen.

            Und dann wird auch klar, warum Sozialisten immer korrupt sind….

          • „In welchem Sinn ist „Daran trägt der Markt keine Schuld“ nun gemeint? Wenn nicht im ersten, was trivial wäre, dann wohl im zweiten. Dann meint der Satz „Der Markt hat den Verkauf der landeseigenen Wohnungen in keiner Weise verursacht.““

            Korrekt. Mir ist schon klar, dass der Markt lediglich das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage ist, also keine handelnde Person dahinter steht, sondern lediglich Marktmechanismen, die durch die Teilnehmer, also Menschen bestimmt werden. Der Markt hat ja nicht dafür gesorgt, dass Wohnungen verkauft wurden oder dass es zu wenige Wohnungen gibt oder dass die Bauanforderungen in der Vergangenheit das Bauen stark verteuert haben (was, wenn man die Marktmechanismen berücksichtigt, aber schon dazu führt, dass weniger gebaut wird, da es sich bei festgelegten Mieten einfach nicht mehr lohnt). Damit bezog ich mich auf Pjotrs Aussage:
            „Erstaunlich finde ich die völlig kritiklose Ansicht, dass der Markt alles regelt, in einem Land, in dem die Mieten in den Stadtzentren für die meisten Leute unerschwinglich geworden sind und sich das Proletariat in den Agglomerationen sammelt.“
            Der Markt kann diese DInge eben nicht einfach so regeln, sondern der Markt ist auch menschlichen Eingriffen, die sich auf der Angebots- oder Nachfrageseite widerspiegeln, unterworfen.

            „Die Frage ist nun, ob man Handlungen wie Schmiergeldzahlungen als Teil des Marktes begreift. Viele tun das, insbesondere die, die dem Markt skeptisch gegenüber stehen.“

            Diese Handlungen sind nicht direkt Teil des Marktes, sondern Teil der Marktteilnehmer, also der Menschen. Also ist nicht der Markt Schuld, sondern der Mensch.

          • Vier Fünfhunderter hat ein Freund von mir der Maklerin in die Hand gedrückt bei der Besichtigung einer Gewerbeimmobilie in Prenzlauer Berg in Laufweite zu seiner Wohnung. Jetzt verkauft er dort erfolgreich Erotik-Artikel für Frauen übers Internet.
            An genau der selben Stelle hat vor 40 Jahren vielleicht ein Werktätiger einem DDR-Genossen ein seltenes Trabi-Ersatzteil überreicht und ist dann dort eingezogen.
            Markt hin, Markt her, das ist halt so, wenn Dinge von vielen begehrt werden.

        • „MMn reicht es, die Peripherie mit dem ÖPNV gut ans Zentrum anzubinden.“
          Man merkt, dass du nicht aus Berlin kommst.
          Wenn du in der Berliner Innenstadt mit den Öffis fährst, dann solltest du dafür besser ein Rind als ein Mensch sein. Denn für Rinder gibt es Beschränkungen bei der Transportdichte, bei Menschen nicht.
          Hoffentlich kommen nun mal ein paar mehr Fahrradwege, dann kann man wenigstens mit dem Fahrrad in die Stadt, ohne Angst zu haben, überfahren zu werden.
          Mit dem Auto in die Innenstadt ist auch nur etwas für Leute mit viel Zeit, brauche da deutlich länger als mit dem Fahrrad.

          • @PfefferundSalz Fahrrad als Leitlinie in einem Ballungsraum ist eher eine Idee der Öko-Taliban. Natürlich brauchen wir Ausbau des ÖPNV, der stagniert seit Jahren. Genau das ist ja der Grund für die überfüllten Bahnen. Das Auto ist derzeit dem ÖPNV bei weitem überlegen.

          • „Das Auto ist derzeit dem ÖPNV bei weitem überlegen.“

            Das Fahrrad wäre beiden haushoch überlegen, wenn es auch nur annähernd die Verkehrsräume hätte, die derzeit dem Auto zugebilligt werden.
            Berlin ist weitgehend platt wie ein Pfannkuchen, da sind Strecken bis 10 km mit dem Rad überhaupt kein Problem.
            Ich – Freizeit- und Gelegenheitsradler – bräuchte für die Strecke 20 Min. Versuch das mal in derselben Zeit mit dem Auto.

          • @carnofis „Berlin ist weitgehend platt wie ein Pfannkuchen, da sind Strecken bis 10 km mit dem Rad überhaupt kein Problem.“

            Ja für Sportstudenten die gerade keine schweren Lasten zu transportieren haben, für alle anderen nicht. Was habt ihr mit eurem Fahrrad-Talibanismus? Macht wat ihr wollt, aber zwingt doch nicht den Rest der Welt es euch gleich zu tun.

          • „Ja für Sportstudenten die gerade keine schweren Lasten zu transportieren haben, für alle anderen nicht.“

            (*lach*)
            Ich hab zeitlebens nichts mit Sport am Hut gehabt.
            Und mit meinen fast 61 Jahren habe ich auch meine Studentenzeit schon ein paar Wochen hinter mir.

            „Was habt ihr mit eurem Fahrrad-Talibanismus? Macht wat ihr wollt, aber zwingt doch nicht den Rest der Welt es euch gleich zu tun.“

            Umgekehrt wird wohl ein Schuh draus. IHR zwingt allen anderen die Regeln auf. 90% der öffentlichen Verkehrsfläche sind dem Autoverkehr vorbehalten, da zelebriert Ihr Euren Opferstatus mit ähnlicher Ehrlichkeit, wie die Feministinnen.
            Berlin plant, das Radwegenetz massiv auszubauen und das tun die Senatoren nicht, weil sie ihr Herz für Radfahrer entdeckt haben – das betonen sie eh vor jeder Wahl, sondern weil ein weiterer Ausbau des Autostraßennetzes schlicht physikalisch nicht mehr geht.
            In NRW blöken sie ähnlich grün, mal sehen, wie viel davon am Ende umgesetzt wird. Die Stadt Hagen hat gerade eine Ortsumgehung für 70 Mio. bekommen, während das Zwanzigstel der Summe für einen Fernradweg zwischen Köln und Bonn gestrichen wurde.
            Ähnlich sieht es mit Düren/Rheinland aus. Dort wurde die Stadt jüngst mit einer vierspurigen Umgehungsstraße beglückt, die alle Radwege von und in die Stadt abgeschnitten hat.

            Wenn man die Schadensbilanzen und den Terror auf die Nichtautofahrer anschaut, dürfte das Attribut „Talibanismus“ wohl weit glaubwürdiger für den Autoverkehr angemessen sein.

          • @carnofis Es ist mir egal was du privat machst, aber dein Ökofanatismus geht nicht. Du teilst Vorschriften aus, und alle die nicht das tun was du willst sind die Bösen. Deine Feindbilder kannste steckenlassen, das ist finsterstes Mittelalter.

            Man kann nicht den Verkehr in einem Ballungsraum von 4 Mio Einwohner und 70 km Durchmesser Luftlinie mit Muskelkraft abbilden, das sind Hirngespinste aus der Steinzeit. Man braucht technische Systeme, und die müssen schnell große Mengen an Menschen und Waren transportieren können. Ich ärgere mich darüber, dass seit Jahren der ÖPNV stagniert. Wir hatten mal ein gutes System, aber es ist inzwischen nah an der Unbrauchbarkeit. Die ganzen Öloschwaben haben keine Lösung dafür, die sind so weltfremd dass sie noch nichtmal das Problem erkannt haben. Denen geht es nur drum dass die Busse mit Akku fahren. Mir ist das egal, ob der Bus mit Diesel oder Akku zu spät kommt, ich will dass er pünktlich fährt und wenn es sein muss mit Atomantrieb. Und ich will dass die S-Bahn ausgebaut wird, es darf keine stillgelegten Strecken mehr geben.

          • „Du teilst Vorschriften aus, und alle die nicht das tun was du willst sind die Bösen.“

            Wenn ich Vorschriften austeilen könnte, wäre das Verkehrswesen hier kein Thema.
            Ich würde niemandem verbieten, mit dem Auto aufs Klo zu fahren, ich würde nur die realen Verkehrskosten auf die jeweiligen Nutzer umlegen.
            Im Moment subventionier ich die Trägheit der Mehrheit der Bevölkerung.

            „Deine Feindbilder kannste steckenlassen, das ist finsterstes Mittelalter.“

            Ich habe keine Feindbilder, fahre selbst etwa 8.000 km/a mit dem Auto. Ich analysier das Problem ganz nüchtern.

            „Man kann nicht den Verkehr in einem Ballungsraum von 4 Mio Einwohner und 70 km Durchmesser Luftlinie mit Muskelkraft abbilden, das sind Hirngespinste aus der Steinzeit.“

            Und die 4 Mio. Einwohner bewegen sich natürlich ständig von einem Ende zu dem anderen dieser 70 km, klar.
            Merkwürdig, dass ich die meisten Strecken irgendwie auch ohne Auto gemanagt kriege.
            Und seit 50 Jahren höre ich dieselben Argumente, warum die anderen das nicht gebacken kiegen.

          • @carnofis „Und die 4 Mio. Einwohner bewegen sich natürlich ständig von einem Ende zu dem anderen dieser 70 km, klar.“

            Das kann sein. Es gibt Leute die täglich von Eberswalde oder Cottbus reinpendeln, das sind im letzteren Fall wohl an die 100 km. Wahrscheinlich gibt es noch viel weitere Pendelstrecken.

            „Merkwürdig, dass ich die meisten Strecken irgendwie auch ohne Auto gemanagt kriege.“

            Du bist so verrannt in deine Steinzeit-Feindbilder dass du nichtmal verstanden hast was ich geschrieben habe. Von Autos kam da nämlich nichts drin vor.

          • Laut Statista haben 50 % der Pendler einen Arbeitsweg von unter 10 km, nur 20 % mehr als 25 km.
            https://de.statista.com/statistik/daten/studie/557776/umfrage/verteilung-der-berufspendler-in-deutschland-nach-entfernung-zur-arbeitsstaette/

            Hier ist also schon ein enormes Potential vorhanden. Und mit einem E-Bike kann man auch größere Distanzen ohne viel Übung mühelos bewältigen. Daher bin ich ein Befürworter von Fahrradautobahnen in Ballungsräumen. Man muss natürlich entsprechend investieren, gute Anbindungen schaffen und das ganze verkehrssicher (vor allem im Winter) gestalten.

          • @mispel Was folgt aus der Statistik? Und warum wollt ihr soviel Geld in Fahrradstrecken investieren und in nichts anderes? Was ist mit der S-Bahn, der U-Bahn, der Straßenbahn, der Reginalbahn? Warum dieser Tunnelblick?

          • „Und warum wollt ihr soviel Geld in Fahrradstrecken investieren und in nichts anderes? Was ist mit der S-Bahn, der U-Bahn, der Straßenbahn, der Reginalbahn? Warum dieser Tunnelblick?“

            Ich glaube, der einzige mit engem Tunnelblick bist Du hier.
            Du schlägst Modelle vor, die immens teuer, am Rand der Kapazitäten und nur begrenzt überzeugend sind.
            Und sie haben sich schon in der Vergangenheit nur sehr begrenzt als Lösung auf das Verkehrsproblem erwiesen, nicht nur in Berlin.

            Autostraßen dichtmachen und rein dem Fahrradverkehr zur Verfügung zu stellen, kostet einen Bruchteil Deiner Vorschläge und hätte für die Anwohner direkt noch einen Zuwachs an Lebensqualität zur Folge. Und sie wären nahezu in Echtzeit umzusetzen, während der Ausbau des Schienenverkehrs schnell Jahrzehnte in Anspruch nimmt.
            Ich selbst benutze den ÖPNV nur widerwillig, weil ich nicht an Fahrzeiten gebunden sein will. Wenn ich etwas hasse wie die Pest, dann meinem Bus hinterher zu winken. Da fahr ich lieber 20 km mit dem Rad.
            Außerdem müsste ich immer noch von der Haltestelle bis zu meinem Ziel zu Fuß gehen, eventuell mit reichlich Gepäck.

            Desweiteren werfe ich auch mal einen Blick über den Zaun, z.B. in die NL, oder nach DK.
            In Amsterdam gibt es in der Innenstadt vierspurige Fahrradschnellstraßen, getrennt wie Autobahnen.
            Am faszinierendsten fand ich den Wechsel vom deutschen Aachen zum niederländischen Vaals.
            Die Grenze kann nur noch der Insider bestimmen, aber jeder wundert sich über den schlagartigen Wechsel in der Qualität der Radwege, die auf niederländischer Seite breit und großzügig sind. Es ist eine Freude, darauf zu fahren. In Aachen dagegen sind die „Wege“ schlicht weiß markierte Abtrennungen der Auto-Fahrbahnen und werden entsprechend auch von den Autofahrern als ihr Territorium betrachtet.

          • @carnofis: Was erzählst du da für einen Unsinn? Natürlich funktionieren S- und U-Bahnen. Besonders wenn es sie gibt und wenn sie ordentlich gepflegt sind. Schwierig wird es natürlich da wo es sie nicht gibt.

            „Autostraßen dichtmachen und rein dem Fahrradverkehr zur Verfügung zu stellen“ Öko-Taliban, das ist völlig absurd. Bist du bei den Grünen oder was?

            Wie wirdn dann dein Supermarkt beliefert, womit ziehst du um, wie kommt das Taxi dahin (und der Bus!), wie der Krankenwagen, die Feuerwehr, und wie kommt der Lokführer zum Anfangsbahnhof, der muss da nämlich schon sein bevor die Bahn fährt 🙂

            „In Amsterdam gibt es “ … übrigens auch Grachten. Die haben aber auch ne Metro. Und der Vergleichsmaßstab für Berlin ist eher London, Paris, Moskau.

          • @carnofis: PS WARUM WIESO WOZU? Was soll das Fahrradgehampel? Geht es dir um euren bescheuerten „Klimaschutz“ oder was ist das neueste Steckenpferd?

          • „Wie wirdn dann dein Supermarkt beliefert, womit ziehst du um, wie kommt das Taxi dahin (und der Bus!), wie der Krankenwagen, die Feuerwehr, und wie kommt der Lokführer zum Anfangsbahnhof, der muss da nämlich schon sein bevor die Bahn fährt“

            Oh Mann, die Argumente sind so alt, wie Rübezahls Bart lang ist.
            Einsatzfahrzeuge würden auch weiterhin die Strecken befahren dürfen, wie schon jetzt in einigen Städten. Ist ja nicht so, dass man in Berlin mit Fahrradschnellstraßen eine Weltneuheit einführen würde.
            Das Argument ist so abgegriffen, dass ich es mal als Nebelkerze verbuche.

            „In Amsterdam gibt es “ … übrigens auch Grachten. Die haben aber auch ne Metro. Und der Vergleichsmaßstab für Berlin ist eher London, Paris, Moskau.“

            Und die Grachten rechtfertigen die Fahrradstraßen?
            Nun, in den NL hat (fast) jede Stadt ein komfortables Fahrradnetz, das auch völlig problemlos von der Bevölkerung angenommen und eifrig genutzt wird. Wer wissen möchte, welche Potentiale im Radverkehr stecken, der braucht nur mal über die Grenze zu fahren.
            Ich habe übrigens zu keiner Zeit gegen den ÖPNV geschrieben. Tatsache ist aber eben auch, dass kein noch so großer Ausbau die Massen auffangen könnte, wenn z.B. der Autoverkehr auf die Hälfte reduziert würde.

            Ach ja, Paris setzt seit einigen Jahren auch konsequent auf das Fahrrad 😛 Die sind deutschen Großstädten um Jahre voraus.

          • @anorak2

            „Was folgt aus der Statistik?“

            Viele Fahrten könnten durch das Rad ersetzt werden.

            „Und warum wollt ihr soviel Geld in Fahrradstrecken investieren und in nichts anderes?“

            Hab ich doch gar nicht geschrieben. Man sollte in alles investieren, also Straße, Schiene und Fahrrad. Der Fokus lag in der Vergangenheit aber eindeutig auf der Straße.

            „Was ist mit der S-Bahn, der U-Bahn, der Straßenbahn, der Reginalbahn? Warum dieser Tunnelblick?“

            Wieso Tunnelblick? Ich habe nirgendwo behauptet, dass man nur auf das Rad setzen soll. Aber es bietet nun mal auch Vorteile. Zum Beispiel würden die Leute, die in der Stadt mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto fahren, den Leuten, die von weiter weg mit dem Auto anreisen nicht mehr die Straße versperren oder Parkplätze wegnehmen. Man könnte auch von weiter weg mit der Bahn anreisen und dann mit dem Rad weiterfahren. Ist alles möglich. Statt dessen wehrst du alle Vorschläge ab und behauptest, dass wir geschrieben hätten, man solle in nichts anderes investieren oder Leuten Vorschriften machen. Es wird in Zukunft nicht mehr das eine Verkehrsmittel geben. Alle haben Vor- und Nachteile und man muss die Vorteile geschickt miteinander kombinieren.

          • @anorak2
            In Berlin wird so viel gebaut und es sind so viele Autos unterwegs, dass du für eine Strecke die ein Fahrrad bequem in 45 Minuten schafft mal gerne 1,5 Stunden brauchst. Mag sein, dass es in deiner Gegend so ist, dass ein Auto besser ist, aber in der Berliner Innenstadt ist ein Auto nicht geeignet deswegen haben auch immer weniger Berliner eins, selbst Wohlhabende verzichten da inzwischen drauf. Ein Statussymbol ist es auch schon lange nicht mehr (außer für Prolls).

      • … triggerst die wackeren Kämpfer gegen den Sozialismus.

        Ich wäre etwas weniger beflissen im Hinweisen auf die dunklen Flecken auf der gerne als weiß imaginierten Weste des Sozialismus, wenn sich die Argumente nicht immer nach wahren Schotten anhören würden. Den realexistierenden Sozialismus kenne ich aus direkter Erfahrung, nicht aus Büchern. Vielleicht bin ich deshalb mit diesem Begriff nicht so gnädig, wie die Bloglinken hier.

        • Mir fehlt lediglich die kritische Betrachtung des real existierenden Kapitalismus. Nur weil die DDR in vielerlei Hinsicht kein Vorbild sein kann, heisst das noch lange nicht, dass hier alles ganz wunderbar ist. Abgesehen davon war die sogenannte „soziale Marktwirtschaft“ der Versuch einer Synthese. Den wahren und reinen Kapitalismus kann man in Somalia bewundern, wo keine staatliche Eingriffe den freien Markt beschränken.

          • @Pjotr
            „Den wahren und reinen Kapitalismus kann man in Somalia bewundern, wo keine staatliche Eingriffe den freien Markt beschränken.“

            Ohne unabhängige – üblicherweise staatliche – Kontrolle gibt es keinen freien Markt oder den „Kapitalismus“. Nur wenn man sich praktisch blind auf Standards verlassen kann, auf Masse, Gewichtseinheiten und Zahlungsmittel mit objektiv festellbaren Wert kann der Markt, bzw alle Marktreilnehmer tatsächlich „frei“ sein.

            Somalia ist sowenig „Kapitalismus“ wie die Sowjetunion unter Stalin, bzw schafft dem genauso wenig günstige Bedingungen.

      • Da kann ich nur zustimmen. Der Wohnungsmarkt ist auch eben kein normaler Markt.

        1. Kann ich nicht beliebig Grund kaufen. Der ist endlich.
        2. Ich kann auch nicht einfach bauen. Kommune und Landratsamt entscheiden, ob mir erlaubt wird, am Markt teilzunehmen, und wenn ja, wie.
        3. Muss ich irgendwo wohnen. Das heisst, ich kann nicht zur Maximierung meines Nutzens beitragen, in dem ich bei zu hohem Preis nicht nachfrage.
        4. Es gibt wesentliche nicht funktionale Rahmenanforderungen und -Bedingungen. Job, Familie, Schule, Sicherheit, Verkehrslage etc.
        5. Auch wenn der Markt regelt, bleiben Menschen auf der Strecke. Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum beantwortet der Markt nicht. Ich war neulich in Toronto, mit jeder Menge Wohnungswolkenkratzern. 40 qm kosten da knapp 2000 CA$ im Monat, das sind 1.300€. Insofern: Der Markt regelt? Nicht, wenn man bezahlbaren Wohnraum möchte.

        Wir haben in der Nachwendezeit umfassende Steuerreduzuerungsmöglichkeiten gehabt. Die waren so großartig, dass alle in Berlin und Osten gebaut haben wie die Weltmeister und so viel, dass manche den folgenden Leerstand nicht verkraftet haben.

        Was ich Erschütternd finde: Man weiss aus der Vergangheit genau, was funktioniert und was nicht funktioniert. Und man entscheidet sich trotzdem mit Absicht dafür, was nicht funktioniert.

      • Donnerschock, den Skandal habe ich auch schon weitgehend vergessen. Nur noch der Prozess gegen Landowsky war mir in Erinnerung und dass Berlin seine Immobiiien wecks Haushaltssanierung verscherbelt hatte.
        Die Hintergründe aber waren mir nicht (mehr) klar.

    • „Der Senat hat am Dienstag den Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft GSW an ein Konsortium aus den amerikanischen Fondsgesellschaften Whitehall und Cerberus gebilligt. Wenn das Abgeordnetenhaus zustimmt – und davon ist auszugehen – wechseln 65 080 Wohnungen für 405 Millionen Euro plus der Übernahme der 1,7 Milliarden Euro Schulden der GSW bald den Besitzer.“ https://amp-welt-de.cdn.ampproject.org/v/s/amp.welt.de/print-welt/article316503/Die-wichtigsten-Fragen-und-Antworten-zum-GSW-Verkauf.html?amp_js_v=a3&amp_gsa=1&usqp=mq331AQFKAGwASA%3D#aoh=15936159148958&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fprint-welt%2Farticle316503%2FDie-wichtigsten-Fragen-und-Antworten-zum-GSW-Verkauf.html
      Der reelle Preis inklusive Schulden belief sich somit auf über 33000 Euro je Wohnung (nicht 6000€) und das in einer Zeit als der Wohnungsmarkt seit Jahren am Boden lag .
      Linke können nicht rechnen 😜

      • Phhh…
        Erstens war mir das Ausmaß der Schulden nicht bekannt – aber auch zu diesem Betrag wären die Wohnungen ein Schnapper gewesen.
        Der Wert hätte sich bis heute mindestens verdreifacht.

        • Hätte man das Geld 2004 in Apple Aktien investiert, dann hätte sich der Gewinn verhundertfacht 😁

          Oh Gott, Aktien.. Teufelszeug 👿🤘

    • Ich wäre beleidigt, aber da der Satz von einem Mann stammt, dessen geistige Fähigkeiten die Länge eines Tweets nicht überschreiten…

      • Möchtest Du tatsächlich eine ausführliche Begründung dafür, warum ich Leute für dumm halte, die bei Knappheit von Äpfeln nicht mehr Apfelbäume pflanzen, sondern stattdessen den Preis für Äpfel einfrieren?

          • Und ich möchte meine Bundesrepublik von vor 2011 zurück.

            Ich glaube, wir gehen beide leer aus.

          • Du gehst leer aus, weil es außerhalb unserer Macht liegt.
            Ich gehe leer aus, weil Du lieber ein Arschloch sein möchtest.
            Das ist der Unterschied.

          • „Und ich möchte meine Bundesrepublik von vor 2011 zurück.“

            Und ich die von vor 1990. Rückblickend war das vielleicht doch die bessere Zeit 😛

          • @Renton
            Touché.
            Die Wahrheit ist: Die gesellschaftlichen Verhältnisse haben mich zum Arschloch gemacht. Es gibt halt kein richtiges Leben im Falschen.

          • @Adrian

            „Touché.“

            Huch! Du gibst mir recht? Damit habe ich nicht gerechnet. Damit wanderst Du auf meiner Respektskala um zwei Punkte nach oben. Auch wenn ich weiterhin nicht pauschal von Dir beleidigt werden möchte.

            Du verlierst zwar auch einen Punkt, weil Du die Verantwortung für Dein Verhalten von Dir fortschiebst, aber es bleibt ein Nettogewinn – von dem Du Dir absolut nichts kaufen kannst 😉

          • Tut mir leid, Renton, aber wenn ich Linke für dumm halte, dann sage ich das auch.

            Gerne bin ich bereit einzuschränken: Nicht alle.

          • Okay, ich entschuldige mich bei allen Linken dafür, dass ich sie dumm genannt haben, auch bei denen, die es sind.

            Ich wün

          • „80er sind auch okay: Reagan, Thatcher, Kohl. Kann ich mit leben.“

            Ach, die hab ich schon erfolgreich verdrängt gehabt (*seufz*)

            Aber immerhin war Reagan schon durch Gorbi ausgekontert und Birne mussten wir bis zuletzt aushalten.
            An Thatchers Wirtschaftspolitik knabbern die Briten bis heute. Sollen sie meinetwegen auch weiterhin.

          • „Okay, ich entschuldige mich bei allen Linken dafür, dass ich sie dumm genannt haben, auch bei denen, die es sind.

            Ich wün …“

            Das war zu viel für den Armen. Nachdem er das geschrieben hat, fiel er ohnmächtig vom Stuhl 😀

          • Ach, eigentlich wollte ich mein Herz ausschütten, aber es ist ja eh egal.

            Love you all 😘

          • „An Thatchers Wirtschaftspolitik knabbern die Briten bis heute.“

            Ziemlich gut eigentlich. Die britische Wirtschaft hat einige Probleme, aber Marktwirtschaft gehört sicher nicht dazu.

          • Ich möchte gerne die Bundesrepublik der 1990er Jahre zurück. Nach der Wiedervereinigung, aber vor der neoliberalen Pest und der Ökocholera.

  5. Es ist kein Wunder, dass Mieten teuer sind, der Interessenausgleich zwischen Mieter und Vermieter wurde durch die Gesetzgebung der letzten Jahre ausgeschaltet. Da Vermieter von Natur aus böse sind, brauchen sie ja keine Rechte. Und so müssen auf die Miete folgende Risikokosten aufgeschlagen werden:

    Mietausfall, Rechtsschutzversicherung (wegen Anzeigen durch Mieter), eventuelle Räumungsverfahren, Totalsanierung (ist ja kein Eigentum, kann man ja mit umgehen wie man Lust hat), Beschwerdenverwaltungsgebühren (wie viel Zeit man mit Beschwerden durch die Nachbarschaft verbringen kann ist unglaublich) und was einem noch so einfallen kann.

    Da ist der Preis natürlich hoch, wer als Vermieter daran nicht denkt macht Verluste. Oder man spart sich den Ärger und lässt die Wohnung brach liegen oder wohnt selber drin. Dann mangelt es an mietbaren Wohnungen.

    • Ja, es wird zunehmend attraktiver, Eigentumswohnungen leerstehen zu lassen. Dadurch ist die Wohnung ggf. sofort verfügbar, kein Mieterschutz greift, der Eigentümer ist ein kleineres Arschloch, als wenn er Vermieter wäre. Er kann beliebig rummodernisieren. Wenn einer kommt und sagt, Leerstand sei doch verboten, dann ist es eben der Neffe, der da gerade drin wohnt…

      Die vernichten gerade in erheblichem Umfang Wohnraum. Die Mieten in Berlin waren auch vor dem Deckel im bundesdeutschen Vergleich von Großstädten nicht besonders hoch. Aber die durchschnittlichen Einkommen in Berlin sind eben sehr niedrig. Da wäre eine Stellschraube gewesen. Aber punktuell am Beispiel Wohnraum den Kampf gegen den Kaptialismus aufzunehmen, ist schon ziemlich verblödet.

      • Richtig, in München zahlt man deutlich mehr.

        Jetzt ist in Berlin also die letzte Interessenausgleichsschraube Geld entfernt worden. Es gab auch mal andere Ausgleichsmöglichkeiten, etwa „aufs Haus aufpassen“, “ Wohnen gegen Pflege des Anwesens oder Verwaltung“, etc. Eigentlich eine Win-Win-Situation. Aber so ein Angebot kann man eben nicht mehr machen, wenn man nicht mit dem Mieter verwandt ist (und er deswegen ein Mitinteresse an Vermieterinteressen hat).

  6. Nun könnten man sagen: Super, wenn ihr keinen Wohn-Kapitalismus wollt, dann müsst ihr halt einen X-Jahres-Plan zum Bau öffentlicher Wohnungen verabschieden. Haben sie auch ansatzweise gemacht.

    Aber sie finden keine Baufirmen, die ihnen Wohnungen bauen wollen, nicht mal für den Neubau von Kitas. Die Reglementierungen zum Arbeits-, Frauen-, Klima-, Umwelt-, Feuer-, Denkmal-, Milieu- und Arbeitnehmerschutz (kleine Auswahl) sind einfach zu fett und untereinander auch widersprüchlich. Viele Firmen nehmen gar nicht erst an öffentlichen Ausschreibungen in Berlin teil. Die Auftragsbücher sind ausreichend gefüllt, da brauchen die nicht ganz viele kleine BERs.

    Bei mir im Haus sind gerade erst zwei Eigentumswohnungen luxusmodernisiert worden. Die werden jetzt als Premium-Ferienwohnungen genutzt – und irgendwann dann mal an russische Oligarchen oder dänische Immobilientrusts verkauft. Das waren Baustellen, da haben sich die Firmen richtig ins Zeug gelegt.

  7. Das ist ganz einfach! Jetzt muss der nächste sozialistische Schritt gegangen werden: die Leute bekommen ihre Wohnung zugewiesen.

    Dann können endlich linientreue Parteimitglieder, besonders verdiente Veteranen im Kampf gegen „rechts“ und Kapitalismus, sowie die eine oder andere Lieblingsclientel (vom F*ling bis zur queeren Transe) schön divers vermischt in die Innenstadt ziehen, während man die „familistischen“ weißen Bourgeoisen, mit ihren privilegierten Einkommen, ins Umland verbannt. Das Paradies naht mit großen Schritten! Rot Front, Genossen!

      • Nein, ich hoffe. Nämlich dass die am Ende doch wieder eine Mauer drum bauen müssen, damit ihnen nicht wieder die Leute für ihren sozialistischen Traum abhanden kommen.
        🙂

        Ich fürchte nur, dass wir dafür erst den Länderfinanzausgleich für Berlin aussetzen müssen. Solange die Spinner in unserem Geld schwimmen, wird das nichts.

    • Und für sämtliche abhängigen Wohnungsempfänger heißt es natürlich: Nur weiter die richtige Partei wählen, sonst verlierst du dein Zuhause. Praktisch!

      • Klaro 🙂

        Man muss nur die falschen Wähler aus der Stadt treiben, dann steht auch der absoluten Mehrheit nichts mehr im Wege…

  8. OK die Entwicklung war abzusehen. Wirklich interessant werden aber zwei Dinge:

    1. Wie wird sich der rot-rot-grüne Senat da herausreden und wem schiebt er den schwarzen Peter zu?
    2. Was macht die Presse daraus?

    • Es wird genau das passieren, was auch beim Regierungsversagen 2015 passierte: man wird die Folgen totschweigen, relativieren und leugnen, vielleicht einen neuen Schuldigen suchen, jedenfalls wird das Gejammer bleiben und sehr wahrscheinlich eine höhere Dosis der selben Medizin empfohlen.

      Alles andere würde mich positiv überraschen.

      • 1. Umwandlungen und Verkauf von ETW werden stark reglementiert
        2. Enteignung der Wohnungsgesellschaften
        3. Enteignung der privaten Wohnungsbesitzer mit größerem Bestand an Wohnungen
        4 Enteignung der restlichen Wohnungsbesitzer
        5. „Bedarfsorientierte“ Umsiedlung

        Oder Einführung einer Wohnungssteuer mit x€/qm bei unversteuerter Fläche von y qm pro Person

        • Das mit den Enteignungen klingt nur gut in linken Ohren, denn zumindest z.Z. ist es noch so, dass das entsprechend finanziell entgolten werden muss und das kann sich Berlin schlicht (in größerem Umfang) nicht leisten (und ich bezweifle, dass die anderen Bundesländer da „Solidarität“ zeigen und sich Geld dafür aus dem Kreuz leiern). Aber vielleicht gibt ja die EZB was, die Geldpresse läuft ja eh auf Hochtouren.

          Umsiedlungen usw. dürften auch eine Klagewelle auslösen, wenn sie nicht entsprechend vergoldet werden.

          Möglich wäre (die Schweiz hat das wohl teilweise) eine Eigenwohnsteuer, um diejenigen abzumelken, die für sich selbst gesorgt haben. Weiß nicht, ob das in Berlin möglich wäre. Das würde Wohneigentum unattraktiver machen. Die Kalkulation einer Wohnung würde sich erheblich ändern, die Besitzer evtl. wegziehen und lieber vermieten. Gleichzeitig würde sich der Fiskus gesundstoßen (na gut, dazu ist in Berlin mehr nötig 🙂 ) Die sozialen Folgen sind hingegen kaum absehbar, auch nicht, wie sich der Wohnungsbestand dadurch ändert. Aufgrund horrender Baukosten, angesichts massenweiser Vorschriften, sowie politischer Unischerheit und niedriger Mieten, bliebe der Bestand vermutlich weitgehend unverändert, der Zuwachs würde (was private Hausprojekte und Eigenheime angeht) wohl eher abnehmen und sich noch mehr ins Umland verlagern.

          • Möglich wäre (die Schweiz hat das wohl teilweise) eine Eigenwohnsteuer, um diejenigen abzumelken, die für sich selbst gesorgt haben.

            Das ist der sogenannte Eigenmietwert. Versteuert werden muss etwa, grob geschätzt, 60 bis 70 % der Einnahmen, die durch die Vermietung des Hauses oder der Wohnung erzielt werden könnten. Da Mieter ihre Mietkosten nicht von der Steuer abziehen können ist es nicht zu beanstanden, dass der Eigenmietwert als Naturaleinkommen besteuert wird.

          • @Pjotr

            Danke für die Ergänzung.

            „Da Mieter ihre Mietkosten nicht von der Steuer abziehen können ist es nicht zu beanstanden, dass der Eigenmietwert als Naturaleinkommen besteuert wird.“

            Das ist eine Logik, die vermutlich nur Politiker verstehen, warum sollte ich für mein Eigentum Steuern bezahlen? Nur weil andere kein Eigentum haben und die Miete bei der Steuer nicht geltend machen können?

            Im Prinzip ist das eine Vermögenssteuer, nur dass sie, anders als selbige, keine Untergrenze kennt. Hypothetische Einnahmen, die man vielleicht hätte, wenn… das ist absurd! Wo findet sowas dann noch ein Ende? Gilt Freizeit dann auch als „Naturalieneinkommen“ und jeder der nur Teilzeit arbeitet, muss seine Lohnsteuer entsprechend aufstocken, weil er ja mehr arbeiten könnte? Ich finde das pervers! Eines der wenigen Gesetze wo die Eidgenossen m.E. ordentlich daneben gelangt haben. Aber gut, die müssen damit leben.

  9. Also ob der Preis das Einzige ist worum es den Vermietern ginge. Wenn man ihnen Sicherheit gegen Messies und Mietnomaden gäbe, wären sie auch zufrieden.

    • Sehe ich genauso, aber Vermieter sind ja per Definition Arschlöcher, anders geht es nicht. Drum kann die Regierung nur Mieterrechte stärken und Vermietern Rechte nehmen. Ist wie mit Männern und Frauen, da ist auch immer klar wer das Arschloch ist. Ein Interessensausgleich zwischen beiden Parteien ist schon lange nicht mehr möglich…

  10. Wie lautet denn euer Lösungsvorschlag? Alles weiter wie gehabt handhaben und zukünftig horrend hohe Mietpreise wie in New York haben? Immobilienhaie erhöhen die Mieten ständig durch Scheinmodernisierungen. Die Gentrifizierung ist im vollen Gange.

    Viele Menschen begehen „Landflucht“ und ziehen in überlastete Städte. Entweder muss der Staat mehr Sozialwohnungen bauen oder das Leben auf dem Land muss attraktiver gemacht werden (Ärzte, schnelles Internet, Supermärkte, KiTas, Freizeitangebote, funktionierender ÖPNV etc.). Unternehmen könnte man durch Steuervergünstigungen in ländliche Regionen locken.

    • Finde ich gut, das Land attraktiver zu machen. Alles zieht in die Stadt, weil man in einigen Berufen die Wahl hat entweder stundenlang zu pendeln (nix mehr mit Familie) oder eben dort zu wohnen.

      Ansonsten könnte man auch vermieten wieder attraktiver machen, indem man etwa das Kündigungsverfahren vereinfacht, wenn Mieter sich daneben benehmen (Hausfrieden stören, Haus gefährden, den Vermieter bedrohen, etc.). Aktuell muss man alles abmahnen, selbst wenn es noch so schlimme Vergehen sind, und erst beim zweiten Mal kann eine Kündigung kommen, die dann aber in vielen Fällen eine Frist hat (Wohnsubstanz wird weiter abgewirtschaftet) und dann in einem sauteuren Räumungsverfahren endet (wer es richtig macht, muss diese Eventualität einpreisen => Miete teurer). Geld ist nicht das einzige Vermieterinteresse, sondern auch der Erhalt der Wohnung.

      Es macht unter solchen Umständen Oma Erna keinen Spaß mehr, ihre zu große Stadtwohnung beim Umzug ins betreute Wohnen weiter zu vermieten. Das wird verkauft oder bleibt leer bis es vererbt ist.

  11. Das war natürlich klar, dass das passieren würde, allerdings haben die, die bereits zur Miete wohnen, durchaus Vorteile durch den Mietendeckel. Im Wesentlichen geht das zulasten derer, die jetzt Wohnungen suchen. Natürlich wäre es cleverer gewesen, Bauland auszuweisen und wieder sozialen Wohnungsbau zu fördern, anstatt diesen Mietendeckel einzuführen und überteuert Wohnungen zurückzukaufen.
    Aber man muss auch sagen, dass beim Gejammer der Vermieter auch ganz schön viel Heuchelei dabei ist. Die haben sehr profitiert vom Boom der letzten 10-15 Jahre, die Mieten sind weitaus stärker gestiegen als ihre Kosten. Viele, die jetzt Probleme beschreien, haben eigentlich keine (sie verdienen halt nur nicht so viel Geld, wie sie gerne hätten), und andere heulen, weil sie in den letzten Jahren überteuert Wohnungen als vermeintlich goldene Wertanlage gekauft und jetzt nicht die erwarteten Einnahmen haben, um die Kredite abzuzahlen. Die Sache mit den Modernisierungen – also bitte. Wohnungen werden über 30 Jahre lang nicht saniert, aber genau dann, wenn der Mietendeckel kommen sollte, wollte man doch modernisieren und jetzt geht das nicht und der Senat ist so gemein. Schnüff. Tja, vll. kam der Mietendeckel aber auch genau deswegen, weil so viele Vermieter ihre Wohnungen lange gammeln ließen, um Mieter zu vergraulen, damit die Wohnungen schließlich luxussaniert und die Mieten astronomisch erhöht werden können. Da müssen sich die Vermieter auch mal an die eigene Nase fassen, inwieweit sie nicht selbst zur Eskalation beigetragen haben.
    Und da hab ich ehrlich gesagt genauso wenig Mitleid wie mit Leuten, die in den letzten Monaten Wirecard-Aktien gekauft haben. Das war klar, dass das so oder so nicht mehr lange gutgehen würde.

    Ich halte den Mietendeckel zwar für den falschen Weg, aber man muss auch sehen, dass die Preisentwicklung bei den Mieten hier in Berlin nicht so weitergehen konnte, ohne soziale Unruhen zu provozieren.

    • Was Großvermieter angeht, gebe ich dir Recht. Ich denke aber dass der Mangel vor allem durch Kleinvermieter kommt, die ihren überschüssigen Wohnraum nebenher vermietet haben. Die haben erstens kaum Erfahrung mit der Preisgestaltung (und setzen diesen am Anfang eventuell zu niedrig an ohne andere Kosten zu berücksichtigen und können dann nicht erhöhen) oder sie haben schlechte Erfahrungen mit Mietern gemacht (die eine Wohngesellschaft locker wegsteckt, die privat aber extrem belastend sein können). Der Mieterschutz ist so exorbitant groß inzwischen, dass kein Platz für den Interessenausglwich im Kleinen bleibt, sondern nur große Firmen es sich leisten können. Da fallen dann eben die Privatvermietungen, eventuell sogar unter sozialen Bewusstsein, einfach raus.

  12. Die hohen Mieten und untrennbar damit verbundenen hohen Immobilienpreise sind lediglich eine Folge der Niedrigzinspolitik. Wenn man den Normalos das Leben wieder billiger machen will, muss man den Zins anheben.

    Übrigens wird der Zins nicht vom Markt geregelt, sondern ist ein rein politischer Akt. Daher ist es billigster und schäbigster Populismus einen Mietdeckel politisch zu fordern, eine Massnahme, die die Preise nur weiter anheizt. Aber wer sich so belügen lassen will – bitte sehr!

    Die hohen Vermögenspreise im Hier und Jetzt sind die direkte Folge eines „Aufzinseffekts“: eigentlicher Wert plus Zinsen, die nicht realisiert werden können. Unsere Zeit ist eben so sehr auf die Gegenwart fokussiert, dass man liebend gerne allen Nutzen der Zukunft schon Hier und Heute bezahlt! Was für ein Irrsinn. Es untergräbt auch unsere ganze Wirtschaft und killt jede vernünftige Wertschöpfung, sinnlose Projekte, „Zombieunternehmen“, Brücken nach Nirgendwo ….

    Alles, was der Zins fehlt, der Preis fürs Geld. Gesellschaften, die diesen abschaffen, werden autoritär, selbstzentriert und rückschrittlich. Hoffentlich bleibt uns dieses Schicksal erspart.

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