«Für den Wald war die Hitzewelle sehr schlimm»

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Oberster Förster warnt«Für den Wald war die Hitzewelle sehr schlimm»

Die jüngste Hitzewelle habe dem Schweizer Wald arg zugesetzt, sagt der Berner Förster Peter Piller. Durch die warmen Temperaturen breitete sich der Borkenkäfer aus.

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Nachdem die Förster bereits im Frühjahr viele Borkenkäfer-Schaden hätten feststellen müssen, habe den Schweizer Wald die jüngste Hitzewelle nochmals stark getroffen, sagt Förster Peter Piller in der «SRF-Samstagsrundschau». «Das war sehr schlimm.» Durch die sehr heissen Temperaturen habe sich der Borkenkäfer intensiv fortpflanzen und junge Bäume befallen können.

Besonders betroffen von Hitze und Schädlingen seien die Baumarten Buchen, Fichten, Tannen, Eschen, Ulmen und Ahorn. «Das macht mir Sorgen», sagte Piller. In seinem Revier gebe es einen grossen Befall von Fichten. «Neu hinzugekommen ist, dass die Weisstanne nun austrocknet und vom Borkenkäfer befallen wird.» Dieses Phänomen habe man bisher nicht gekannt.

«Es verträgt keine Hitze mehr»

Er hoffe nun, dass eine Periode von kühlerem und nasserem Wetter folge. «Es verträgt keine Hitze mehr», so Piller. Wenn es mit Temperaturen von 37 Grad weitergehe, werde man in gewissen Gebieten die Fichten nicht mehr halten können.

Zum Hardwald in Basel, der jüngst gesperrt werden musste, sagt Piller: «Das ist eine Premiere für die Forstwirtschaft. Bisher haben wir das nicht gekannt.» Die Buchen dort seien ausgetrocknet. Piller geht davon aus, dass Sperrungen von Wäldern auch andernorts bald folgen werden – etwa im Unterland.

Im Kampf gegen die Klimaerwärmung und Schädlinge sieht Piller die Lösung in einer Diversifikation der Baumarten. Zurzeit laufe ein Forschungsprogramm der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

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