Stokowski hat Recht!

Nachdem ich mich gelegentlich über sie lustig mache, hier bin ich mal völlig auf Ihrer Seite.

Erstens, weil es keinen Grund anzunehmen gibt, dass das nicht genauso oder mehr Harrys Idee gewesen ist. Der Junge, dessen Mutter auf der Flucht vor einem Haufen Paparazzi einen tödlichen Unfall hatte, als er zwölf war? Dessen Frau von der Presse ähnlich gehasst wird? (Nur die Neue von seinem Vater wird von der Regenbogenindustrie noch mehr gedisst…) Könnte jemand mit DER Vorgeschichte, der übrigens inzwischen selber Vater ist, vllt., evt., oder sogar möglicherweise auf die Idee kommen, dass das private Glück seiner Kernfamilie und ihm selbst etwas wichtiger ist als die Pflicht für Queen und Vaterland die Medien zu füttern.

Zwotens, ob das in dem Fall Sexismus, Rassismus oder sonstwas ist – ich stelle mir vor, dass die in den Redaktionen das Opfer der Woche mit einer Dartscheibe auslosen, und die Herzogin von Südsachsen hat leider das größte Foto („Es gibt keinen Beweis, dass es eine Stadt namens Chemnitz überhaupt gibt!“, die Printausgabe des Postillon berichtete), weshalb sie immer „die Böse“ ist und die Herzogin von Cambridge „die Gute“. (Das muss man nicht verstehen, ich verstehen auch nicht, warum Westsachsen (Wessex) einen Grafen (Earl) hat und Südsachsen (Sussex) einen Herzog (Duke). Aber wer Kent sich damit Sean aus?). Jedenfalls, welcher xy-ismus auch immer; es ist der xy-ismus der Presse. Ja, Schwiegervater ist ein Wham, Schwiegeroma irgendwas kolonialistisches, und der Rest der Familie ist jetzt auch eher in dem Millieu zuhause, das man als  Salon, wie in „salonfähig“, bezeichnet, aber die Presse verteidigt nicht irgendwie die Frau aus dem Bürgertum gegen den bösen Adel, sondern macht sie nieder (niederer als der Adel, der Ihr ’nen Titel verliehen hat („verliehen“ im Sinne von „darfste behalten, aber nicht mehr benutzen“)). Schonmal „Der kleine Lord“ gesehen, liebe Presse? Netter Junge aus dem Proletariat macht adeligen Opa netter? Nein?

Drittens hat man ja wohl das Recht, KEINE Prinzessin oder Prinz mehr sein zu wollen.

Aber am besten gefällt mir aber der Satz:

Man ist kein besonders gutes Vorbild, wenn man immer den härtestmöglichen Weg geht, obwohl dieser Weg den eigenen Wünschen und Bedürfnissen widerspricht.

Abzunehmen, bspw. …

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