Statt des Heimatorts den Geburtsort in den Pass?

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SP-Wermuth fragtStatt des Heimatorts den Geburtsort in den Pass?

Probleme beim Visum und fehlender Nutzen: Cédric Wermuth (SP) fragt sich, ob man den Heimatort im Pass abschaffen soll. Benjamin Fischer (JSVP) will ihn behalten – wegen der Tradition.

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Viele Schweizer stehen beim Visumsantrag vor einem Dilemma: Sie sollen den Geburtsort angeben, im Pass steht aber der Heimatort – oft sind die beiden Orte unterschiedlich. Soll man nun lügen und den Heimatort eintragen oder den Geburtsort eintragen und hoffen, dass es beim Visumsantrag wegen der unterschiedlichen Angaben nicht zu einem Problem kommt?

Dieses Dilemma will SP-Nationalrat Cédric Wermuth nun lösen. Er fragt auf Twitter, ob man diese Regelung nicht anpassen solle, ob es diesen nur in der Schweiz gebe und ob er auch bei seinen Followern beim Visumsantrag jedes Mal zu Verwirrung führe.

«Ich sammle jetzt mal die Reaktionen und überlege mir dann, ob ich politisch aktiv werden will», sagt Wermuth zu 20 Minuten. Er habe Rückmeldungen erhalten, dass es bei Visa für afrikanische Staaten oft zu Verwirrung und Nachfragen komme.

Anderer Meinung ist Benjamin Fischer, Präsident der Jungen SVP: «Ich sehe keinen Grund, den Heimatort abzuschaffen. Die Beamten, die den Antrag behandeln, sollten sich mit den Schweizer Gegebenheiten auskennen, da müssen wir uns nicht anpassen.»

Ausserdem habe der Heimatort für viele eine sentimentale Bedeutung. «Ich bin zum Beispiel Ur-Volketswiler, schon mein Vater ist hier geboren. Und meine Parteikollegin Camille Lothe ist stolz darauf, offiziell Stadtzürcherin zu sein.» Ein einfacher Geburtsort sage weniger über die Familiengeschichte aus.

Wermuth erwidert: «Dass manche am Bürgerort hängen, kann ich verstehen. Vielleicht lässt sich ja auch eine Lösung mit beiden Orten im Pass finden.» Er selbst habe jedoch zu seinem Bürgerort im Pass, Eggiwil BE, keine spezielle emotionale Bindung.

Was wissen Sie über die Regelungen zum Heimatort? Finden Sie es im Quiz heraus:

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