„Was sich in den vergangenen Jahren im Feminismus getan hat“

Julia Kobrik wird dazu interviewed was sich im Feminismus getan hat:

jetzt: Wie weit sind wir im Jahr 2019 beim Thema Feminismus?

Julia Korbik: Sehr weit! Feminismus ist im Mainstream angekommen, zum Beispiel wird bei Anne Will darüber diskutiert und wir sehen nicht mehr nur Alice Schwarzer da sitzen. Beyoncé findet Feminismus toll, Taylor Swift jetzt irgendwie auch. Trotzdem treffe ich immer noch viel zu viele Menschen, denen ich erklären muss, dass Feministinnen keine Männer hassen. Als Feminist*in ist es ein großer Fehler zu denken, die Allgemeinheit sei so aufgeklärt wie man selbst. Der Feminismus bewegt sich auch viel in seiner eigenen Blase.

Der Feminismus hat sich in der Tat gewandelt. der größte Umbruch dürfte der intersektionale Feminismus sein. Wobei da gerne im Guten alle Feminismen in einen Hut geworfen werden bzw irgendeine Äußerung in Richtung Feminismus für den Feminismus als Bestätigung auch des jeweils eigenen Feminismus gewertet wird.

Julia Kobrik kann ich da gar nicht genau einordnen. Aber man könnte ihr auch wiederum erklären, warum in vielen Arten von Feminismus, gerade auch im intersektionalen Feminismus, jede Menge Männerhass und auch Hass an sich enthalten ist.

Warum muss man Menschen heute noch erklären, dass Feminismus auf keinen Fall Männerhass bedeutet?

Weil viele ein veraltetes Bild von Feminismus haben. In den Siebzigern wurden Männer von Feministinnen an den Pranger gestellt, weil das Thema im gesellschaftlichen Diskurs einfach nicht stattfand. In dieser männerdominierten Welt war es für Feministinnen also wichtig, eine autonome, radikale Bewegung auf die Beine zu stellen.

Das Bild ist bei vielen noch präsent, aber das heißt selbstverständlich nicht, dass Feministinnen alle Männer hassen. Am Ende geht es um die Gleichberechtigung der Geschlechter. Feministinnen betrachten gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit kritisch. Dabei geht es nicht darum, dass Männer an sich schlecht sind, sondern um eindimensionale Bilder vom Mann-Sein und damit einhergehende schädliche Verhaltensweisen.

Auch interssant: „warum bedeutet Feminismus AUF KEINEN FALL Männerhass“ vs „Das Bild ist immer noch präsent, aber das heißt selbstverständlich nicht, dass Feministinnen ALLE Männer hassen“.

Würde ja erst einmal bedeuten, dass entweder einige Feministinnen Männer hassen oder Feministinnen jedenfalls einige Männer.

Sie führt also aus, dass Männer früher an den Pranger gestellt worden sind. Wo ist das heute anders? #NotallMen #Killallmen, Männer sind privilegiert, ja alle Männer profitieren vom Patriarchat. Ja, alle Männer unterstützen die Rape Culture, ja, Männer müssen sich ändern und ihre toxische Männlichkeit aufgeben.
Gut, es sind Gruppen dazu gekommen, die man auch hasst: Weiße, alte, CIS, nichtbehinderte etc.

Und um Gleichberechtigung geht es eben meist nicht,  was allein schon daran deutlich wird, dass Männern noch nicht einmal erlaubt wird, Ungerechtigkeiten für Männer anzuführen, die sie als diskriminierend erleben. Sie haben nach der Auffassung viele Feministinnen keine eigene Stimme, sie sind allenfalls Allys, können also nur die Ideen der Feministinnen unterstützen. Ich wüsste auch nicht, was viel eindimensionaler ist als das Bild von Männern, welches Feministinnen haben. Privilegierte Männer, die keine Gefühle kennen und von den Guten Frauen aus ihrer für sie schädlichen Schale geholt werden müssen. Privilegiert, selbst wenn sie obdachlos sind. Irgendwie immer oben auf, selbst wenn sie die höhere Selbstmordrate haben. Und die Bestimmer der Welt, keineswegs Anfoderungen von Frauen ausgesetzt, die sie ebenfalls formen. Gemeine Unterdrücker irgendwie, auch wenn sie ihnen die Daumen drückt, dass sie erkennen, was sie da machen und sich endlich bessern.

(…)

In der neuen Version hast du zum Beispiel die Sprache gegendert. Was hat sich noch getan?

Das Cover ist so grell und poppig gestaltet, weil wir 2014 Angst hatten, dass sonst kein junger Mensch ein Buch über Feminismus lesen will. Jetzt ist Feminismus cool geworden. Oder eher „Empowerment“: Viele Unternehmen haben entdeckt, dass man mit diesem herrlich vieldeutigen Wort Frauen ansprechen und ihnen Produkte verkaufen kann. Ob BH, Deo oder Schminke: Alles ist auf einmal ein Symbol für Feminismus.

Dieses fiese Patriarchat ist auch nie klein zu bekommen. Jetzt greift es einfach den Feminismus auf und kommerzialisiert ihn.

 

Hilft das auf dem Weg zur Gleichberechtigung?

Klar, es ist super, dass das Thema mittlerweile so präsent ist. Andererseits: wenn Feminismus plötzlich alles sein kann, was ist er dann noch? Wir müssen aufpassen, dass der Begriff weiter mit Inhalten gefüllt ist und nicht zum Werbebegriff von Unternehmen verkommt. Ich dachte irgendwie immer, dass Feminismus das Allerletzte ist, was kommerzialisiert wird. Auf einmal finden wir behaarte Frauen schön und Modekonzerne drucken sie auf T-Shirts als ein Symbol für Emanzipation. An so was war vor fünf Jahren nicht zu denken.

Tatsächlich finden wir behaarte Frauen ganz überwiegend nicht schön. Weitaus eher ist es ein Mittel die intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen vermeintlich zu verringern. Aber das ist eher etwas, was Frauen untereinander ausmachen. Und in der Tat ist vieles einfach ein Werbeaufdruck, ein Symbol für „ich bin eine starke Frau“ oder andere Botschaften, die sich gut machen. Aber natürlich hat der Feminismus auch ansonsten in der Tat viel Boden gut gemacht, weil seine Anhänger einen Teil gewisser Wissenschaften besetzt haben und sich durch ihre Radikalität dort immer mehr ausbreiten.

Du schreibst in „Stand-Up“ ausführlich, dass Humor der falsche Umgang mit Feminismus ist. Warum ist dir das so wichtig?

Mir geht es um die ironische Haltung, die man dabei einnimmt: Ich bin ja so ein aufgeklärter Typ, deshalb kann ich dumme Sprüche über Frauen machen. Das Problem mit Ironie ist, dass du sie nur schwer kritisieren kannst. Viele schwierige Themen, und da gehört Feminismus dazu, werden mit blöden Witzchen abgetan, um keine Diskussion anfangen zu müssen.

Humor und Feminismus passen in der Tat nicht zusammen. Weil eben alles zu einem Problem überhöht wird, selbst die kleinste Kleinigkeit als wichtiges Rad im Diskriminierungsgefüge verloren geht und jeder Humor in dem Bereich daher ein dem Feind nachgeben wäre. Da darf es keine Selbstirnonie geben, denn der Kampf gegen die Unterdrückung ist eben kein Witz. Humor gibt insofern Virtue Punkte Abzug.

Was muss passieren, dass Frauen und Männer in Deutschland gleichberechtigt sind?

Wir müssen auf jeden Fall Feminismus und Gleichberechtigung als etwas begreifen, das bei jedem Menschen selber anfängt. In Deutschland müssen wir zum Beispiel konkret dafür kämpfen, dass das Informationsverbot für Abtreibungen wegkommt oder die Regelung, dass Frauen nach einem Beratungsgespräch drei Tage warten müssen, bis sie abtreiben dürfen. Wir müssen den Gender-Pay-Gap bekämpfen. Wir müssen Geschlechterrollen aufbrechen. Wir müssen Gewalt gegen Frauen beenden. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Das ist mal eine gute Frage. Was müsste eigentlich passieren? Etwas wirklich konkretes kommt auch nicht wirklich.  Sie will:

  • Dass das Informationsverbot für Abtreibungen wegkommt

Eine relativ kleine Einschränkung, denn natürlich kann man sich bei der jeweiligen Ärztin selbst und ansonsten im gesamten Internet dazu informieren, nur darf sie eben nach außen keine Informationen geben, was in der Tat bescheuert ist, aber dennoch interessant, dass sie es als erstes nennt.

  • Drei Tage Wartezeit für die Abtreibung nach Gespräch

Kann meinetwegen auch weg. Aber das unter Gleichberechtigung zu verbuchen ist schon interessant, weil der Mann selbst ja nicht selbst das Baby abtreiben kann bzw eher juristisch abtreiben kann, die Frau aber schon, auch wenn sie drei Tage nach einem Beratungsgespräch warten muss. Der Mann erhält üblicherweise noch nicht einmal ein Beratungsgespräch. Und jede Unterhaltung darüber, was er gerne will, jede Beeinflussung der Frau, weil er sich dafür noch nicht reif hält, wird ebenfalls eher negativ gesehen.

  • den Gender Pay Gap bekämpfen

Ja, dann macht das doch endlich! Studiert andere Sachen, stürzt euch mehr in die Karriere, sucht euch Männer, die die Kinder betreuen und nicht Männer, die Karrierejobs haben. Raus aus den bequemen Jobs im öffentlichen Dienst, rein in die freie Wirtschaft.

Wovon der Gender Pay Gap nicht sinkt: So tun als seien Männer und ihre Macht an ihm schuld. So zu tun als würde dagegen protestieren etwas ändern, solange man sonst nichts ändert. So tun als müssten nur genug Leute Gender Studies studieren damit Frauen mehr Führungspositionen einnehmen bringt nichts.

Dafür müsste man auch die Menschen erreichen, die mit Feminismus bisher nichts zu tun haben wollten. Wie schaffen wir das?

Ich bin eigentlich immer offen für Diskussionen und Anregungen, sehe es aber manchmal nicht ein, mich mit allen zu unterhalten und alle Kritik anzunehmen, die mir als Feministin an den Kopf geworfen wird. Mit jemandem, der Gleichberechtigung grundsätzlich ablehnt, muss ich 2019 nicht mehr diskutieren. Ich habe aber oft gemerkt, dass ich, wenn ich offen an das Thema rangehe, Menschen am besten überzeugen kann. Natürlich ist das manchmal nervig, weil man als Feminist*in lieber über Inhalte sprechen will und nicht ständig über die Basics. Wenn man aber argumentativ und ruhig erklärt, was Feminismus eigentlich will, kann man auch Menschen abholen, die mit Feminismus nichts am Hut haben wollen.

Das klingt ja ganz offen. Sie scheint aber zumindest nicht auf Twitter zu sein. Schade eigentlich, sonst hätte sich das mal testen können. Ich lehne ja nicht Gleichberechtigung ab, allenfalls Gleichstellung.

22 Gedanken zu “„Was sich in den vergangenen Jahren im Feminismus getan hat“

  1. Wenn es Feministinnen um Gleichberechtigung gehen würde, warum wollen sie dann immer nur Gewalt gegen Frauen beenden. Ist Gewalt gegen Männer egal? Bei GGP genau so. Sobald Frauen mehr verdienen, muss nichts mehr gemacht werde. Gleichberechtigung wie Feministinnen sie verstehen, ist genau das Gegenteil davon.

    Und ‚wir‘ finden behaarte oder adiapöse Frauen heute nicht schön, das Thema wird allein von Feministinnund ihren idiotischen Freunden bei den Medien behauptet.

    Lügen ist für Feministinnen so selbstverständlich wie Atmen.

  2. Vielleicht der Grund, weshalb der Feminismus Mainstream geworden. Das hat natürlich mit einem enormen Strukturwandel zu tun und zwar von der Industriemoderne zur Spätmoderne: Das heisst auch eine extreme Bildungsexpansion seit den 1970er Jahren. Damals hatten wir ev. 5% Akademiker, heute haben wir gut 1/3 Akademiker und diese Akademikerklasse ist die neue Mittelschicht, die insbesondere in der Kultur (Medien, Wissenschaft, Theater, Film, Musik, Freizeit etc.) und der Politik (Grüne, plus FDP, plus Teile der SPD und der CDU) hegemonial geworden. ist. Dazu leben wir eben nicht mehr im Industriekapitalismus, sondern im Kulturkapitalismus, der geht primär nicht mehr um Verteilungsfragen, sondern um Fragen der Differenz und somit der Vielfalt der Identitäten und somit der Identitätspolitik, wo Feminismus auch sehr gut rein passt. Aber das scheint mir wichtig zu sein: Ohne diesen Strukturwandel verbunden mit der Bildungsexpansion zu einer neue Mittelschicht (Akademikerklasse) wäre der Feminismus nie dort angekommen, wo er jetzt steht. Der heutige Feminismus ist ein Feminismus der Akademikerklasse, der vorrangig die Interessen dieser Frauen (kulturell und ökonomisch) bewirtschaftet. Der Feminismus heute ist für die Akademikerklasse auch eine Neo-Gemeinschaft, Alte kollektive Identitäten haben sich aufgelöst wie Nation (heute Weltbürger/Kosmoplitismus) oder Klasse oder sonstige soziale Milieus, der Feminismus ist also teilweise auch zu einem Gemeinschaftsersatz geworden (kollektive Identität).

    • 1. Ich würde differenzieren wollen, ob es sich nur um eine „Fachhoch-/Hochschulreife“ handelt, also ein (Fach-)Abitur, oder um einen „akademischen Abschluss“.
      In D haben inzwischen 32% der Bevölkerung ein Abitur, 18% einen akademischen Abschluss.

      Ursache, dass frühere Ausbildungsberufe, die klassisch einen Realschulabschluss erforderten (bspw. kaufmännische Berufe) heute zwingend ein Abitur voraussetzen.

      D.h. die Voraussetzungen für die berufliche Ausbildung wurden aufgewertet, während gleichzeitig die Anforderungen für das Abitur abgewertet worden sind.

      2. Es gibt meines Erachtens keinen „Kulturkapitalismus“ und deine Aufzählung: „(Medien, Wissenschaft, Theater, Film, Musik, Freizeit etc.)“ hat den Fehler, dass „Theater, Film, Musik“ der „Freizeit“ zugeordnet werden können.
      Es sind Bereiche, die der Reproduktion (i.w.S.) angehören und die Partizipation an diesen ist eine Verteilungsfrage.
      Angesichts der in D staatlich großzügig alimentierten Theaterlandschaft und der hiesigen Filmindustrie würde ich meinen, das Schlimmste, was diesen passieren könnte wäre, wenn der Kapitalismus Einzug in die Kultur erhielte. 😉

      3. Ich bin eher skeptisch, ob es in Zukunft eine soziale Schicht namens „Intelligenz“ (nicht zu verwechseln mit messbarem IQ) geben wird und auch für eine „Akademikerklasse“ fehlen mir Voraussetzungen für die behauptete Homogenität bspw. einer Erfahrung als „Klasse“.

      Deutlich sichtbar sind Unterschiede, ob als Ing. in der Großindustrie eingestellt oder Journalistin in der SZ oder Biologin an einer Uni.
      Mir ist nicht klar, welche verbindenden Erfahrungen bspw. diese drei haben sollten – faktisch haben sie lediglich einen akademischen Abschluss gemeinsam.

      Auch die Interessenlagen sind unterschiedlich – sind die Printmedien ohnehin auf dem absteigenden Ast, kämpft die Biologin an der Uni um Entfristung ihres Arbeitsvertrags und der Ing. um die Reduktion seiner Überstunden.

      4. „Der heutige Feminismus ist ein Feminismus der Akademikerklasse, der vorrangig die Interessen dieser Frauen (kulturell und ökonomisch) bewirtschaftet.“ Der heutige Feminismus ist zunächst die Fortsetzung und Fortschreibung des (klein-)bürgerlichen Feminismus.

      Dies kann man sehr deutlich an seinen zahlreichen Widersprüchen erkennen.
      Gerade die „Identitätspolitik“ behauptet, es gibt eine Klassen übergreifende Identität namens „Frau“ und dies ist in die Frage der „Identität“ in der Theorie dermaßen verankert, dass sozioökonomische Fragen fast keine Rolle mehr spielen.

      Auch hier wird eine Homogenität der Interessen auf der Basis einer solchen „Identität“ einfach nur behauptet – was ihnen bei den Wahlen in den USA 2016 schwer auf die Füße gefallen ist.

    • Es geht seit Hartz & Co mehr denn je um Verteilungsfragen. Identity Politics von rechts und links ist ein Ablenkungsmanöver. Übrigens die Basis unserer Existenz sind nach wie vor Landwirtschaft, Industrie und Handwerk. Die ganzen Bullshit-Jobs im „tertiären Sektor“ sind Orchideenblüten, die nur deshalb exitieren können weil weiterhin Getreide angebaut, Mehl gemahlen, Brot gebacken, Schuhe hergestellt und Bus gefahren wird.

      • @anorak

        Auf der einen Seite stimme ich dir vollständig zu, auf der anderen Seite bringt es für die Auseinandersetzung mit Ideologen leider wenig, wenn ihnen ständig nur vorwirft, eine „Orchideenblüte“ zu sein.
        Es wäre auch im Einzelnen zu untersuchen, ob es sich wirklich um eine handelt.

        Im „tertiären Sektor“ tummelt sich auch das, was man sich unter „Verwissenschaftlichung der Produktion“ vorstellen kann. Zumal eine Arbeitsteilung eingesetzt hat, die z.B. „Dienstleistungsunternehmen“ wie EDAG hervorgebracht hat, die bspw. ein komplettes Automobil entwickeln können, objektiv für die Automobilindustrie arbeiten, aber nicht der gewerblichen Wirtschaft zugerechnet werden.
        Nominal „Orchideenblüte“, praktisch nicht.
        Auch das Internet gehört zum tertiären Sektor – „Orchideenblüte“ not so much.

        Sicher, voraus geht dem, dass „Getreide angebaut, Mehl gemahlen, Brot gebacken, Schuhe hergestellt und Bus gefahren wird“ – die spannende Frage ist aber, warum sich dies im Bewusstsein der Ideologen anders herum darstellt, bzw. weswegen diese Frage für sie keine Rolle spielt.
        Bei dem Feministinnen würde ich mutmaßen, weil solche Fragen nie relevant waren, denn all das war ja immer bereits frag- und scheinbar voraussetzungslos vorhanden.
        Dass sie sich auf „Verteilungsgerechtigkeit“ spezialisieren ist nachvollziehbar.

        • @crumar Ich habe etwas zugespitzt formuliet, um Kürze und Schärfe zu gewinnen 🙂 Natürlich gibt es im Dienstleistungssektor nicht nur Orchideenblüten, ich selbst arbeite übrigens auch in einem dienstleistenden Beruf. Mein Widerspruch galt der Formulierung „Kulturkapitalismus“, was so klingt als ob der Kultur- und Medienbetrieb die wichtigstens wertschöpfenden Bereiche seien was nunmal nicht zutrifft. Man könnte sogar die Meinung vertreten, dass dort gar keine Werte geschaffen werden sondern dass sie eher konsumptiv sind. Und die wesentliche Tatsache dass der immer noch wachsende tertiäre Sektor nur deshalb existieren kann, weil der primäre und sekundäre vorhanden sind und ihre Arbeit sehr effizient tun, darf nicht vergessen werden.Vor allen dürfen diesen beiden nicht die Grundlagen entzogen werden,sonst geht es allen dreckig – und zwar als allererstes den überheblichen Kulturdamen und -herren.

          • @mocho
            ich würde wetten, dassFräulein Neubauer einen Holzofen hat.
            und alle anderen, da sind sie sich wohl einig, sind doch bitteschön egal.

          • Schön, dass du selber sagst, es handelt sich um eine Zuspitzung! 🙂

            Ich habe zunächst wieder den Einstieg in dieses unsinnige gebashe von Geisteswissenschaftler gesehen und das will ich auf jeden Fall vermeiden.

            „Man könnte sogar die Meinung vertreten, dass dort gar keine Werte geschaffen werden sondern dass sie eher konsumptiv sind.“

            Jein. Brauchst du mehr hochqualifizierte Arbeitskräfte, kommst du um einen größeren tertiären Bildungssektor kaum herum.
            Dann erfordern mehr Abiturienten -> mehr Lehrer.
            Aber letztlich handelt es sich um die Reproduktion der Arbeitskraft im weiteren Sinn.
            Mir geht es hier darum, den Zusammenhang nicht aufzulösen.

            „Und die wesentliche Tatsache dass der immer noch wachsende tertiäre Sektor nur deshalb existieren kann, weil der primäre und sekundäre vorhanden sind und ihre Arbeit sehr effizient tun, darf nicht vergessen werden.“

            Jup und ich glaube auch, aus dem tertiären Sektor (insgesamt) sind großartige Produktivitätssteigerungen nicht zu erwarten.

  3. ….sondern um eindimensionale Bilder vom Mann-Sein und damit einhergehende schädliche Verhaltensweisen…..

    immer wieder lustig
    Diese Bilder bestehen seit Jahrtausenden in den Köpfen und Unterleibern von Frauen. Nach diesen Bildern wurden die Männer selektiert. Die haben das jetzt so verinnerlicht, daß sie sich so verhalten, wie ein echter Mann halt sein muss.
    Frauen haben Männer viel mehr nach Verhalten selektiert als umgekehrt Männer die Frauen. Männer haben Frauen mehr nach Aussehen selektiert (als Indikator für Fruchtbarkeit.)
    Klar spielt auch Aussehen für Frauen eine Rolle aber das Verhalten im Verhältnis eine größere.

  4. Perfektionierter Realitätsverlust. Feminismus war zu keiner Sekunde seiner Existenz Mainstream. Die Dame kann in ihrer Filterblase einen medial suggerierten Mainstream nicht von einem echten Mainstream unterscheiden.
    Tatsächlich entwickelt sich hier die mediale Darstellung und die tatsächliche Realität extrem auseinander. Die Entwicklung ist vergleichbar mit einer Blase in der Wirtschaft. Und dass diese Blase irgendwann platzt, ist absolut sicher, nur nicht wann es passiert. Wir sind aber einem Punkt angelangt wo es theoretisch jederzeit möglich wäre.

    • Ja, man müsste sagen: „medialer Mainstream“. Die Frage ist, inwiefern dieser in die Gesellschaft eindringt, aber ich stimme dir zu, dass er, so oder so, eine Blase ist. Und zwar nicht nur beim Feminismusthema…

  5. Der Feminismus hat es u.a. geschafft,
    * das Verhältnis zwischen Männern und Frauen zu vergiften.
    * die Bevölkerung mit falschen Behauptungen zu verdummen.
    * ein Image von Frauen als hilflose Jammerliesen zu etablieren.
    * Männern die Rolle des personifizierten Bösen und zweifellos Schuldigen zuzuweisen.

    (lacht)

  6. „Als Feminist*in ist es ein großer Fehler zu denken, die Allgemeinheit sei so aufgeklärt wie man selbst. Der Feminismus bewegt sich auch viel in seiner eigenen Blase.“

    Zum Beispiel wenn er sich selbst für aufgeklärt hält.

  7. Feminismus ist der Versorgungsanspruch der Frauen als politisches Programm. Was in der traditionellen Ehegemeinschaft mit der traditionellen Rollenverteilung die Aufgabe des Mannes war, wird jetzt in die Postmoderne als gesamtgesellschaftliche Verantwortung transformiert. Es ist und bleibt im Kern das kleinbürgerliche Geschlechterverhältnis, modifiziert, an die veränderten Verhältnisse angepasst.

  8. Dass die ausgerechnet mit dem „Informationsverbot“ für Abtreibungen anfängt, ist wirklich witzig. Sie erwartet offenbar, dass eine medizinische Beratung durch ein Werbeplakat ersetzbar ist, und wenn das nicht passiert, muss es sich um böse Absicht handeln…
    Ja, ne, ist klar.

  9. „Was muss passieren, dass Frauen und Männer in Deutschland gleichberechtigt sind?“
    Anpassung der Rechtsnormen auf geschlechtsneutrale Formulierungen. Ersatzlose Streichung das Art. 12a GG. Eine Liste von „Vorschlägen“ hat @Anne ja schon vor drei Jahren begonnen…

  10. „Auf einmal finden wir behaarte Frauen schön und Modekonzerne drucken sie auf T-Shirts als ein Symbol für Emanzipation“
    Interessant. Daran sieht man nur, dass Frauen mittlerweile nichts mehr bieten. Sie sind oft übergewichtig und alleinerziehend. Die Ansprüche an Männer werden dagegen immer krasser. Die 6 Sixes sind ja mittlerweile das Minimum. Männer sollen physisch und und monetär immer mehr bieten. Wer nur findet, dass eine Frau unter einer Tonne wiegen oder sich waschen soll, ist oft ein Frauenhasser.

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