Samstag, September 05, 2020

Dieser CDU-Politiker tritt nicht an: weil er ein Mann ist – News vom 5. September 2020

1. Die Berliner Morgenpost berichtet über den CDU-Politiker Jesse Jeng:

Jeng sagt, er wolle, dass in seiner Heimatstadt Hannover, nicht nur Männer antreten – anders als beim Wettbewerb um den Parteivorsitz. Der junge Politiker hätte selbst beste Chancen auf die Nominierung als Bundestagskandidat für seine Partei. Doch er will nicht. Denn das hätte bedeutet, dass in den vier Wahlkreisen der Region und Stadt Hannover 2021 vier Männer für die Christdemokraten angetreten wären.

Am Sonntagnachmittag erklärte Jeng via Facebook und Twitter, dass er für die Kandidatur nicht zur Verfügung stehe. "Man(n) kann nicht verkünden mehr Frauen im Parlament zu unterstützen, um dann beizutragen, dass in 4 Kreisen der Region Hannover 4 Männer für CDU kandidieren", schrieb der CDU-Politiker. Der Tweet ging viral. Peter Tauber, ehemaliger Generalsekretär der CDU, kommentierte, dass Jeng ein "Ehrenmann" sei.

(…) Jesse Jeng befürwortet eine Frauenquote, fordert Parität auf den Parteilisten der Union. Bei einem Telefonat sagt er aber auch: "Seien wir ehrlich – es geht doch nicht um Quoten. Am Ende geht es wirklich um Verzicht." Und dafür sei es jetzt an der Zeit: "Wir müssen begreifen, dass Männer auf Kandidaturen und Mandate verzichten müssen, damit Frauen in der Politik repräsentiert werden. Daran führt kein Weg vorbei", sagt Jeng mit fester Stimme.

Der CDU-Politiker möchte mit gutem Beispiel vorangehen, in der Hoffnung, dass in Zukunft Parteikollegen auch darüber nachdenken, ob ihr Platz nicht genauso gut von einer Frau besetzt werden könnte. Er gibt aber auch zu: "Ich möchte hier nicht behaupten, dass ich als Heiliger auf die Welt gekommen bin." Bis er verstanden habe, wie sehr strukturelle Hindernisse Frauen eine Karriere in der Politik verbauen, hätte es auch gedauert.


Also kandidieren in Hannover jetzt drei Männer und immer noch keine Frau. Inwiefern Jengs Entschluss, seine eigene Karriere zu opfern, einen echten Gewinn für die Frauenemanzipation darstellt, will mir nicht so recht einleuchten.



2. Die Bundesregierung möchte die Diskriminierung von Schwulen beenden:

Wer als schwuler Mann Blut spenden will, muss enthaltsam sein. Ein Jahr lang vor einer Blutspende darf er keinen Sex mit einem Mann gehabt haben - auch nicht, wenn der Sex geschützt war, also zum Beispiel Kondome benutzt wurden. Begründung: ein generell erhöhtes Übertragungsrisiko für Infektionskrankheiten wie HIV. An diesen Regeln gab es massive Kritik. Denn de facto bedeutet das ein Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben.

Doch das könnte sich jetzt ändern. Die Bundesregierung plant, die Zeit der Enthaltsamkeit, die so genannte Rückstellfrist, deutlich zu verkürzen. "Für Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben, wird die vorgesehene Rückstellfrist einer Neubewertung unterzogen", heißt es in einer Antwort aus dem Bundesgesundheitsministerium auf eine Frage des FDP-Abgeordneten Jens Brandenburg.

Künftig sollen schwule Männer nur noch vier statt wie bisher zwölf Monate vor einer Blutspende enthaltsam sein müssen. Diesen Vorschlag will das Ministerium unter anderem mit dem Robert Koch-Institut diskutieren.


Hier geht es weiter.



3. In Solingen soll eine Mutter ihre fünf Kinder umgebracht haben. Anders als bei Männern, die so etwas tun, gilt die Tat in der Berichterstattung allerdings nicht als Verbrechen, sondern als "Tragödie" und die Mutter ist das eigentliche Opfer:

So sei beispielsweise denkbar, dass durch das Ausfallen von Schulunterricht und Kindergartenbetreuung Mechanismen nicht greifen konnten, die sonst Hilfe oder Unterstützung ermöglicht hätten. (…) Bei Männern komme als Motiv auch häufig eine Aggression gegen die Mutter der Kinder infrage. Die solle durch das Töten der gemeinsamen Kinder dann bestraft werden. Das hält [der Kriminalexperte] Petermann bei einer Frau aber für unwahrscheinlich. Eher glaubt er, dass Mütter die eigene Perspektivlosigkeit auf die Kinder übertragen und ihnen das Leid ersparen wollen, das sie mit dem eigenen Leben verbinden. (…) Ihn interessiere beispielsweise die Frage, ob die Frau von dem oder den Vätern bei der Erziehung der Kinder alleine gelassen wurde.




4. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet:

In letzter Minute hat unsere Autorin ihre Hochzeit annulliert und sich selbst geheiratet. Beides sei Schwachsinn, findet sie. Wir sollten gar nicht erst heiraten. Dafür Kinder alleine bekommen.


Hier erfährt man mehr. Ein weiterer Auszug aus dem Artikel:

Sich selbst das Jawort geben, auch Sologamie genannt, ist mittlerweile ein neuer Liebestrend, wie ich danach aus Medienberichten erfuhr. Er kommt aus den USA und soll die Liebe zu sich selbst ausdrücken. Insbesondere in Italien haben sich bereits mehrere Frauen die Treue auf ewig geschworen, unter ihnen die 40-jährige Laura.


Wenn sich allerdings Männer als "Men Going Their Own Way" bezeichnen, gelten sie als "frauenfeindliche Separatisten".



5. "Männer werden verteufelt" erkennt die "Tagespost".



6. Britische Psychologen berichten, wie sie das Gender-Ungleichgewicht im Fach Psychologie angehen:

Achtzig Prozent der Studenten im Grundstudium der Psychologie sind weiblich, und in den Einrichtungen der Russell-Gruppe ist der Anteil sogar noch höher und liegt bei etwa 85 Prozent. Das Ergebnis ist, dass Psychologieberufe durchweg von Frauen dominiert werden: 80 Prozent der Klinischen Psychologen und Pädagogischen Psychologen sind Frauen. Dieses Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern hat negative Auswirkungen für alle Betroffenen; Mitglieder der Öffentlichkeit, die sich wohler fühlen, wenn sie einen männlichen Psychologen sehen, könnten es als schwierig empfinden, einen zu finden, und für diejenigen von uns, die in einem psychologischen Beruf tätig sind, legen Untersuchungen nahe, dass geschlechtsspezifisch ausgewogene Teams am Arbeitsplatz effektiver arbeiten. (…)

An der University of Leeds, Fachbereich Psychology, haben wir dieses Thema (…) untersucht und Änderungen vorgenommen, von denen wir hoffen, dass sie die Zahl der Bewerbungen für ein Psychologiestudium von angehenden männlichen Studenten erhöhen werden. Wir sind jedoch eine Psychologieabteilung, die versucht, ein viel umfassenderes Problem anzugehen. Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Psychologie ist nicht nur ein nationales Problem; es erstreckt sich auch auf den gesamten Hochschulsektor, wobei sich 57 Prozent aller Studenten im Grundstudium als weiblich bezeichnen. Betrachtet man es aus einer internationalen Perspektive, wird schnell klar, dass andere Länder mit der gleichen Herausforderung eines Ungleichgewichts zwischen den Geschlechtern in der Psychologie zu kämpfen haben. Daher sind wir der Meinung, dass eine nationale Strategie zur Lösung dieses Problems erforderlich ist, damit lokale Initiativen wie unsere eigenen wirklich wirksam sind.

Es ist uns zwar klar, dass eine nationale Strategie notwendig ist, aber wie diese Strategie aussehen sollte, ist weniger klar, und es gibt nur wenige positive Beispiele, auf die wir zurückgreifen können, da frühere Initiativen zur Verbesserung des Geschlechtergleichgewichts in anderen Bildungsbereichen nur begrenzten Erfolg hatten (…). Wir haben vor kurzem Fokusgruppen mit unseren männlichen Studierenden durchgeführt, um dieses Problem besser zu verstehen, und haben festgestellt, dass unsere männlichen Studenten Psychologie als einen Studiengang wahrnehmen, der sich in erster Linie auf Berufe im Gesundheits- und Bildungswesen bezieht; Berufe, die sie als "Frauenarbeit" wahrnehmen und die sie nicht stark ansprechen.

Dies führte dazu, dass wir uns zweier Kernpunkte bewusst wurden: Der erste ist die Notwendigkeit, die wichtige Rolle männlicher Psychologen in allen Berufen hervorzuheben und dafür zu sorgen, dass männliche Vorbilder in der Psychologie sowohl für die Schülerinnen und Schüler, mit denen wir im Rahmen unserer Gemeinde- und Schularbeit zusammenarbeiten, als auch für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, die unsere Tage der offenen Tür besuchen, verfügbar und sichtbar sind. Die zweite ist die Notwendigkeit, das breite Berufsspektrum, zu dem ein Psychologiestudium sowohl für unsere potenziellen Bewerber als auch für unsere bestehenden Studentenschaft führen kann, zu präsentieren und zu fördern.

An der Fakultät für Psychologie der Universität Leeds legen wir bereits einen starken Schwerpunkt auf die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit der Studenten: Wir bieten eine Option für ein (industrielles) Praktikumsjahr an, um den Studenten die Möglichkeit zu geben, vor ihrem Abschluss wertvolle Arbeitserfahrung zu sammeln, und unsere Karriere-Direktorin (…) betreut eine Reihe von laufenden Karriereentwicklungsmöglichkeiten für Studenten. Unsere Ergebnisse haben uns jedoch dazu veranlasst, jetzt eine Reihe von bezahlten Möglichkeiten für ein Industriepraktikumsjahr in Sektoren wie dem öffentlichen Dienst (z.B. öffentlicher Dienst, Kommunalverwaltung, statistische Dienste), der Industrie und Wirtschaft (z.B. Unternehmensberatung, Bankwesen, Personalwesen, Buchhaltung, Marketing, Werbung) zu ermitteln und wöchentlich auszuschreiben und Workshops anzubieten, um die Studenten bei ihren Bewerbungen zu unterstützen.

Wir werden nun die Wirksamkeit dieser Veränderungen überwachen und uns weiterhin an Initiativen zur Verbesserung des Geschlechtergleichgewichts innerhalb unserer eigenen Abteilung beteiligen. Wir sind jedoch nach wie vor der Meinung, dass eine breitere und umfassendere nationale Strategie erforderlich ist, damit unsere Bemühungen wirksam sein können. Angesichts des begrenzten Erfolgs von Strategien zur Herstellung eines ausgewogenen Geschlechterverhältnisses in anderen Bildungsbereichen sind wir zudem der Meinung, dass Forschung zum besseren Verständnis dieses Problems und der Frage, wie es angegangen werden kann, ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein wird.




7. Vor kurzem berichtete Genderama über eine angebliche Insider-Info, der zufolge die Disney-Filmstudios nach dem Einbruch der Branche aufgrund der Corona-Pandemie dazu übergehen möchten, ihre Filme weniger stark als Predigten zu gestalten, die das Publikum politisch indoktrinieren sollen – um dann prompt an der Kinokasse zu scheitern. Falls diese Info überhaupt zutreffend sein sollte, scheint der kommende "Black-Widow"-Film mit Scarlett Johansson noch nicht von dieser Änderung betroffen zu sein. Im Magazin "Empire" berichtet Johansson über die feministische Botschaft ihres Films:

"Ich denke, gerade dieser Film spiegelt sehr gut wider, was in Bezug auf die Time's Up- und die #MeToo-Bewegung geschieht", sagt sie. "Es wäre so schade, wenn wir diese Dinge nicht ansprechen würden, wenn dieser Film das nicht direkt aufgreifen würde. Ich denke, besonders für Cate war es so wichtig, einen Film über Frauen zu machen, die anderen Frauen helfen, die andere Frauen aus einer sehr schwierigen Situation herausheben. Jemand fragte mich, ob Natasha eine Feministin sei. Natürlich ist sie das, das ist offensichtlich. Es ist irgendwie eine dämliche Frage."




8. Eine Spanierin, die sich selbst die Vagina zuklebte, um ihren Ex-Partner als Verbrecher zu verleumden, wurde zu zehn Jahren Knast verurteilt.



9. Mitglieder der männerpolitischen NGO Manndat haben Dr. Warren Farrell, wesentlicher Mitbegründer der Männerbewegung, zum Gender Empathy Gap interviewt.

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