«Es ist höchste Zeit zu reagieren»

Aktualisiert

Millionen Franken für Klimaschutz«Es ist höchste Zeit zu reagieren»

Die Schweiz erhöht ihre Beiträge für den Klimaschutz um 120 Millionen Dollar. Das gab Bundesrat Alain Berset an der Klimakonferenz bekannt.

Bundesrat Alain Berset an der Klimakonferenz in Polen.

Bundesrat Alain Berset an der Klimakonferenz in Polen.

Keystone/Peter Klaunzer

Bundespräsident Alain Berset hat an der 24. Uno-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz schnelle Massnahmen gefordert um der Klimaerwärmung die Stirn zu bieten. Die Schweiz leistet deshalb 2018 einen zusätzlichen finanziellen Beitrag von 120 Millionen Dollar.

Diese Summe komme zu der bereits geleisteten finanziellen Unterstützung für Entwicklungsländer hinzu. Berset betonte laut Redetext, dass es höchste Zeit sei zu reagieren, die Konsequenzen des Klimawandels seien für alle spürbar, mit dem Schwinden der Gletscher aber auch sichtbar. Die warmen Temperaturen dieses Jahr und die sehr dürftigen Niederschläge seien ein Zeichen des Klimawandels. Beunruhigend sei zudem die Zunahme von extremen Wettersituationen.

Die Schweiz wolle deshalb ihre Emissionen bis im Jahr 2030 um 50 Prozent reduzieren, sagte Berset. Wie viele Beispiele in der Schweiz und anderen Ländern zeigen würden, hemme Klimaschutz die wirtschaftliche Entwicklung nicht - im Gegenteil: «Es ist das einige Mittel, um unseren Wohlstand langfristig zu sichern.»

Berset betonte, es sei nun wichtig, über die Konsequenzen des Klimawandels zu sprechen, nicht nur über die Ursachen. Es seien klare Anstrengungen nötig, ansonsten würden die Temperaturen bis Mitte des 21. Jahrhunderts im Sommer durchschnittlich um 2,5 bis 4,5 Grad Celsius steigen.

Verschiedene Projekte unterstützt

Von der 120 Millionen Dollar fliessen 76 Millionen Dollar in bilaterale Projekte. Zwölf Millionen Dollar sind für den internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) vorgesehen, wie Peter Lauener, Mediensprecher des Eidgenössischen Departements für Inneres (EDI) auf Anfrage sagte. Wie Lauener weiter sagte, werde das Geld vom Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes (DEZA) zur Verfügung gestellt.

Neun Millionen Dollar kommen der Initiative CREWS (Climate risk early warning system) zugute. Zehn Millionen sind für den von der Weltbank lancierten «BioCarbon Fund» vorgesehen. 13 Millionen Dollar gehen in den kommenden vier Jahren an weitere Projekte gegen den Klimawandel.

Seit Sonntag ist im polnischen Kattowitz die Uno-Klimakonferenz im Gang. Vertreter aus rund 200 Staaten arbeiten dort konkrete Massnahmen zur Umsetzung des Pariser Klimavertrags aus. Im Klimaabkommen von Paris hatten sich die Länder Ende 2015 darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Es gehe darum, «globales Klima-Chaos» abzuwenden

Uno-Generalsekretär António Guterres sagte an der Konferenz, dass der Klimawandel für viele Menschen und auch ganze Staaten bereits jetzt eine «Frage von Leben und Tod» sei. Es gehe darum, ein «globales Klima-Chaos» abzuwenden. Wenn die Staatengemeinschaft versage, würden Arktis und Antarktis weiter schmelzen, die Korallen sterben, die Meeresspiegel steigen sowie mehr Menschen an Luftverschmutzung sterben und an Wasserknappheit leiden – bei explodierenden Kosten. «Wir brauchen mehr Taten und mehr Ehrgeiz», mahnte Guterres. (sda)

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