Fördert Porno-Konsum Neigung zu Pädophilie?

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SuchteffektFördert Porno-Konsum Neigung zu Pädophilie?

Wer im Internet viele Pornos konsumiert, soll öfter auch auf kinderpornografische Inhalte stossen. Die Zahlen steigen rasant.

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Ein Mann schaut sich auf einem Computer einen Porno an. (Symbolbild)

Ein Mann schaut sich auf einem Computer einen Porno an. (Symbolbild)

Keystone/Marcus Brandt

Die Zahl der Seiten mit kinderpornografischem Angebot explodiert. Die Zahl der Hinweise auf Konsumenten und Täter in der Schweiz auch. Die meisten Hinweise kommen aus den USA, weil US-Provider im verpflichtet sind, Missbrauchsmaterial zu melden. In der Schweiz ist das nicht der Fall.

Rund 3000 Meldungen aus den USA trafen laut «SonntagsBlick» 2017 beim Fedpol ein. Drei Jahre zuvor waren es noch 200.

Die Bundesbehörde leitet die Hinweise an die kantonalen Polizeikorps weiter. Ansonsten kommen sie Konsumenten eher zufällig auf die Spur. So wird etwa ein Computer wegen Vermögensdelikten konfisziert und die Ermittler finden darauf Missbrauchsmaterial.

Immer extremere Reize benötigt

Nun schlägt Expertin Monika Egli-Alge Alarm: Sie ist Geschäftsführerin des Forensischen Instituts Ostschweiz (Forio), das Männern mit pädophilen Neigungen hilft, nicht zu Tätern zu werden.

Laut Egli-Alge führt häufiger Pornokonsum bei einem Teil der Männer dazu, dass sie irgendwann bei Kinderpornografie landen – auch wenn sie nicht pädophil sind. Denn: Pornografie kann einen Suchteffekt haben und zur Steigerung der Dosis kann laut Egli-Alge gehören, das immer extremere Reize benötigt werden, um erregt zu werden.

Wissenschaftlich bewiesen ist: Wer konsumiert, bei dem ist das Risiko erhöht, selbst zum Täter zu werden. Mit der Zahl der Taten steigt auch die Zahl der Opfer.

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