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Huuuuiii! Tausend Jahre später und ich hab endlich mal wieder Lust zu schreiben. Ich muss einfach schreiben. Und WordPress hat sich schon wieder ein neues Aussehen zugelegt. Okay, ich gestehe. Möglicherweise habe ich zwischendurch heimlich geschrieben.  (**Werbeblock**) Tatsächlich durfte ich letztes Jahr sogar einen mehr oder weniger guten Artikel für das WASD-Bookazine für Gameskultur Nr.12 schreiben. Dafür hab ich recherchiert, was eigentlich im Gehirn passiert, wenn wir Spaß haben und ob er überhaupt einen Nutzen für uns hat. (**Werbeblock**)

Während ich hier schreibe, schaue ich mir nebenbei eine Doku über verlassene Orte an. Eigentlich ziemlich interessant, wenn man sich überlegt, dass man einem Ort beim Sterben zusehen kann, während gleichzeitig etwas Neues entsteht. Wenn die Natur sich alles zurückholt. Vielleicht muss man das für sich selbst manchmal auch so betrachten? In all der Frustration und Stagnation muss man unbedingt wieder etwas tun, um sich selbst zu sehen. Um zu verstehen, dass man doch noch irgendwie nützlich sein kann. Ich denke, ich kann ganz gut schreiben. Insbesondere Blödsinn. Eben habe ich danach gegooglet „wie kann man mit Quatsch Geld verdienen?“. Da kamen nur irgendwelche Beiträge über Youtuber sein und all das. Auch wenn es durchaus einige Youtuber gibt, die ich sehr schätze, meinte ich tatsächlich eher so gehobenen Blödsinn. Nicht die Ausbildung zur professionellen Feng-Shui-Beraterin. Sondern Blödsinn, der so toll ist, dass man für ihn brennt und nichts lieber tun möchte, als andere damit anzustecken. Helge-Schneider-Blödsinn.

Helge Schneider ist mein Held. Wenn ich einen besonderen Tiefpunkt zwischen all den Jobanzeigen für Marketing-Bla oder SAP-Beratern habe, denke ich daran, dass ich zwar in einer Welt lebe, in der solche Anzeigen herauskommen, wenn ich nach dem Schlagwort „Kultur“ suche. Aber gleichzeitig ist es auch die Welt, in der – against all odds – ein Helge Schneider von seinem großartigen und hochgradig talentierten Blödsinn leben kann und darf. Ich weiß aus seiner Biografie, dass das leider natürlich eine ganze Weile gedauert hat. Trotz allem tut es gut, sich immer wieder vor Augen zu halten, DASS es möglich ist. Auch Ron Gilbert und Tim Schäfer und all diese tollen Irren mit diesem unglaublichen Humor und Liebe zur Selbstironie. Einzigartige Leute einfach. Vielleicht ist noch nicht ganz alles verloren. Neulich hab ich einen schönen Beitrag über Brettspieleerfinder gehört. Richtig super. Viele Quereinsteiger. Kreative Menschen, die die Welt mit wunderbaren Dingen bereichern, die uns eine gute Zeit ermöglichen.

– Mein Bruder fragt mich, ob Flamingos eigentlich nach den Krabben schmecken, die sie essen. Weiß da vielleicht jemand Näheres? Bin dankbar für entsprechende Anregungen und Antworten. –

Das Problem ist, dass man sich so schnell selbst verliert. Man fühlt sich bedeutungslos, weil man denkt, man hätte nichts Konkretes anzubieten. Warten macht übrigens wahnsinnig. Ein Gefühl, das ich sehr gut kenne. Weil man einen Prozess oder eine Entwicklung nicht selbst beeinflussen kann. Das Warten an der Kasse wird unerträglich, wenn man sich nicht schnell auf die seltsamen Plastikfingernägel der Kassiererin konzentriert und darüber nachdenkt, wieso jemand solche Fingernägel freiwillig trägt und wie viel so etwas wohl kostet. Ein ähnlicher Effekt entsteht, wenn man in der Dusche anfängt, alles Lesbare auf der Duschgelpackung zu lesen. Möglichst langsam, damit man nicht am Ende doch noch einige Minuten über sich selbst nachdenken muss. Ich habe festgestellt, dass ich eigentlich seit einigen Jahren Stille kaum noch aushalten kann. Also, wenn ich mit mir alleine zu Hause bin. Im Prinzip liebe ich die Stille, weil ich schreiende Menschen und laute Bohrmaschinen wirklich hasse. Aber wenn ich abends im Bett liege, geht der Kopf an. Damit bin ich nicht alleine – das weiß ich. Ich habe nur festgestellt, dass ich nicht immer so drauf war. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich es sehr genossen, mit dem Fenster zum Garten raus, der abendlichen Stille zuzuhören und einzuschlafen.

Es gibt Tage, da kann ich die Stille ertragen. Keine Ahnung, was dann anders ist. Prinzipiell bin ich aber ständig darauf bedacht, meinen Kopf zu beschäftigen. Um nicht in ein Loch zu fallen, in die Selbstzweifelspirale, das Gefühl, ein Freak zu sein. Kennt ihr das? Dieser Beitrag hier hat überhaupt keinen Mehrwert für andere Menschen, die ihn lesen. Trotzdem muss ich das grad einfach mal so aufschreiben. Da ist so viel kreativer Blödsinn in mir, der raus muss. Kanalisiert werden muss. Ich meine den positiven Blödsinn. Vielleicht schreibe ich wirklich mal wieder häufiger hier. Ganz für mich selbst. Und diejenigen, die es interessiert, können ja mal zwischendurch wieder vorbeischauen.

Bis morgen dann oder so. Mal sehen.

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