Zahl der Bergtoten hat sich 2018 verdoppelt

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Dramatischer AnstiegZahl der Bergtoten hat sich 2018 verdoppelt

Das Jahr 2018 könnte, was die Bergunfallstatistik anbelangt, zu einem Rekordjahr werden. Dies hat verschiedene Gründe.

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80 Personen kamen im ersten Halbjahr 2018 in den Schweizer Bergen bereits ums Leben. Dies geht aus der Zwischenbilanz des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) hervor. Damit verloren doppelt so viele Menschen ihr Leben wie im gleichen Zeitraum 2017. Wie die langjährige Statistik des SAC zeigt, gab es seit der Jahrtausendwende zwischen Januar und Juni noch nie so viele Bergtote wie in diesem Jahr, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.

Die Zeitung hat zusätzlich bei den Polizeicorps der Bergkantone die Zahlen für Juli und August erfragt. In diesen zwei Monaten wurden nochmals 29 Bergtote verzeichnet. Es müsse jedoch bedacht werden, «dass das eine oder andere Unglück vergessen ging». 2018 wird somit wohl zu einem Rekordjahr, was die Bergunfallstatistik anbelangt.

Womöglich unerfahren

Die sieben Skitourengänger, die an Unterkühlung im April am Pigne d'Arolla im Unterwallis starben, sorgen für einen Ausreisser in der Statistik, wie Ueli Mosimann, Verantwortlicher der Bergnotfallstatistik beim SAC, sagt. Hinzu sei die gefährliche Lawinensituation gekommen, schreibt die «NZZ am Sonntag» weiter.

Die Skitourensaison sei ab Ende Mai dann praktisch nahtlos in die Hochtourensaison übergegangen. Das warme und trockene Wetter habe extrem viele Leute auf einen Schlag in die Berge gelockt, auch solche, die womöglich unerfahren gewesen seien, so Mosimann.

Das bestätigt im Bericht auch Andreas Schild, Leiter Gebirgsspezialisten bei der Kantonspolizei Bern: «Je besser das Wetter, desto mehr Leute sind unterwegs. Das schlägt sich in der Unfallstatistik nieder.» Es würden auch Leute in Turnschuhen ins Hochgebirge gehen.

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