Chantal Galladé wechselt die Partei

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Von SP zu GLPChantal Galladé wechselt die Partei

Die ehemalige Nationalrätin Chantal Galladé verlässt die SP und politisiert neu für die Grünliberalen. Grund ist der Streit um das EU-Rahmenabkommen.

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Chantal Galladé, ehemalige Nationalrätin, tritt aus der SP aus und wechselt zu den Grünliberalen. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» verrät sie in einem Interview, dass die abwehrende Haltung der Gewerkschaften und der SP gegen den Rahmenvertrag, das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben. «Eine gute Beziehung zu Europa ist für die Chancen unserer Kinder und für unsere Arbeitsplätze zentral», erzählte die Mutter zweier Töchter der Zeitung.

Beim Rahmenabkommen stehe viel zu viel auf dem Spiel, als dass es sich eine Partei leisten könnte, stur auf einem ideologischen Kurs zu verharren. Mit der GLP sei es ihr künftig möglich, einen konstruktiven Weg weiterzugehen – in der Europa-, aber auch in der Klimapolitik und in gesellschaftspolitischen Fragen.

Kein leichter Wechsel

Der Parteiwechsel sei Galladé, die der SP vor 30 Jahren beigetreten ist, nicht leicht gefallen, denn sie sei «ein sehr loyaler Mensch». Seit sie sich entschieden hat, gehe es ihr aber «wahnsinnig gut». Eine offene Rechnung gegenüber ihrer früheren Partei habe sie nicht: «Ich bin immer hingestanden und habe meine Meinung gesagt.»

Auf die Frage, ob sie bei den nächsten Regierungsratswahlen einen Sitz für die GLP holen möchte, antwortet die 46-Jährige: «Für mich ist ein politisches Amt in nächster Zeit keine Option.»

Nach 15 Jahren aus Nationalrat zurückgetreten

Galladé war im vergangenen Dezember nach 15 Jahren im Nationalrat zurückgetreten. Die Pädagogin, Politikwissenschaftlerin und mehrjährige Berufsschullehrerin war Mitte Juni in Winterthur ins Vollamt als Präsidentin der Kreisschulpflege gewählt worden. Galladés Nachfolger im Nationalrat ist der frühere Zürcher Kantonsrat und Ex-SP Kantonalpräsident Daniel Frei.

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