Experten mahnen Armee wegen Sicherheitslücken

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«Schatten-Informatik»Experten mahnen Armee wegen Sicherheitslücken

Eine Revision auf dem Waffenplatz Bure im Jura bringt sogenannte «Schatten-Informatik» zutage. Was das für die Datensicherheit der Armee bedeutet.

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Bei einem Besuch auf dem Waffenplatz Bure im Jura haben Experten Sicherheitslücken entdeckt. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, wurde festgestellt, dass es an einem zentralen Standort der Schweizer Armee Verbindungen ins Internet gibt, von denen die Verantwortlichen nicht wissen, woher sie kommen. Im schlimmsten Fall könnten Hacker auf diesem Weg in die Netzwerke der Armee dringen.

Die Revisoren bezeichnen dies als «Schatten-Informatik». Das heisst, dass Netzwerkkabel, Router oder Programme ausserhalb der offiziellen Systeme genutzt werden, obwohl dies verboten ist.

Es bestehe dabei die Gefahr, dass sensible Daten in falsche Hände geraten könnten.

Private Hard- und Software

Man habe nicht klären können, wo sich die WLAN-Geräte genau befinden und wie sie vernetzt sind. Bei mindestens einem Gerät besteht die Vermutung, dass ein Angehöriger der Armee es selbst installiert und nach Dienstende nicht deaktiviert habe.

Neben der Stichprobe auf dem Waffenplatz Bure wurden die Schnittstellen zwischen VBS und Miliz-Armee geprüft. Auch hier stellen die Revisoren kein gutes Zeugnis aus, weil oft private Hard- und Software verwendet worden sei.

Bericht zur Kenntnis genommen

Die Armeeführung hat die Befunde der VBS-Prüfer zur Kenntnis genommen, wie die «Aargauer Zeitung» weiter schreibt. Man habe die WLAN-Zugangspunkte überprüft und aktualisiert. Als «kritisch und verboten» werden nur diejenigen Geräte eingestuft, die mit der VBS-Infrastruktur verbunden sind.

Technische und organisatorische Massnahmen könnten die Sicherheit erhöhen. Gegenüber der Zeitung lieferte der Armeesprecher keine weiteren Informationen dazu.

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