«Es sah aus wie in einem Bürgerkrieg»

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Eskalation in Dübendorf«Es sah aus wie in einem Bürgerkrieg»

In der Nacht auf den Samstag haben sich Jugendliche in Dübendorf ZH mit der Polizei Scharmützel geliefert. Sieben Personen wurden verhaftet.

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Kurz vor Mitternacht wurde der Kantonspolizei Zürich gemeldet, dass sich am Bahnhof Dübendorf rund 20 lärmende Jugendliche aufhalten würden. Rebecca Tilen, Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, sagt auf Anfrage, dass ein Anwohner sich darüber beklagt hatte.

Als Polizisten beim Bahnhof eintrafen, wurden sie mit Steinen beworfen. «Eine Kontrolle der Jugendlichen war nicht möglich», so Tilen. Die Polizisten vor Ort forderten Verstärkung an.

Zwischen 16 bis 25 Jahren alt

Daraufhin kam es zu diversen Scharmützeln. Es wurden mehrere Feuerwerkskörper sowie Pyros abgefeuert und Abfallcontainer in Brand gesteckt.

Ein Anwohner hat die Eskalation beobachtet: «Es sah aus wie im Bürgerkrieg. Die Jugendlichen legten eine massive Gewalt an den Tag, das kann ich nicht mal beschreiben.» Der Bahnhof sei zwar als Ort bekannt, wo Jugendliche sich gerne aufhalten, herumpöbeln und laut sind. «Aber das war gestern passiert ist, ist der negative Höhepunkt.»

Solche Eskalation eher neues Phänomen

Ein Imbiss-Mitarbeiter hat die Szenen zwar nicht direkt mitbekommen, weil er den Laden um 11 Uhr geschlossen hat. Er sagt aber: «Die 20 bis 30 Jugendlichen haben bereits vor der Eskalation Probleme gemacht.» Sie seien laut gewesen und hätten vor seinem Laden eine «Riesensauerei» veranstaltet. «Der Bahnhof Dübendorf ist ein Problem-Ort. Es muss sich etwas ändern», sagt er.

Kapo-Sprecherin Tilen sagt, dass eine Eskalation in der Aglomeration nicht etwas ist, womit sich die Kantonspolizei täglich auseinandersetzen muss. «Die Art und dieses Ausmass ist ein eher neues Phänomen.»

Für die betroffenen Beamten sei eine solche Eskalation ein einschneidendes Erlebnis. «Ein Angriff auf Polizisten ist kein Kavaliersdelikt. Wir sind froh wurde niemand verletzt.»

Jugendliche befinden sich in Haft

Die Polizei konnte sieben Personen festnehmen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren aus der Schweiz, Syrien, Spanien, Serbien und der Türkei.

Sie werden wegen Landfriedensbruch, Brandstiftung, Sachbeschädigung, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte und diverser anderer Delikte zur Anzeige gebracht.

Laut Tilen befinden sich die Jugendlichen momentan in Haft. Sie werden nun zu ihren Beweggründen befragt. Die Untersuchungsbehörden entscheiden dann, ob die Männer weiterhin in Haft bleiben. Die Polizei bittet Zeugen, sich bei ihnen zu melden.

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