Unternehmen

Espirito Santo: Portugals größte Bank in akuten Schwierigkeiten

Lesezeit: 1 min
09.07.2014 16:03
Die größte portugiesische Bank Espirito Santo kann ihre Schulden nicht bedienen. Dies hat die Staatsanleihen des Landes bereits ins Minus gedrückt. Die Turbulenzen könnten sich auf den gesamten europäischen Bankenmarkt auswirken.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Spekulationen um Zahlungsprobleme der Bankiersfamilie Espirito Santo haben portugiesische Staatsanleihen am Mittwoch ins Minus gedrückt. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Titel stieg dadurch auf 3,917 Prozent von 3,652 Prozent am Vortag. Anleger befürchteten ein Überschwappen der Krise auf andere Finanzwerte des Landes, sagte Pablo Zaragoza, Chef-Anlagestratege der Bank BBVA. Der Leitindex der Lissabonner Börse verlor 2,3 Prozent.

Einem Bericht der Zeitung Diario Economico zufolge will die Familie die Laufzeit für Anleihen einer in Luxemburg ansässigen Holding verlängern. Gegen die mit sieben Milliarden Euro verschuldete Firma Espirito Santo International (ESI) ermitteln die Behörden wegen angeblicher „erheblicher Unregelmäßigkeiten“. Die Aktien einer weiteren Familien-Holding, die ebenfalls unter die Lupe genommen wird, Espirito Santo Financial, brachen an der Börse Lissabon um 14,4 Prozent ein und stellten mit 1,25 Euro ihr Rekordtief der Vorwoche ein.

Unabhängig davon berichtete das Blatt Expresso, Gläubigern anderer Espirito-Santo-Firmen sei der Tausch von Verbindlichkeiten in Anteile angeboten worden.

Unter verschärfter Beobachtung steht auch die Banco Espirito Santo (BES), deren größter Aktionär die gleichnamige Familie ist. Das Geldhaus hatte ESI-Schuldtitel an seine Kunden verkauft. BES-Aktien rutschten am Mittwoch um neun Prozent ab. Damit hat die größte börsennotierte Bank Portugals binnen eines Monats etwa die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt.

Die Aktien von Portugal Telecom - auch hier ist die Familie Espirito Santo Großaktionär - fielen zeitweise um knapp elf Prozent und markierten mit 1,89 Euro den zweiten Tag in Folge ein Rekordtief. Der Telekom-Anbieter hatte Anleihen einer weiteren Familien-Holding - RioForte - im Volumen von knapp 900 Millionen Euro gekauft.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...