Fracking in Deutschland Neue Testbohrung in Mecklenburg-Vorpommern geplant
Hamburg - Erstmals seit fast drei Jahren will die deutsche Förderindustrie im Mai wieder das umstrittene Fracking-Verfahren einsetzen. Das Unternehmen Central European Petroleum plant am Bohrloch "Barth-11" in Mecklenburg-Vorpommern eine Flüssigkeit rund 2700 Meter tief ins Gestein zu pressen, damit Risse entstehen, aus denen Öl an die Oberfläche strömt.
Die Methode wird von Umweltschützern kritisiert. Sie warnen vor unabsehbaren Gefahren für das Grundwasser. Die Förderindustrie stoppte im Sommer 2011 sämtliche Vorhaben in Deutschland.
Auch in Niedersachsen deutet sich ein Kurswechsel an. Die Landesregierung bereitet derzeit einen Erlass vor, der festlegt, unter welchen Bedingungen Fracking erlaubt werden soll; vorgesehen ist unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Anordnung tritt voraussichtlich im Herbst in Kraft, dann könnten die Förderfirmen, sofern alle Genehmigungen vorliegen, etwa ein Jahr später die Arbeiten aufnehmen.
Erlaubt werden soll nur das Fracking konventioneller Lagerstätten, also von Sandstein-Vorkommen, die tiefer als 2500 Meter liegen, fernab vom Grundwasser. Diese Praxis wird in Deutschland seit mehr als 50 Jahren verfolgt. Auch die Bohrung in Mecklenburg-Vorpommern fällt in diese Kategorie. Nicht erlaubt werden soll das Fracking unkonventioneller Vorkommen, etwa in Schiefergestein, wie es vielfach in den USA praktiziert wird.