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Vor Parteitag Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: SPIEGEL ONLINE

immer wieder berichten wir im Netzwelt-Ressort über Chinas Onlinezensur. Die Sperren der "großen Firewall" verhindern, dass sich die Bürger der Volksrepublik frei im Internet bewegen können, soziale Netzwerke wie Facebook oder Googles Suchmaschine sind tabu. Auch Konzerne wie Apple beugen sich den Zensoren.

Am Mittwoch nun beginnt in dem Land der Kongress der Kommunistischen Partei, der alle fünf Jahre stattfindet. In Peking wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, auf Airbnb sind für die Hauptstadt keine Buchungen möglich. Aktivisten sollen während der Veranstaltung überwacht in Gästehäusern untergebracht werden.

Staatschef Xi Jinping

Staatschef Xi Jinping

Foto: Lintao Zhang/ Getty Images

Auch die Zensur im Internet und in sozialen Medien wurde offenbar intensiviert: Selbst Tunnelverbindungen nach Hongkong, die Anbieter ausländischen Unternehmen offiziell zur Verfügung stellen, haben plötzlich Sperren. "Uns wurde mitgeteilt, dass die Dienste bis nach dem Parteitag zensiert werden", zitiert die Nachrichtenagentur dpa Betroffene.

Der Fall Weinstein und Twitter

Rose McGowan

Rose McGowan

Foto: Richard Shotwell/ AP

Im Missbrauchsskandal um US-Filmproduzent Harvey Weinstein hat sich meiner Beobachtung nach Twitter als wichtigste Plattform für die Debatte herauskristallisiert - ausgerechnet der Dienst, der seine Nutzer seit Jahren nur unzureichend vor Belästigungen und Drohungen schützt.

Die Kontroverse um die kurzzeitige Twitter-Sperre für Schauspielerin Rose McGowan, laut eigenen Aussagen auch ein Weinstein-Opfer, hat bei dem Dienst nun offenbar den Druck erhöht. Twitter-Chef Jack Dorsey kündigte plötzlich längst fällige Verbesserungen an , die schon "in den nächsten Wochen" in Kraft treten sollen.

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Twitter werde stärker gegen Gewalt, ungewollte sexuelle Annäherungen und Hass auf der Plattform vorgehen. Wie das klappen soll, hat Dorsey noch nicht konkretisiert. Ich als Nutzerin hoffe jedenfalls, dass er sich endlich etwas hat einfallen lassen für sein Netzwerk.

Rollenspiel "Elex": Neues Epos aus Essen

Szene aus "Elex"

Szene aus "Elex"

Foto: Piranha Bytes

Aufwendige Videospiele aus Deutschland erscheinen nicht oft, am Dienstag ist es nun wieder einmal soweit: Mit "Elex" erscheint das neue Epos der Rollenspiel-Spezialisten von Piranha Bytes aus Essen, die für die Serien "Gothic" und "Risen" bekannt sind.

Das Ganze ist vor allem vom Szenario her ungewöhnlich: Die "Science Fantasy"-Welt kann zum Beispiel per Jetpack erkundet werden. Für uns hat sich Benedikt Plass-Fleßenkämper das Spiel vorgenommen, seinen ausführlichen Test finden Sie am Montagabend auf SPIEGEL ONLINE.

Fotostrecke

Hits, Klassiker, Kurioses: Games, made in Germany

Foto: Mimimi


Seltsame Digitalwelt: Das große Roaming-Misstrauen

Seit die EU im Sommer die Roaming-Gebühren abgeschafft hat, kostet das Telefonat im EU-Ausland genauso viel wie in Deutschland. Als ich vor einiger Zeit in Kopenhagen war, habe ich aber gemerkt, wie tief die Unsicherheit doch noch sitzt. Nach vielen Jahren im Flugmodus während des Urlaubs glaubte ich noch nicht ganz ans Roaming-Aus. Ich schielte kritisch auf meine Netz-Anzeige und entwickelte eine Paranoia vor einer horrenden Handyrechnung, die mir nach dem Trip ins Haus flattern könnte. Es ist alles gut gegangen. Meine mobile Datennutzung habe ich in Kopenhagen trotzdem reguliert und nur für die wichtigsten Apps freigegeben. Sicher ist sicher.

App der Woche: "ARD Audiothek"
getestet von Sebastian Meineck

Foto: ARD.de/ SWR

Radiofans können sich mit der neuen "ARD Audiothek" ein eigenes öffentlich-rechtliches Programm basteln, und zwar über die Grenzen der Rundfunkanstalten hinweg. Zur Verfügung steht das Podcast-Angebot von Deutschlandfunk, WDR, SWR.

Die Podcasts lassen sich nach Themen und Stichworten durchsuchen und zum Offline-Hören herunterladen. Außerdem gibt es aktuelle Dossiers, zum Beispiel über Big Data, Katalonien oder die Ehe für alle.

Gratis von ARD.de/ SWR, ohne In-App-Käufe: iOS , Android 

Fremdlink: Drei Tipps aus anderen Medien

  • "Die Deutschrap-Community und ihr Sexismusproblem"  (Video, 43 Minuten)
    Gehört es im Hip-Hop zum guten Ton, Frauen zu beleidigen? In diesem Vortrag vom Zündfunk-Netzkongress  spricht Juliane Wieler über geschlechterbezogene Diskriminierung in der Branche.
  • "Hacking a power grid in three (not-so-easy) steps"  (Englisch, fünf Leseminuten)
    Wie leicht ist es für Hacker, kritische Infrastruktur wie ein staatliches Energienetz zu hacken? Andy Greenberg von "Wired" geht dieser Frage nach.
  • "Skip den Tod"  (Deutsch, sieben Leseminuten)
    Immer mehr Videospiele funktionieren auf Ebenen, die den vermeintlichen Grundregeln ihres Genres widersprechen, beobachtet "Zeit Online". Etwa gibt es in "Assassin's Creed Origins" einen Spielmodus ohne Gegner und Kämpfe. Unsinn oder überfällig?

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche,

Angela Gruber