Sorge um Junge – Red-Bull-Studie gefordert

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Energy-DrinksSorge um Junge – Red-Bull-Studie gefordert

Zwei von drei Schülern trinken wöchentlich mindestens einen Energy-Drink. Nun soll der Bund genau untersuchen, wie gefährlich das ist.

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Herzrasen, Angstzustände, Verhaltensstörungen, Stimmungsschwankungen, Herzanfälle, Leberschäden, Niereninsuffizienz und Atemprobleme: All diese gesundheitlichen Probleme könnten die längerfristigen Auswirkungen eines hohen Koffeinkonsums sein. Dies schreibt Sucht Schweiz im Factssheet Energy Drinks von 2015.

Der Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet will ein Postulat einreichen, in dem er den Bundesrat auffordert, eine aktuelle Gefahrenanalyste zu erstellen. «Der Bund warnt zum Beispiel vor Tabak-, übermässigem Alkohol- oder Zuckerkonsum. Energy Drinks sind für ihn offenbar weniger bedenklich als süsse Joghurts», sagt Buttet gegenüber der Zentralschweiz am Sonntag.

EFSA sieht keine negativen Folgen

Ihm geht es nicht darum, die Drinks zu verbieten, sondern eine aktuelle Studie zu machen. Buttet wurde wegen der Energy Drinks von besorgten Eltern kontaktiert. Am 14. Juni stellte er deswegen eine Anfrage an den Bundesrat.

In seiner Antwort weist dieser auf die Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hin. Die EFSA komme zum Schluss, dass die tatsächlich konsumierten Tagesdosen an Koffein keine negativen Folgen für die Gesundheit erwarten liessen.

Sucht Schweiz zweifelt an Unschädlichkeit

Darum ist der Bundesrat der Ansicht, dass der Hinweis auf der Dose, das Getränk solle nur in begrenztem Mass konsumiert werden und sei für Kinder und Schwangere nicht empfohlen, die Konsumenten genügend schütze.

Anders sieht dies Sucht Schweiz. «Mehrere Fälle, Klagen und unabhängige Studien nähren Zweifel an der Unschädlichkeit von

Energy Drinks. Verschiedene Experten gehen davon aus, dass der langfristige Konsum solcher Getränke ein Risiko für das Kreislauf- und Nervensystem darstellt.»

Übergewicht und schwere Beeinträchtigungen befürchtet

Gerade Kinder und Jugendliche würden am meisten Energy Drinks konsumieren. Deren Konsum übersteige den für ihre Altersklasse empfohlenen Tageswert oft bei Weitem. Die längerfristigen Auswirkungen dieses Konsums seien kaum bekannt. Befürchtet werden starke Beeinträchtigungen wie oben genannt.

Nebst dem hohen Gehalt an Koffein sei auch der hohe Zuckergehalt negativ und würde Übergewicht fördern. Davon seien besonders die 15- bis 24-jährigen betroffen. Dennoch würden Energy Drinks in der Präventionskampagne gegen Übergewicht nicht berücksichtigt.

Energy Drinks könnten Suchtverhalten beeinflussen

Zudem befürchtet Sucht Schweiz, dass der frühe Konsum von Energy Drinks das Entstehen von Suchtverhalten begünstigen könnte.

In vielen Ländern werde darum gefordert, den Verkauf von Energy Drinks an Minderjährige einzuschränken. Dänemark und Litauen kennen bereits ein solches Verbot. Auch Schweizer Schulen haben schon die Initiative ergriffen und den Konsum dieser Getränke innerhalb des Schulgeländes verboten.

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