Angriffe auf Sicherheitskräfte:Mann nach Angriff auf Soldaten in Brüssel niedergeschossen

Lesezeit: 2 min

  • Im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel ist am Freitagabend ein Mann niedergeschossen worden, der Soldaten angegriffen hatte.
  • Er erlag seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts.
  • Wenig später gibt es einen ähnlichen Angriff auf Polizisten in London - mit weit glimpflicherem Ausgang.

In Brüssel ist am Freitagabend ein Mann erschossen worden, der drei Soldaten mit einem Messer angegriffen haben soll. Der etwa 30-Jährige soll die Soldaten in der Straße Emile Jacqmainlaan nahe dem Grote Markt angefallen haben. Dabei wurde ein Soldat an der Hand verletzt.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Der Staatsanwaltschaft zufolge rief der Angreifer "Allahu akbar" bevor er erschossen wurde. Die Ermittler gehen von einem "terroristischen Angriff" aus.

Unsere Sicherheitskräfte bleiben wachsam", schrieb der belgische Ministerpräsident Charles Michel auf Twitter. In Belgien herrscht seit März 2016 die zweithöchste Terrorwarnstufe. Damals war Brüssel das Ziel schwerer islamistischer Anschläge: Selbstmordattentäter hatten sich in der U-Bahn und am Flughafen in die Luft gesprengt und 32 Menschen getötet. Auf öffentlichen Plätzen und in der U-Bahn patrouilliert immer noch regelmäßig Militär.

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Ähnlicher Angriff in London

Wenig später am Abend gab es einen ähnlichen Vorfall in der britischen Hauptstadt London: Offiziellen Angaben zufolge stoppte ein Mann seinen Wagen direkt vor einem Polizeifahrzeug am zentralen Kreisverkehr vor dem Buckingham-Palast. Als die drei unbewaffneten Polizisten auf ihn zugegangen seien, habe er versucht, an ein etwa 1,20 Meter langes Schwert in seinem Fahrzeug zu gelangen. Er habe mehrfach "Allahu akbar" gerufen. Der 26-Jährige aus Luton sei mit Tränengas-Spray außer Gefecht gesetzt und festgenommen worden. Zwei der drei Polizisten erlitten Schnittverletzungen und wurden im Krankenhaus behandelt, wie es weiter hieß. Scotland Yard stufte den Fall als Terrorismus ein und übertrug die Ermittlungen einer Anti-Terror-Einheit.

Ein Polizeisprecher erklärte, der Mann sei von den Sicherheitskräften aufgehalten worden, bevor es zu einem ernsteren Angriff vor dem Palast der Königin Elizabeth II. kam. Die Königin befand sich zur Tatzeit in Schottland.

In Großbritannien waren in den vergangenen Monaten wiederholt islamistische Anschläge verübt worden. Ende März hatte ein mutmaßlich islamistischer Attentäter im Zentrum Londons fünf Menschen getötet. Am 22. Mai riss ein Selbstmordattentäter bei einem Pop-Konzert der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester 22 Menschen mit in den Tod. Im Juni rasten drei Angreifer auf der London Bridge mit einem Lieferwagen in eine Menschenmenge. Anschließend stachen sie in einem angrenzenden Ausgehviertel wahllos auf Menschen ein. Sie töteten sieben Menschen und verletzten 48 weitere, bevor sie von der Polizei erschossen wurden.

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Spezialeinsatzkräfte der Polizei hatten die britische Öffentlichkeit gewarnt, während des bank holiday am Wochenende wachsam und vorsichtig zu sein, da die Gefahr terroristischer Angriffe besonders hoch sei.

© SZ.de/dpa/AFP/ees/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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