Die Schweiz kämpft mit einer Mückenplage

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Lästige MoskitosDie Schweiz kämpft mit einer Mückenplage

Wegen des milden Frühlings sind in der Schweiz zurzeit mehr Mücken unterwegs. Auch die Detailhändler spüren das.

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In der Schweiz hat es mehr und früher Mücken unterwegs als sonst. Schuld daran ist der milde Frühling.

In der Schweiz hat es mehr und früher Mücken unterwegs als sonst. Schuld daran ist der milde Frühling.

Claffra/iStock

Die lästigen Insekten zeigen jeden Sommer Präsenz. Doch dieses Jahr sind sie noch zahlreicher und früher unterwegs als sonst, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Laut Insektenforscher Sege Fischer ist der warme Frühling dafür verantwortlich: «Durch das warme Wetter konnten sie sich früher vermehren und wurden nicht durch Epidemien oder natürliche Feinde geschwächt, weil die Zugvögel noch nicht aus dem Süden zurück waren», sagte er der Zeitung.

Das merken auch die Detailhändler: Migros und Coop beispielsweise verkaufen zurzeit mehr Insektenschutzmittel als sonst. Der Renner seien bei Coop vor allem Moskitonetze, schreibt die Zeitung weiter.

Für gesunde Menschen ungefährlich

Die Insekteninvasion hat auch die Familie eines 20-Minuten-Lesers bereits zu spüren bekommen. Während diese Mitte Juli im Tessin ihre Ferien verbrachte, seien die Kinder von den Insekten völlig zerstochen worden. «Es hatte noch nie so viele Mücken, wie dieses Jahr», sagt der Leser. Auch der sonst schützende Moskito-Spray habe nichts genützt. «Meine Kinder sahen wegen der vielen Stiche so aus, als ob sie die Masern hätten.»

Gefährlich sind die Mückenstiche jedoch kaum. Das Gesundheitsrisiko sei bei gesunden Menschen minimal, wie Anne Freitag, Konservatorin im Zoologischen Museum Lausanne, der «SonntagsZeitung» sagt. Weil die Insekten-Larven für einen fruchtbaren Boden, indem sie bei der Nahrungsaufnahme die Stoffe zersetzen, hätten die Mückenschwärme zudem auch eine positive Wirkung.

Plage klingt langsam ab

Im Best Western Hotel in Chavannes-de-Bogis VD gingen wegen der Vielzahl an Mücken sogar die Buchungen zurück. Besucher hätten sich auf Onlineportalen beschwert, obwohl der Besitzer bereits tausende von Franken für die Beseitigung der lästigen Tiere investiert hatte, wie er in der Lokalzeitung «La Côte» sagt.

Ein nahegelegener Komposthaufen dürfte deren Präsenz jedoch gefördert haben, weshalb dieser jetzt besser umgeschichtet und die Tierchen somit erdrückt werden. Seither ist die Mückenplage im Hotel vorbei. Und auch in den anderen Teilen der Schweiz lässt sie langsam nach.

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