Altbundesräte sollen neuer Hymne Schub verleihen

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1. August-FeiernAltbundesräte sollen neuer Hymne Schub verleihen

«Weisses Kreuz auf rotem Grund»: Die neue Hymne konnte bisher nur wenige Gemeinden überzeugen. Nun sollen Altbundesräte für den Durchbruch sorgen.

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Seit 2015 gibt es eine alternative Nationalhymne. Durchgestartet ist sie bisher jedoch noch nicht. Nach anfänglicher Kritik aus konservativen Kreisen verebbte das Interesse schnell. Nur in 20 Gemeinden wurde die neue Hymne, ergänzend zur bisherigen, am 1. August gesungen, wie die NZZ berichtet.

Die neue Hymne ist ein Vorschlag des Vereins Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG). Sie verwaltet die Rütliwiese, unterstützt kulturelle Projekte und auch Einzelpersonen in Not. Sie lancierte vor fünf Jahren einen Wettbewerb, wo Künstler eingeladen wurden, eine modernere Hymne zu schaffen. Der siegreiche Beitrag basierte inhaltlich auf der Präambel der Bundesverfassung. Die Melodie wurde von der aktuellen Nationalhymne übernommen.

Unterstützungskomitee mit Altbundesräten

Damit die alternative Hymne dieses Jahr ein grösserer Erfolg wird, wurde ein Unterstützungskomitee gegründet, welche die Akzeptanz in der Bevölkerung steigern soll. Zum Komitee gehören laut NZZ auch vier Altbundesräte: Ruth Dreifuss, Ruth Metzler, Eveline Widmer-Schlumpf sowie Moritz Leuenberger. «Es ist uns wichtig zu zeigen, dass die neue Nationalhymne nicht nur ein Projekt einer kleinen Gruppe ist, sondern von Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft mitgetragen wird», erklärt SGG-Geschäftsführer Lukas Niederberger.

Er ist zuversichtlich, dass der neue Schweizerpsalm dieses Jahr erfolgreicher wird: «Letztes Jahr gab es viel Unsicherheit und auch Ängste. Einige waren nicht sicher, ob man überhaupt einen anderen Text als den bisher offiziellen singen darf.» Dieses Jahr seien die Leute bereits besser informiert. Zudem wurde der Text erneuert an Organisationskomitees von 1.-August-Feiern im ganzen Land geschickt.

«Hoffe, die Hymne wird in mehr als 20 Gemeinden gesungen»

Eine Voraussage, in wie vielen Gemeinden die Hymne dieses Jahr gesungen werde, könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht machen, sagt Niederberger. «Ich hoffe natürlich, dass es mehr als 20 sein werden.» Auf ihrer Homepage schreibt die SGG, dass es das Ziel sei, dieses Jahr 50 Gemeinden für die neue Hymne zu gewinnen. Es sei jedoch klar, dass es Zeit brauche, damit die Hymne in der breiten Bevölkerung akzeptiert werde. Und wenn es dann soweit ist, will die SGG den Antrag an den Bund stellen, die Hymne offiziell zu ändern.

Das ist der Text der neuen Hymne Weisses Kreuz auf rotem Grund,

Das ist der Text der neuen Hymne Weisses Kreuz auf rotem Grund,

unser Zeichen für den Bund:

Freiheit, Unabhängigkeit, Frieden.

Offen für die Welt, in der wir leben,

lasst uns nach Gerechtigkeit streben!

Frei, wer seine Freiheit nützt,

stark ein Volk, das Schwache stützt.

Weisses Kreuz auf rotem Grund,

unser Zeichen für den Schweizer Bund.

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