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28 Jahre später: Atari-ST-Klassiker Oxyd lebt im Browser weiter

Oxyd war eines der wenigen Atari-ST-Spiele, die sogar Amiga-Fans neidisch machten: Die hochauflösende Monochrom-Grafik sieht auch heute noch schick aus. Oxyd-Erfinder Meinolf Amekudzi (geb. Schneider) will den Puzzle-Klassiker nun in den Browser holen.

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28 Jahre später: Atari-ST-Klassiker Oyyd lebt im Browser weiter

Minimalistisch, aber auch nach über 20 Jahren noch schick: Die Monochrom-Grafik von Oxyd.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Atari ST ist für vieles berühmt; für Spiele allerdings eher nicht. Zu den wenigen Ausnahmen gehörten die Titel von Meinolf Amekudzi (der damals noch Schneider mit Nachnamen hieß). Die Schneider-Spiele hatten allesamt mit Murmeln zu tun, trumpften mit damals beeindruckend hochauflösender Monochrom-Grafik auf – und machten richtig viel Spaß.

Zeigte auf der Gamescom eine frühe Browser-Version von Oxyd: Entwickler Meinolf Amekudzi (geb. Schneider).

(Bild: heise online / jkj)

Das Erstlingswerk Bolo von 1987 war noch stark von Breakout beeinflusst, Esprit (1989) und vor allem Nachfolger Oxyd (1990) fielen deutlich origineller aus: Man musste hier mit einer Kugel sogenannte Oxyd-Steine aufdecken; die nur dann offen blieben, wenn man zwei identische gefunden hatte. Die wilde Mischung aus Marble Madness und Memory war enorm erfolgreich und wurde später auch für Mac, Amiga und PC umgesetzt. Zum Höhepunkt der Esprit/Oxyd-Mania gab es auf der IFA in Berlin sogar einmal eine überdimensionale Oxyd-Murmel zu bestaunen – als Promotion für die ZDF-Computerspiel-Show "Tele-AS". Seit 2002 ist allerdings Schluss mit Oxyd.

Nach viel Überredungskunst von Fans und vom Publisher Application Systems Heidelberg öffnet Meinolf Amekudzi seine Oxyd-Welt noch einmal – und zwar im Browser. "Ich sehe das ein bisschen als Bewahrung der Oxyd-Spiele", berichtet Amekudzi im Gespräch mit heise online. Die vielen hundert Level, die er für die Spieleserie gestaltet hat, musste er glücklicherweise nicht manuell nachbauen, sondern konnte sie aus seinen Backups wiederherstellen: "Vorher musste ich allerdings erstmal meine eigene Verschlüsselung knacken", lacht Amekudzi, "das hat ganz schön lange gedauert".

Geplant ist unter anderem ein Multiplayer-Modus womöglich für bis zu 8 Spieler gleichzeitig. Außerdem gibt es einen Level-Editor. Das Browserspiel soll "so schnell wie möglich" erscheinen, Amekudzi hofft, dass es noch in diesem Jahr online geht.

Die Oxyd-Browserversion ist übrigens komplett kostenlos – Amekudzi erhofft sich davon Aufmerksamkeit für geplante Spielkonsolen-Umsetzungen, zum Beispiel für die Nintendo Switch. (jkj)