Kaufberatung: GoPro Hero5 Black oder billiger China-Klon?

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Die aktuelle GoPro Hero5 Black kostet fast 400 Euro*; den Nachbau gibt es ab 35 Euro aus China. Das kann doch nur Schrott sein, oder? Wir haben die Fähigkeiten, Funktionen und Qualitäten miteinander verglichen und verraten, welche Kamera sich für welchen Einsatzzweck eignet.

Bei der originalen GoPro ist der Lieferumfang recht übersichtlich. Neben der Kamera mit Akku sind eine Kamerahalterung für die Befestigung auf einem Stativ, zwei Montageplatten, ein Schnellverschluss und ein Datenkabel im Paket enthalten. Bis zu der Hero4 gab es von GoPro immer ein Unterwassergehäuse dazu – seit der aktuellen Version ist das nicht mehr so. Da die Hero5 Black von Haus aus bis zu 10 Meter wasserdicht ist, gibt es ein echtes Tauchgehäuse nur noch gegen Aufpreis.

Bei der billigen China-Kamera ist trotz des niedrigen Preises jede Menge Zubehör dabei. Neben der Kamera mit zwei Akkus bekommen wir ein Unterwassergehäuse, einen Transportbeutel, eine Kamerahalterung für das Stativ, vier verschiedene Montageplatten, zwei Schnellverschlüsse und Kabel zur Sicherung der Kamera. Netzteil, USB-Kabel, und eine Lenkerhalterung sind ebenfalls im Set enthalten. Eine Speicherkarte ist bei keiner der Kameras dabei.

Die Verarbeitung bei beiden Kameras ist wirklich gut. Spaltmaße sind kaum vorhanden. Sowohl das Original als auch der Nachbau haben eine gummierte Oberfläche und liegen angenehm in der Hand. Die Hero5 Black wiegt allerdings deutlich mehr, was einen hochwertigeren Eindruck vermittelt. Die GoPro ist auch weit stabiler, als die H9: Die China-Kamera ächzt unter Druck und auch das Display verfärbt sich beim Berühren. Der Hero5 Black kann auch beherztes Drücken nichts anhaben. Auch der Touchscreen verfärbt sich nicht sobald man fester zulangt.

Kritisch gesehen ist das nicht wirklich aussagekräftig: Schließlich ist die Hero5 Black ja auch ohne Zusatzgehäuse wasser- und staubdicht; die Eken H9 (Testbericht) aber nicht.

Aber auch verglichen mit einer älteren GoPro, Hero4 als Beispiel, bestätigen sich der Eindruck: der China-Klon fühlt sich verglichen mit dem Original wie Spielzeug an.

Die Bedienung der Hero5 Black ist intuitiv und sehr einfach. Durch den integrierten Touchscreen und das durchdachte Bedienkonzept, findet man sich schnell zurecht. Da nur zwei Taster vorhanden sind, bedarf es keiner großen Eingewöhnung.

Die Bedienung per Smartphone ist ebenfalls einfach und selbsterklärend. GoPro hat aus der Vergangenheit gelernt und die teils umständliche Steuerung der Vorgängermodelle um ein Vielfaches vereinfacht.

Die Klon-Kameras gibt es zum Teil mit und zum Teil ohne Touchscreen. Unser Modell Eken H9 verzichtet auf den berührungsempfindlichen Monitor und verfügt daher über insgesamt vier Tasten. Da kommt man auch mal durcheinander.

Die Bedienung ist zwar ebenfalls unkompliziert und logisch, aber bei weitem nicht so komfortabel wie bei der Hero5 Black. Bei der GoPro brauchen wir für keine Einstellung mehr als 3 Berührungen am Display – bei der H9 müssen wir für dieselbe Umstellung gefühlt 15 mal auf Taster drücken. Die Bedienung per App ist auch bei der Billig-Kamera gelungen.

Während unserer Tests haben wir festgestellt, dass wir die GoPro überwiegend direkt an der Kamera einstellen – bei der H9 haben wir das großteils per App erledigt. Beide Geräte sind sowohl mit Android als auch mit iOS kompatibel. Eine optionale Fernbedienung ist für beide Actioncams erhältlich.

Der Funktionsumfang der Kameras ist auf den ersten Blick recht ähnlich. Beide Modelle nehmen Videos und Fotos in verschiedenen Auflösungen und mit unterschiedlich hohen Bildraten auf. Auch eine Zeitraffer- und Serienbildfunktion ist bei beiden Testgeräten vorhanden.

Die Unterschiede liegen im Detail: Unsere Billig-Kamera hat insgesamt nur fünf verschiedene Videoauflösungen zur Auswahl:

  • 1080p (60fps)
  • 1080p (30fps)
  • 4K (25fps)
  • 2,7k (30fps)
  • 720p (30fps)

Bei der Hero5 Black stehen insgesamt 38 verschiedene Kombinationen aus Auflösung und Bildrate zur Verfügung. Damit aber noch nicht genug: neben Auflösung und Bildrate können wir bei der teuren Actioncam auch die Brennweite ändern. Außerdem kann die GoPro Fotos aufnehmen, während sie ein Video filmt. Auch Aufnahmen im RAW-Format sind möglich.

Während die H9 Videos mit maximal 60 Bildern je Sekunde aufnimmt, stehen bei der Hero5 Black bis zu 240fps (bei 480p) zur Verfügung. Die individuellen Einstellungsmöglichkeiten sind beim Original also weit größer, als beim Klon. Wer seine Videos nachbearbeitet sollte das nicht außer Acht lassen.

Die Zusatzfunktionen der GoPro sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: mit der richtigen App und einem schnellen Smartphone sind Live-Streams möglich. Das ist mit der H9 nicht so einfach realisierbar. Ein Bildstabilisator ist nur bei der GoPro verbaut. Auch wenn dieser nicht mit 4K-Aufnahmen funktioniert: diese Funktion ist nützlicher als man denkt. Videos erscheinen dadurch weit ruhiger.

Trotz der gleichen Auflösung sind die Unterschiede bei Fotos schnell zu erkennen. Die Fotos der GoPro überzeugen durch guten Dynamikumfang, brillante Farben und guten Kontrast. Teilweise werden die Fotos allerdings etwas unscharf. Die Bilder der H9 wirken im Vergleich alle etwas verwaschen. Der Kontrast ist nicht so hoch, die Farben etwas blass oder aber zu knallig. Außerdem sind viele unserer Testaufnahmen unscharf und verrauscht.

Die Bildqualität der H9 erinnern uns stark an die von Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones. Die Ergebnisse sind zwar kein Schrott, aber eben auch nicht wirklich gut. Gerade bei ungenügend Licht oder bei großen Helligkeitsunterschieden versagt die billige Kamera. Tagsüber sind die Fotos durchaus noch zu gebrauchen. Auch die GoPro zeigt ein leichtes Bildrauschen bei wenig Licht – verglichen mit den Bildern der H9 sehen die Ergebnisse aber immer noch sehr gut aus.

Bei den Videos sind die Unterschiede zwischen billig und teuer noch größer. Zwar kann der Klon ebenfalls Videos mit 4K aufzeichnen; das Ergebnis ist aber nicht wirklich brauchbar. Bei unserem Testmodell waren die Aufnahmen allesamt verrauscht, unscharf und haben zudem stark geruckelt. Das mag bei anderen China-Kameras etwas besser sein; unsere Recherchen zeigen aber, dass wir nicht die einzigen mit dem Problem sind.

Die Videos in Full-HD waren auch bei der H9 durchaus brauchbar. Im Vergleich mit den Filmen der Hero5 Black, bemerkt man aber auch hier fehlenden Kontrast, weniger Schärfe und vor allem teils unnatürliche Farben.

Die Bildstabilisierung wertet die Aufnahmen der GoPro zusätzlich auf. Kleine Bewegungen bügelt die Software einfach platt.

Egal welche Auflösung wir bei der GoPro wählen: die Aufnahmen sehen alle gut aus. Selbst bei schlechten Lichtbedingungen ist die Qualität beeindruckend.

Zubehör gibt es für beide Kameras reichlich. Durch den ähnlichen Formfaktor passen Halterungen, Gurte oder Stative an beide Modelle. Auch Ersatz-Akkus, Taschen und Fernbedienung sind für beide Kameras erhältlich. Das Softwareangebot für die GoPro ist allerdings weit besser. Sowohl GoPro als auch Drittanbieter haben jede Menge Apps für die Präferenz-Kamera im Angebot. Das gute für alle Klon-Käufer: viele der Programme verarbeiten letztlich nur Video- und Filmdaten; und da ist es egal, von welcher Kamera diese kommen.

Ersatzteile für die Billig-Kamera sind praktisch nicht erhältlich – das ist aber nicht weiter schlimm, da die komplette Kamera aus China ähnlich viel kostet, wie eine Ersatzlinse für die GoPro.

Der Nachbau ist spottbillig, aber die Aufnahmequalität ist bei weitem nicht so gut wie beim Original. Auch die Einstellungsmöglichkeiten sind bei der GoPro weit vielfältiger. Wer also in erster Linie eine robuste Kamera mit super Bildqualität sucht, ist mit der Kopie schlecht beraten. Die Qualität der GoPro ist um Längen besser. Das ist auch der Grund warum die Hero5 Black (Testbericht) nicht nur im Extremsport, sondern auch bei vielen TV-Sendungen eingesetzt wird. Sie ist robust und liefert ein super Ergebnis. Das hat allerdings auch seinen Preis.

Insofern hat der billige China-Klon durchaus seine Daseinsberechtigung. Wem es darum geht ein Ereignis festzuhalten, ohne dabei die teure Systemkamera oder das Handy zu gefährden, der ist mit dem Klon gut beraten. Um den Freunden zu zeigen, wie das Riff im Urlaub aussieht oder wie die letzte Mountainbike-Tour verlief, braucht es keine 400 Euro auszugeben.

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