Diese Beispielreihe wird weitergeführt werden.
Familiensache
X ./. Y
wegen Umgangs
Sehr geehrte Frau Kollegin A,
Stuttgart, 17.03.2017
nach mehreren Zwischenfällen wird unsere Mandantin in Abstimmung mit dem Jugendamt Stuttgart den Umgang Ihres Mandanten mit den Kindern nur noch begleitet gewähren. Umgang ohne Begleitung wir nicht mehr gewährt. Ihr Mandant mag sich um die Ausgestaltung des begleiteten Umgangs (Umgangspflegschaft etc.) bemühen.
Die letzten Zwischenfälle ereigneten sich am 11.03.2017 und am l3.03.2017.
Am 11.03.2017 fand der Umgang Ihres Mandanten mit den beiden Kindern statt. Ihr Mandant benahm sich sonderbar und hat ohne jeden Grund einen Streit begonnen.
Am 13.03.2017 erschien Ihr Mandant in der Schule und wollte während des Unterrichts mit seinem Sohn sprechen. Während der laufenden Stunde musste das Kind raus, wo Ihr Mandant auf ihn eingeredet hat.
Auf weitere Ausführungen verzichten wir an diese Stelle, zumal die Vorfälle nur die Spitze des Eisbergs sind.
Als dieses Schreibens bereits diktiert war, erfuhren wir, dass Ihr Mandant am 16.03.2017 unsere Mandantin und ihren Sohn bei der Kriminalpolizei Stuttgart angezeigt.
Schon wieder ist von Misshandlungen und sexuellem Missbrauch die Rede. Nun sind die restlichen Zweifel beseitigt, dass Ihr Mandant erhebliche Probleme hat, ohne deren Bewältigung ein unbegleiteter Umgang mit den Kindern für diese schlicht gefährlich ist.
Sollte es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen, werden wir anregen, dass gutachterlich geprüft wird, ob der Umgang mit Ihrem Mandanten überhaupt dem Kindeswohl entspricht. Auch die Frage des Entzugs der elterlichen Sorge muss neu gestellt werden.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Rechtsanwalt A
Es wird deutlich:
- AnwältInnen im Familienrecht sind Brandstifter und liefern Waffen in ein Krisengebiet
- AnwältInnen im Familienrecht pflegen den Konflikt anstatt die Befriedung
- AnwältInnen im Familienrecht sind Interessenvertreter von konfrontativ aufgestellten und egozentrisch motivierten Erwachseneninteressen
- AnwältInnen im Familienrecht meinen, die Aufgabe zu haben, Schriftsätze an die „Gegenseite“ so zu verfassen, dass diese mindestens eine Nacht nicht schlafen können
- AnwältInnen im Familienrecht sind der Hammer, den Du in die Hand bekommst, um Dir die Haare zu kämmen
Hinweise zur Sprache in der Familienrechtspraxis