Xiaomi Mi Max 2 im Test: ein echtes Akkumonster

Xiaomi Mi Max 2 im Test: ein echtes Akkumonster
Pro und Contra
  • ausgezeichnete Akkulaufzeit
  • umfangreiche Software
  • Unibody-Gehäuse aus Metall
  • kein LTE Band 20
  • durchschnittliche Kamera
  • 4.0

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Das Mi Max 2 des chinesischen Herstellers Xiaomi ist ein Phablet mit aktuellem Android. Die zweite Auflage des Smartphones kombiniert ein 6,44 Zoll großes Display mit einem Riesen-Akku mit 5300 mAh. Wir haben das neue Xiaomi getestet und sagen Euch in diesem Testbericht, warum das Preis-Leistungs-Verhältnis so großartig ist.

Seit Ende Mai 2017 ist das Mi Max 2 nun offiziell erhältlich und kostet rund 275 Euro. Der Vorgänger spielte im gleichen Preisrahmen, einen Testbericht zum Mi Max gibt es ebenfalls bei TechStage. Der Name „Max“ des Smartphones aus der hochwertigen Mi-Reihe ist Programm: Hierbei handelt es sich um die größten Geräte, die Xiaomi im Portfolio hat. Primär ist die Produktserie für den asiatischen Markt bestimmt, wobei der Trend zu überdimensionierten Smartphones auch in Deutschland langsam sichtbar wird.

Der Lieferumfang des Mi Max 2: Telefon, Werkzeug zum Auswerfen des SIM-Schlittens, Ladekabel mit dem Anschluss USB Type C sowie ein amerikanisches Netzgerät vom Typ NEMA-1 . Einen Adapter auf Schuko- oder Eurostecker müsst Ihr Euch selbst zulegen.

Zum aktuellen Zeitpunkt existiert in Europa kein offizieller Vertrieb von Xiaomi-Smartphones. Chinesische Onlineshops – wie beispielsweise GearBest , von denen wir unser Exemplar erhalten haben – und deutsche Importeure sorgen hauptsächlich für die Verbreitung in Deutschland. Nichtsdestotrotz, nach einer längeren Patentabklärung mit dem Technologiekonzern Nokia hat Xiaomi einen baldigen offiziellen Markteintritt angekündigt .

Was im Lieferumfang fehlt, ist ein Set an Kopfhörern und eine einfache Schutzhülle. Dies legte Xiaomi seinen Geräten in der Vergangenheit bei.

Die Verarbeitung des Mi Max 2 ist erstklassig. Das Gehäuse des Smartphones ist aus einem einzigen Block Aluminium gefertigt. Die Übergänge zur Glasfläche vorne oder zu den Kunststoffstreifen ist es nahtlos, harte Kanten oder große Spaltmaße sind nicht vorhanden. Der Nachteil von diesen aalglatten Metallrückseiten ist die geringe Haftung; sie rutschen einem schnell aus der Hand.

Das Design des Smartphones kommt uns bekannt vor; es hat große Ähnlichkeiten zur aktuellen iPhone-Generation. Doch beim Aussehen setzt das Ästhetik-orientierte Unternehmen mittlerweile auf eigene Akzente: schlanke Bauweise und stark abgerundete Seiten.

Wer sich für ein Xiaomi Mi Max 2 entscheidet, der sollte sich über dessen Tiefe und Größe bewusst sein. Das Telefon ist groß, wirklich sehr groß: 89 mm breit und 175 Millimeter lang. Die ganze Technik bringt 211 Gramm auf die Waage. Die Bedienung mit einer (mittelgroßen) Hand ist kaum möglich; hier ist der Einsatz beider Hände gefragt.

Apropos Bedienen: die Ein- und Ausschalttaste sowie die Lautstärkenwippe sitzen auf der rechten Seite. Sie haben einen festen Druckpunkt und sind bequem zu erreichen. Auf der Rückseite, auf Höhe des Zeigefingers, wurde der Fingerabdrucksensor platziert. Dieser arbeitet schnell und aktiv, also selbst bei ausgeschaltetem Bildschirm. Auf der Vorderseite wurden drei Android-typische Tasten positioniert: „Multitasking“, „Start“ sowie „Zurück“. Die Eingabe erfolgt kapazitiv, also auf beleuchtet markierten Touch-Flächen, der Lichtsensor in der Hörmuschel steuert das Licht.

Das Mi Max 2 ist kein besonders leistungsstarkes Smartphone – wie beispielsweise das Flaggschiff Mi 6 aus gleichem Hause. Trotzdem bringt die Hardware genug Power für den Alltag mit, und auch grafikintensive Spiele laufen ohne größere Probleme. Im Inneren sitzt ein Snapdragon 625 von Qualcomm. Mit seinen acht Kernen arbeitet er zwischen 650 und 2100 MHz. Die Leistung des Systems führt zu einer verzögerungsfreien Interaktion, auch die Visualisierung von Animationen und Darstellung von Informationen laufen flüssig ab.

Im Benchmark von AnTuTu erzielt das Mi Max 2 einen Punktestand von 58.032. Nur für die Vorstellung: Aktuelle High-End-Smartphones mit entsprechender Hardware liegen bei 185.000 Punkten. Der Arbeitsspeicher des Smartphones ist 4 GByte groß. Der interne Speicher hat eine Größe von 64 GByte, wobei es auch eine Ausführung mit 128 gibt. Nach Abzug des Betriebssystems und der vorinstallierten Apps bleiben dem Nutzer rund 49,35 GByte übrig.

Das Mi Max 2 beherrscht Dual-SIM. Das Telefon unterstützt entweder eine microSIM- (3FF ) und eine nanoSIM-Karte (4FF ) oder eine microSIM- und eine microSDXC-Speicherkarte. Das Erweitern des Speichers funktioniert aktuell bis 256 GByte, technisch sogar bis 2 TByte.

Mit unserer Vodafone-SIM-Karte haben wir auf beiden Steckplätzen eine 4G-Verbindung in Hamburg bekommen. Allerdings kommt jetzt das große Problem: Das Mi Max 2 unterstützt das LTE Band 20 nicht – auch nicht die von uns getestete internationale Version. Die Frequenz mit 800 MHz wird mittlerweile auch bei uns in der Stadt eingesetzt, zuvor dominierte sie nur im ländlichen Gebieten.

Weiterhin hat das Smartphone folgende Schnittstellen: Bluetooth 4.2, GPS, Beidou, Galileo, Glonass sowie ein Infrarotsender für die Steuerung von heimischen Geräten. Die Ortsbestimmung mit Navigationssoftware wie Google Maps oder Here WeGo von Audi, BMW und Daimler hat einwandfrei funktioniert, dies wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert. NFC ist nicht an Bord.

Nicht nur die Größe kennzeichnet das Mi Max 2, sondern auch der Akku. Wegen des Gehäusedesigns ist dieser fest verbaut und kann nicht selbst ausgetauscht werden. Die Kapazität des Energiespeichers beträgt 5300 mAh. Zusammen mit der hervorragend optimierten Software erreicht das System eine Laufzeit von bis zu 3 Tagen. Die kontinuierliche Wiedergabe eines Videos bei maximaler Display-Helligkeit läuft 11 Stunden und 42 Minuten: irre! Zum Vergleich: Das HTC U11 (Testbericht) mit 3000 mAh kratzt gerade einmal an 7 Stunden.

Der Akku wird über den Anschluss USB Type C mit der älteren Spezifikation von USB 2.0 aufgeladen. Das Energiesystem unterstützt schnelles Laden nach dem QuickCharge-3.0-Verfahren. Mit dem mitgelieferten Schnellladegerät haben wir das Telefon von Null auf die 100-Prozent-Marke in 2 Stunden und 41 Minuten gekriegt.

Im Mi Max 2 kommt ein 6,44 Zoll großes Display zum Einsatz. Das Panel ist ein IPS-LCD mit Full-HD-Auflösung, also 1920 × 1080 Pixel. Bei einer Bildschirmdiagonale von 16,4 Zentimetern wäre eine höhere Auflösung sinnvoller gewesen, finden wir. Das würde jedoch den angepeilten Verkaufspreis nach oben korrigieren, da auch andere Subsysteme wie der Grafikchip und verbunden mit dem der Prozessor mitspielen müssen. Andererseits ist die Schärfe mit einer Pixeldichte von 342 Pixel pro Zoll doch immerhin mehr als beim iPhone und damit ausreichend, oder?

Eines der großen Schwachpunkte des Mi Max 2 ist die 12-Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Während man mit der Selfie-Kamera noch ordentliche Ergebnisse erhält, sind die Aufnahmen aus der Hauptkamera eher ernüchternd. Viel sollte man hier nicht erwarten – und keinesfalls mit einem Samsung Galaxy S8 oder LG G6 gleichsetzen. Schuld an der mittelmäßigen Bildqualität sind der kleine Bildsensor mit eine Größe von 1/2,9 Zoll und die lichtschwachen Blende von f/2.2. Bildrauschen und Fehler sind vorprogrammiert. In Schwachlichtsituationen kommt die Kamera schnell an ihre Grenzen. Spätestens dann braucht der Nutzer die integrierte Dual-LED. Gut gefallen hat uns die Schnelligkeit des Autofokus, dank Phasendetektion stellt die Kamera das Motiv zügig scharf.

Testbilder der Kamera

Das Mi Max 2 gibt es in zwei Ausführungen, eins für China ohne Google-Dienste und eine internationale Version mit Play Store und ohne weitere Einschränkungen. Letztere haben wir für diesem Testbericht. Beide Modelle sind mit der hauseigenen Oberfläche MIUI in der Version 8.5 ausgestattet. Das zugrundeliegende Betriebssystem ist Android OS 7.1.1 Nougat. Der Sicherheitspatch ist noch vom Samstag, den 01. April 2017, obwohl sich Google derzeit auf die Juli-Veröffentlichung vorbereitet .

MIUI ist eine höchst personalisiertere Software, die offensichtlich ressourcenschonend und sauber entwickelt wurde. Ab Werk kommt die Oberfläche in einem modernen und schlanken Design daher. Wem das zu einfach ist, der kann den integrierten Themen-Manager starten und das Aussehen umgestalten.

Bloatware – Werbung in Form von Apps – ist auf dem Xiaomi Mi Max 6 nicht installiert. Der Hersteller legt lediglich eine Office-Anwendung bei, die lässt sich auf Wunsch deinstallieren. Ansonsten gibt es viele nützliche Tools und manchmal auch Redundanzen wie ein zweiter Browser, obwohl Google Chrome bereits drauf ist. Wirklich angetan waren wir von der Funktion der dualen Apps: Über die Einstellungen lässt sich eine weitere Instanz einer Applikation öffnen. Sinnvoll ist das für Apps, bei denen Multiaccounting nicht möglich ist. WhatsApp ist ein gutes Beispiel: Das Smartphone verfügt über zwei Rufnummern, eine deutsche und eine chinesische. Deshalb ist der Messaging-Dienst zweimal notwendig. Problem: WhatsApp kann nur mit einer Handynummer konfiguriert werden. Mit der Funktion der dualen Apps lässt sich diese Herausforderung umgehen.

Das Mi Max 2 ist ein Smartphone der Mittelklasse, trotzdem ist es gut ausgestattet. Vor allem punktet es mit seiner Verarbeitung und dem großen Akku mit der langen Laufzeit. Selbst wenn das Gerät äußerst intensiv genutzt wird, erreicht man mindestens einen ganzen Arbeitstag. Wegen des großen Display eignet sich das Telefon auch zum Schauen von Videos. Mit den klangvollen Stereolautsprechern macht das dann besonders viel Spaß.

Uns gefällt die Verarbeitung des Mi Max 2, auch wenn sie ihre Nachteile hat. Bei der zweiten Generation hat der Hersteller im Vergleich zum Vorgänger stark nachgebessert. Problematisch sind das fehlende LTE Band 20 und die Kamera. Wer nur hin und wieder mal ein Foto schießt und nicht auf LTE 800 angewiesen ist, der bekommt ein hochwertiges Phablet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis von etwa 250 Euro .

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