Eingeständnis der NASA: Nicht genug Geld für bemannte Mars-Mission

Seit Jahren spricht die NASA davon, in den 2030er Jahren die ersten Menschen zum Mars schicken zu wollen. Aber dafür reicht das derzeitige Budget überhaupt nicht, hat der zuständige Chef der US-Weltraumagentur nun eingestanden.

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Eingeständnis der NASA: Nicht genug Geld für bemannte Mars-Mission

(Bild: NASA)

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Knapp sechs Monate nach der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten hat die NASA offenbar eingesehen, dass mit dem derzeitigen Budget keine bemannte Mars-Mission zu stemmen ist. Das jedenfalls legt eine Aussage des NASA-Verantwortlichen für bemannte Raumfahrt, Bill Gerstenmaier nahe, die Ars Technica zitiert. Demnach erklärte er am Mittwoch auf einer Konferenz: "Ich kann kein Datum nennen, wann Menschen auf dem Mars landen werden". Die US-Weltraumagentur könne bei einem anvisierten Budgetzuwachs von 2 Prozent nicht die Systeme für die Arbeit auf der Oberfläche entwickeln. Und "Eintritt in die Atmosphäre, Sinkflug und Landung auf dem Mars sind für uns eine riesige Herausforderung".

Dass der Plan, schon in den 2030er Jahren Menschen zum Mars zu schicken, reichlich ambitioniert war, war schon länger abzusehen. Aber er war auch von den Worten des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama befeuert worden. Zuletzt hatte er sein Land kurz vor dem Ende seiner Amtszeit noch einmal aufgefordert, den Roten Planeten ins Visier zu nehmen. Extra Geld gab es dafür aber nie. Gerstenmaier rückte nun stattdessen den lange vernachlässigten Mond wieder in den Fokus. Sollte dort Wasser gefunden werden, könnte man mit den geplanten Systemen auch dort die Oberfläche erkunden. Wenn die NASA sich weiter auf den Mars konzentrieren soll, könne sie das aber ebenfalls.

Mit der Äußerung scheint sich der NASA-Vertreter alle Möglichkeiten offen halten zu wollen, angesichts dessen, dass es in seinem Land keine wirkliche nationale Kraftanstrengung bezüglich des Weltraums gibt. Zwar werden mit dem Space Launch System und der Orion-Kapsel derzeit Techniken für ambitioniertere Missionen vorbereitet, aber für das richtige große Ziel Mars reicht das nicht. Ob Elon Musk und SpaceX mit den Plänen zur Kolonisierung des Mars ihrerseits mehr Erfolg haben werden, steht derweil weiter in den Sternen. Auch dort gibt es noch jede Menge offener Fragen und nicht zuletzt ist die Finanzierung hier ebenfalls noch nicht geklärt.

SpaceX Interplanetary Transport System (15 Bilder)

Elon Musk träumt von einer Kolonie auf dem Mars. Das erste Schiff soll die "Heart of Gold" sein, benannt nach dem Hitchhiker's Guide to the Galaxy.
(Bild: SpaceX)

(mho)