Test: Huawei P10 lite – Android-Smartphone zum guten Preis

Test: Huawei P10 lite – Android-Smartphone zum guten Preis
Pro und Contra
  • Dual-SIM
  • gute Kamera
  • hochwertiges Gehäuse
  • kein USB Type C
  • rutschige Rückseite
  • teurer als sein Vorgänger
  • 4.0

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Mit dem P10 lite komplettiert Huawei Device seine P-Reihe für das Jahr 2017. Neben dem P10 und dem P10 Plus bietet das Mittelklasse-Smartphone eine ordentlich Hardware zu einem günstigeren Preispunkt. Zwar verfügt es nicht über eine Leica-Kamera, aber dafür besitzt es Dual-SIM und eine aktuelle Software mit Android OS 7.0 Nougat. Ob das P10 lite Euer Nächstes sein soll, erfahrt Ihr in diesem Testbericht von TechStage.

In den vier Farben Gold, Schwarz, Weiß sowie Blau kommt das P10 lite gegen Ende März nach Deutschland. Sowohl die vordere als auch hintere Seite ist aus dreidimensional abgerundetem Glas gemacht. Bei der Ausführung Sapphire Blue gibt es ein besonderes Extra: Unter dem Glas auf der Rückseite des Geräts ist eine 0,1 Millimeter dünne Effektschicht eingearbeitet, durch die je nach Lichteinfall Reflexionen entstehen.

Das P10 lite ist 7,2 mm dünn und hat eine Masse von 146 Gramm. Durch die schlanke Bauweise mit dünnen Display-Rändern liegt es zwar bequem in der Hand, jedoch rutscht es schnell. Ein bekannter Nachteil von Glasrückseiten, der oft zum Hinfallen des Gerätes führt. Ungeachtet dessen ist die Verarbeitung toll. Der Rahmen mit geschliffenen Kanten oben und unten verleiht zusätzliche Stabilität, die merklich vorhanden ist.

Für die Bedienung stehen drei virtuelle Tasten am unteren Bildschirmrand bereit. Im Vergleich zum P10 (Testbericht) gibt es nicht eine Ein-Knopf-Lösung in Kombination mit dem Fingerabdrucksensor, sodass man Befehle über unterschiedliche Gesten auslöst. Übrigens, der multifunktionale Fingerabdrucksensor sitzt beim P10 lite auf der Rückseite, nicht vorne, wie Huawei es vor kurzem noch als sinnig erklärt hat. Am rechten Rand befinden sich die Lautstärkenwippe sowie eine An- und Austaste, sie haben einen angenehmen und hörbaren Druckpunkt.

Im P10 lite arbeitet Huaweis eigener Prozessor, der Kirin 658. Der Achtkerner hat vier × 2,1 GHz sowie vier × 1,7 GHz. Im Benchmark von AnTuTu schneidet er mit etwas um die 65.000 Punkten ab. Das entspricht dem Niveau eines Galaxy S6 vor zwei Jahren, oder der aktuellen Mittelklasse. Vergleichbare wären hier das Lenovo P2 (Testbericht) oder das 6X von der Tochtermarke Honor (Testbericht) . Dass das Telefon sich nicht schnell und flüssig bedienen lässt, wie beim P10 oder P10 Plus, sollte klar sein. Obwohl die Leistung gut genug für den täglichen Einsatz ist, sind bei größeren 3D-Spielen Ruckler wiederzufinden.

Der RAM hat eine Größe von 4 GByte, das ist stattlich. Der interne Speicher bietet 32 GByte auf Basis des UFS-2.0-Standards, wovon dem Nutzer ab Werk 17,92 frei zur Verfügung stehen. Vieles geht für das Betriebssystem und die installierten Apps drauf. Eine Speicherkarte im Format microSDXC kann eingesetzt und den Speicher um theoretisch 2 TByte erweitert werden. Anstelle der Karte kann man aber auch eine zweite nanoSIM (4FF ) nehmen, denn das P10 lite unterstützt Dual-SIM.

Im Lieferumfang befinden sich: das Telefon, ein Schnellladegerät mit USB-Kabel, Kopfhörer sowie eine Schnellstartanleitung. Was fehlt ist eine Silikonhülle, die das Gerät schützt. Beim großen P10 liegt ein solches Case dabei. Der festeingebaute Akku hat eine Kapazität von 3000 Milliamperestunden und hält etwas über einen Tag. Das Aufladen bis zu der 100-Prozent-Marke hat eine Stunde und 44 Minuten in Anspruch genommen.

Mit der Gesprächsqualität und dem Klang waren wir zufrieden, das P10 lite besitzt zwei Mikrofone zur Minderung der Geräuschkulisse während eines Telefonates. Getestet wurde das P10 lite im Großraum Hamburg über die Netze der Mobilfunkanbieter Vodafone und o2 Telefonica Germany. Sowohl der mobile über LTE als auch lokale Internetzugang über WLAN 802.11 ac waren ohne Makel. Das Smartphone besitzt neben Bluetooth 4.1 auch NFC. Infrarot fehlt, genau wie beim P10 auch. Das gibt es nur im großen P10 Plus .

Die ölabweisende Anzeige des P10 lite hat eine Diagonale von 5,2 Zoll und ist damit um 0,1 Zoll marginal größer, als beim P10. Das Display hat eine Auflösung von Full-High-Definition, 1920 × 1080 Pixeln. Im direkten Vergleich ist uns aufgefallen, dass der Bildschirm des P10 heller und satter wirkt. Auch sind die Blickwinkel stabiler, wenn auch nicht gerade beeinträchtigend viel.

Ähnlich wie bei den Geräten in den vergangenen Jahren, hat auch das P10 lite die sogenannte Knuckle Sense Technology. Dabei kann der Nutzer das Smartphone mit seinen Fingerknöcheln bedienen um beispielsweise Bildschirmaufnahmen zu machen. Auch können Apps oder eine Videoaufnahme gestartet werden. Die Gesten mit den Knöcheln werden auf dem Display ausgeführt. Praktischer Nutzen? Eher eine Spielerei.

Anders als im P10 gibt es in der Mittelklasse keine Leica-Optik mit Dual-Kamera. Stattdessen sitzt auf der Rückseite ein Bildsensor mit 12 Megapixeln. Selbstporträts mit weichem Hintergrund funktionieren aber trotzdem; in diesem Fall übernimmt die Software diesen Bildstil. Auch wenn das Ergebnis nicht immer fehlerfrei arbeitet. Die Kamera nutzt zwei Fokussysteme für die Entfernungseinstellung: Kontrastautofokus (AF) sowie Phasendetektionsfokus (PDAF). Entsprechend schnell werden Motive scharf gestellt, das hat uns gefallen. Die Kamera auf der vorderen Seite hat eine Auflösung von 8 Megapixeln und ist ausreichend für Selfies und Videotelefonie.

Die Bilder aus der Hauptkamera liegen im akzeptablen Bereich. Fotos, die man tagsüber mit viel Licht macht, können sich sehen lassen. In der Dämmerung und bei Kunstlicht kommt die Kamera an ihre Grenzen und neigt zu Rauschen. Die Detailgenauigkeit, beispielsweise bei einem Preisschild, geht verloren. Auch bei diesem Huawei-Smartphone schärft das System nach – manchmal zu viel, sodass Konturen leicht verzerrt werden.

Testbilder

Die Software auf dem P10 lite ist EMUI in der Version 5.0. Das zugrundeliegende Betriebssystem ist Android OS 7.0 Nougat. Nachdem Erststart ist ein App Drawer (Hauptmenü) nicht sichtbar, kann aber in den Einstellungen aktiviert werden. Auf dem Telefon sind viele praktische Dinge vorinstalliert, aber auch Dinge, die nicht jeder braucht. Dazu zählen Apps wie TripAdvisor, News Republic oder ab Demospiele, die man bei Bedarf kaufen kann. Glücklicherweise lassen sich alle deinstallieren. So gewinnt man Überblick und Speicherplatz zurück.

Das P10 lite bietet ein gutes Paket. Die Stärken liegen bei der Verarbeitung, dem großen und schnellaufladbaren Akku sowie der passabel Kamera, die nicht mit anderen Oberklassen- oder High-End-Smartphones verglichen werden kann. Im Jahr 2017 sollte es jedoch USB Type C als Daten- und Stromanschluss haben, statt microUSB. Konsequenter sollte Huawei auch beim Fingerabdrucksensor sein, der nicht mal vorne und mal hinten platziert wird. Das ist unseriös.

Die unverbindliche Preisempfehlung des P10 lite liegt bei 349 Euro – damit ist das Smartphone 50 Euro teurer geworden, als sein Vorgänger. Gleichzeitig begibt es sich in das Gehege von OnePlus und Honor. Warum Huawei den Preis in jeder Generation erhöht, ist uns unklar. Trotzdem bleibt es dabei, dass es ein interessantes Gerät ist. Nur das Moto G5 Plus von Lenovo könnte es ernsthaft herausfordern.

Das in diesem Beitrag getestete Smartphone wurde dem Autor als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt von der Hill+Knowlton Strategies GmbH, der deutschen Presseagentur von Huawei Technologies Deutschland GmbH.

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