Sony Xperia XZ Premium im Test: ein echtes Glanzstück

Sony Xperia XZ Premium im Test: ein echtes Glanzstück
Pro und Contra
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • wasserdichtes Gehäuse
  • „glanzvolle“ Verarbeitung
  • hohes Gewicht
  • kein Schnellladegerät im Lieferumfang
  • Stereo-Lautsprecher lassen Rückseite vibrieren
  • 4.0

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Das Xperia XZ Premium ist das neueste Top-Smartphone von Sony. Neben aktueller Hardware-Ausstattung besitzt es ein hochauflösendes HDR-Display mit 4K-UHD-Darstellung und nimmt Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde auf. In den vergangenen Wochen haben wir das Telefon mit seiner verspiegelten Optik getestet und verraten Euch in diesem ausführlichen Testbericht alles, was ihr wissen müsst.



Das Xperia XZ Premium kommt in einer kleinen Schachtel. Gekennzeichnet mit einem großen holographischen Xperia-Logo auf der vorderen Seite lässt sich der Karton aufgrund eines starken Unterdrucks schwer auseinanderziehen. Doch dann wird der Nutzer von seinem neuen Smartphone begrüßt. Unter dem eigentlichen Handy befindet sich ein USB-Type-C-Ladekabel im Karton. Der Anschluss des Xperia XZ Premium basiert auf der aktuellen Spezifikation USB 3.1 und ermöglicht somit schnelle Datenübertragungen: gut für die Übertragung großer Datenmengen, etwa bei Videos im Format 4K UHD.

Die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer scheinen auf den ersten Blick ganz ordentlich zu sein. Doch schon nach dem ersten Probehören und der haptischen Überprüfung wird schnell klar: Hier kam der Rotstift zum Einsatz. Telefonieren lässt es sich zwar damit, aber der Klang bei der Audio-Wiedergabe ist eher gleichzusetzen mit Kopfhörern, die man gratis im Flugzeug bekommt.

Alle Käufer und Vorbesteller, die sich im Mai 2017 für ein Xperia XZ Premium entschieden haben, bekommen im Rahmen einer Aktion gratis ein Sony-Kopfhörerpaar im Wert von 299 Euro. Dabei handelt es sich um ein drahtloses Kopfhörer-Set mit aktiver Geräuschunterdrückung. Die Sony h.ear on Wireless NC haben wir bereits ausführlich getestet.

Das Xperia XZ Premium sieht aus wie jedes andere Sony-Smartphone auch: eckig, kantig, blockartig – ja fast schon wie eine Tafel Schokolade. Trotzdem ist die Haptik gut und wird von Generation zu Generation besser. Das liegt unter anderem an den Rundungen an den Seiten, die das Gerät angenehmer in der Hand liegen lassen.

Das Telefon macht seinem Namen alle Ehre: Es ist ein echtes Glanzstück. Es gibt drei Farben; unsere Ausführung ist vermutlich die auffälligste, denn sie gleicht einem Spiegel. Na klar, es hat etwas. Es sieht vor allem anders aus als die gesammelte Konkurrenz. Aber genau der Vorgänger aus dem Jahr 2015, das Xperia Z5 Premium , ist auch das neue Modell ziemlich anfällig für Fingerabdrücke. Man ist stets damit beschäftigt, das Gorilla Glass 5 sauber zu halten. Unpraktisch im Alltag, vielleicht ist eine andere Farbe besser.

Das Xperia XZ Premium ist für seine Verhältnisse ein schweres und großes Smartphone. Das liegt einerseits an den verbauten Materialien, aber andererseits auch an den dicken Rändern des Rahmens. Versteht uns nicht falsch: Nicht alle Hersteller sollen nun Samsung und LG nachmachen und ein Infinty- oder Full-Vision-Display einbauen, aber ein bisschen Kompaktheit täte dem Sony-Smartphone nicht schlecht.

Der Fingerabdrucksensor ist in der seitlichen Ein-Aus-Taste eingebaut. Damit kommen sowohl Links- als auch Rechtshänder gut klar. Das Glasgehäuse ist IP68 zertifiziert und verträgt Wasser bis zu einer bestimmten Tiefe und Dauer. Ansonsten hat es sich während der Testzeit recht solide und robust gezeigt.

Im Inneren arbeitet der neueste Prozessor von Qualcomm, der Snapdragon 835. Zusammen mit 4 GByte RAM hat das System Leistungsreserven, die jeden Nutzer wunschlos zufrieden stellen werden.

Das Smartphone hätte ruhig auch mit einem älteren Prozessor auf den Markt kommen können; so viel Performance ist für die Masse der Nutzer eigentlich nicht notwendig. In nahezu allen Benchmarks schlägt das Xperia XZ Premium das Galaxy S8 von Samsung und liefert ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem HTC U11 ab.

Der interne Speicher hat eine Größe von 64 GByte, davon stehen dem Nutzer 47 GByte zur Verfügung. Wer mehr möchte, kann eine Speicherkarte mit bis zu 256 GByte einsetzen, theoretisch sind sogar bis 2 TByte möglich. Neben schnellem WLAN und 4G hat das Xperia XZ Premium auch Bluetooth 5.0. Die neue Spezifikation hat eine höhere Reichweite und mehr Bandbreite, doch kompatible Geräte sind noch rar.

Das Display des Xperia XZ Premium misst 5,5 Zoll in der Diagonalen und basiert auf der IPS-LCD-Technologie. Bei der Benutzung an sonnigen Tagen ist uns aufgefallen, dass das Display leider nicht besonders hell ist – nicht so, wie man's normalerweise von Sony kennt.

Wie dem auch sei, ein Highlight ist die Auflösung: 4K UHD, also 3840 × 2160 Pixel. Neu ist das eigentlich nicht. Vor Jahren gab's bereits das Xperia Z5 Premium mit einer derart hohen Auflösung. Neu dagegen ist die HDR-Funktion, die man auch beim Galaxy S8 und LG G6 wiederfindet. Der Vorteil sind die extrem lebendigen und kontrastreichen Farben. Im Fall von Sony bringt die hohe Auflösung jedoch nicht wirklich viel, denn von einer solch hohe Pixeldichte profitiert man im normalen Praxiseinsatz nicht. Spannend wird's im Bereich der virtuellen Realität, doch da hält Sony sich derzeit eher zurück.

Sony baut mit die besten Bildsensoren überhaupt, sowohl für große Kameras, als auch für Smartphones. Aber in den hauseigenen Telefonen findet man in der Regel nur Schrott. Ist das auch hier der Fall?

Die Kamera auf der Rückseite hat 19 Megapixel, ein optischer Bildstabilisator fehlt. Die Blende ist mit f/2.0 zwar lichtstark, aber Samsung, Apple, LG und HTC sind schon vor Jahren bei f/1.8 oder f/1.7 angekommen. Hinzu kommt, dass der Sensor ziemlich kleine Einzelpixel hat: 1,22 Mikrometer. Und das macht sich bei der Bildqualität bemerkbar. Selbst bei Aufnahmen im Tageslicht sieht man wenig Details, die Übergänge und Konturen sind verwaschen und nicht scharf, wie man es in dieser Klasse von Smartphones erwartet.

In der 100-Prozent-Ansicht ist das Gesamtergebnis zufriedenstellend: farblich in Ordnung, gute Kontraste und unter dem Strich tolle Bilder. Aber das kann ein Moto G5 Plus von Lenovo (Testbericht) für 285 Euro auch. In Schwachlichtsituation kommt das Xperia aber schnell an seine Grenzen. Wo andere Hersteller deutlich hellere, klare und qualitativ gute Bilder liefern, kommt bei Sonys Xperia XZ Premium nur Bildrauschen heraus. Ein Stabilisator, eine offenere Blende und ein besserer Bildsensor mit geringer Auflösung, aber größeren Pixeln, hätte die Kamera perfekt machen können.

Ein echtes Highlight der Kamera sind Zeitlupenaufnahmen mit 960 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von 1280 × 720 Pixeln. Sony ist damit ein weiterer Hersteller, der diese Funktion anbietet. Bereits das ZUK Edge (Testbericht) , das wir vor wenigen Wochen getestet haben, konnte kurze Videoclips mit hoher Bildrate aufnehmen. Die Funktion ist ganz nett, allerdings muss man sie geplant einsetzen und den richtigen Moment erwischen. Im Gegensatz zu iPhone & Co. kann man hier den entscheidenen Augenblick im Nachhinein nicht flexibel auswählen, dafür sind Auflösung und Frame-Rate höher. Gute Ergebnisse erzielt man bei Tageslicht. Bei Kunstlicht kann es zu einem Flackern im Video kommen, wenn sich ein Interferenzproblem mit den Lampen ergibt.

Testbilder des Sony Xperia XZ Premium

Zeitlupenaufnahmen des Sony Xperia XZ Premium

Die auf dem Xperia XZ Premium installierte Oberfläche ist Sony Xperia UI, das zugrunde liegende Betriebssystem ist Googles Android OS in der aktuellen Version 7.1.1 Nougat. Über die Jahre hat Sony recht wenig an seiner Oberfläche gemacht, weshalb das System für Nutzer mit Vorerfahrung ein bekanntes Gesicht ist. Unabhängig davon, arbeitet das Telefon mit einem schnellen Tempo und setzt Eingaben verzögerungsfrei um.

In Foren und anderen Testberichten wird desöfteren die Menüführung und die Anordnungslogik von Funktionen kritisiert, zum Beispiel bei der Kamera oder in den Einstellungen. Wir sehen die Sache gar nicht so negativ. Uns gefällt die übersichtliche Oberfläche.

Weniger glücklich sind wir mit der Masse an Bloatware . Ab Werk ist zu viel vorinstalliert; nicht jeder Nutzer braucht unbedingt Movie Creator, Skizze, Xperia Lounge, Facebook, Spotify, Amazon Shopping und die Antiviren-App AVG Protection. Das Schlechte: die Apps lassen sich nur deaktivieren und nicht deinstallieren und damit vom Speicher entfernen. In dieser Preisklasse ist das ein No-Go.

Das Xperia XZ Premium von Sony ist ein solides Smartphone, das seinen Preis von 749 Euro knapp gerecht wird. Es ist mit aktueller High-End-Hardware ausgestattet und verhält sich auch so: schnell und leistungsstark. Hinzu kommt Sonys Software-Versprechen: In der Regel gehören die Japaner neben HTC zu den Ersten, die ihre Kunden schnell mit sicherheitsrelevanten Updates und Upgrades versorgen.

Sehr gut gefallen hat uns die Akkulaufzeit mit fast 9,5 Stunden kontinuierlicher Videowiedergabe. Der Akku mit 3230 Milliamperestunden tut seinen Job großartig und bringt den Nutzer über einen ganzen Tag. Drahtloses Laden wird vom Xperia XZ Premium nicht unterstützt, obwohl es technisch umsetzbar wäre. Das Sony-Smartphone beherrscht schnelles Laden nach dem Standard QuickCharge 3.0. Im Lieferumfang ist jedoch kein entsprechendes Ladegerät dabei. Wer das Telefon schnell laden möchte, muss 50 Euro in ein Originalzubehör investieren. Ansonsten dauert das Laden von 0 bis 100 Prozent etwa 3 Stunden und 10 Minuten.

Dem Smartphone Stereo-Lautsprecher zu verpassen, finden wir gut. Allerdings ist die Umsetzung eine schlechte, da die Rückseite schon bei 50 Prozent der Lautstärke stark vibriert. Dann lieber weglassen, als solch ein billiges Gefühl zu vermitteln.

Aus dem Xperia XZ Premium hätte ein nahezu perfektes Smartphone werden können. Das Display mit 4K UHD und HDR halten wir für überflüssig, sofern es keinen dedizierten Zweck dafür gibt. Die Zeitlupenfunktion bietet unter dem Strich keinen echten Mehrwert, viel mehr ist es eine Spielerei für die ersten Wochen. Nachbesserungsbedarf sehen wir bei der Kamera: einiges könnte per Software-Update korrigiert werden, aber die Ursache ist die magere Kameraausstattung.

Liebe Ingenieure bei Sony, verzichtet auf hohe Auflösungen in Richtung 20 Megapixel. Nehmt Euch ein Beispiel an Samsung, HTC, Apple, Google. Ihr wisst doch am besten, welche Bildsensor am stärksten von Euren Kunden nachgefragt werden.

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