Test: Huawei P10 Plus – besser und größer als das P10

Pro und Contra
  • reichlich Speicher
  • gute Kamera
  • großartige Verarbeitungsqualität
  • nicht staub- und wasserfest
  • Kamera-Abdeckung nicht aus Saphirkristall
  • unzeitgemäße Oberfläche
  • 4.0

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Das Huawei P10 Plus ist nicht nur das größte, sondern auch das leistungsstärkste Smartphone der diesjährigen P-Reihe. Nur ein Beispiel: Das Display ist um 0,3 Zoll in der Diagonalen länger, als das des P10 lite (Testbericht). Im Vergleich zu dem Oberklassen-Smartphone P10 hat es mehr Speicher. Darüber hinaus verfügt es über eine Dual-Kamera mit Optik von Leica und kommt in interessanten Farben wie Blau und Grün auf den Markt. In den vergangenen Tagen haben wir uns mit dem letzten Mitglied dieser Familie beschäftigt, es angeschaut und ausführlich getestet. Wie unsere Erfahrungen aussehen und ob wir das Telefon weiterempfehlen, lest und seht Ihr in diesem Testbericht von TechStage!



Die Verpackung des P10 Plus ist stylisch und in der Farbe Weiß gehalten. Auf der vorderen Seite findet der Besitzer das rote Logo der deutschen Leica Camera AG sowie das Emblem von Huawei Device. In der unkonventionell zu öffnenden Box befindet sich das P10 Plus mit einer Schnellstartanleitung. In einem kleinen Pappkarton legt der Hersteller eine simple aber durchaus nützliche Schutzhülle aus durchsichtigem Silikon bei. Auch dabei: ein Auswurfswerkzeug für den Schlitten der SIM- und Speicherkarte, das Verbindungskabel mit USB Type C sowie ein gutes Paar an Kopfhörern. Das Headset wird über eine Klinkenbuchse mit 3,5 Millimetern angeschlossen und verfügt über ein Mikrofon mit Elementen zur Steuerung der Musik. Zum Hören von Songs reicht es völlig aus. Das Tragegefühl ist selbst bei einer längeren Dauern noch angenehm. Trotz einer hohen Lautstärke ist das Klangbild nicht verzerrt.

Das Netzgerät ist vergleichsweise groß und schwer. Beim Einsetzen in die Steckdose blockiert es nicht die anderen Eingänge. Ausgestattet mit einem weiblichen Anschluss des Standards USB Type A, lädt es den Akku des Smartphones in drei Phasen mit unterschiedlichen Spannungen und Stromstärken auf. Der Energiewandler im P10 Plus hat eine Nennladung von 3750 Milliamperestunden. Das Aufladen bis zu der Marke 100 Prozent dauerte im Test 1:23 Stunden. Die Betriebsdauer lag bei 1,5 Tage – manchmal auch weniger, wenn das Telefon extensiver genutzt wurde.

Das P10 Plus ist ein High-End-Smartphone. Und das sieht man dem Gerät aus jedem Blickwinkel an. Genau wie bei den kleineren Brüdern kommen auch hier Materialien wie Metall und widerstandsfähiges Glas zum Einsatz. Die Rückseite unseres Testgerätes ist nahezu komplett aus Aluminium, lediglich das Kamerafenster ist aus Corning Gorilla Glass. An dieser Stelle wäre das unzerkratzbare Saphirkristall als Schutz wünschenswert gewesen. An den Rändern auf der hinteren Seite sind zudem oben und unten etwas dickere Linien aus Kunststoff, worunter sich die Antennen befinden.

Das P10 Plus hat eine Masse von 165 Gramm und ist genau wie das P10 lediglich 6,98 Millimeter dünn. Der Rahmen um das Telefon ist nahtlos mit dem Rücken verbunden und geht übergangslos in das Mineralglas auf der vorderen Seite hinein. Dieses wiederum ist an den Ecken und Kanten dreidimensional abgerundet. Die gesamte Front ist aus einem einzigen Stück Glas, selbst der mit mehreren Funktionen belegbare Fingerabdrucksensor sitzt darunter. Deshalb wurde sowohl beim P10 als auch beim P10 Plus auf eine ölabweisende Politur verzichtet – zugunsten des im Glas eingelassenen Fingerabdrucksensors. Unerfreulich, denn Fettflecken sind nach dem Entfernen der bereits angebrachten Display-Schutzfolie – falls man die nicht haben möchte – deshalb besonders sichtbar.

Das geschlossene Gehäuse des P10 Plus ist weder staub- noch wasserfest. Ein absoluter Muss in dieser Klasse, da es sich preislich mit dem LG G6 und Galaxy S8 von Samsung in einem Rahmen bewegt. Stattdessen besitzt das Smartphone nichts außer ein einfaches nanocoating , das höchstens ein weiches Nieseln ab kann. Huawei Flaggschiff für die erste Jahreshälfte wird es in fünf verschiedenen Farben geben: Blau, Gold, Grün, Schwarz und Silber. Je nach Ausführung setzt der Hersteller auf verschiedene Werkstoffe und Verarbeitungsprozesse. Ein großer Aufwand wird besonders bei den Farben Dazzling Blue und Dazzling Gold betrieben. Die Gestaltungsmethode wird Hyper Diamond Cut genannt und wird mit einem Dual-CNC-Diamond-Cut gefertigt wird. Hier kommen Mikrobohrer zum Einsatz, die eine Pyramidstruktur, tausende sich überlappende Rillen, schaffen, um das reflektierende Design zu erhalten. Alles in allem kommt so eine edle Optik mit einzigartigen Lichtreflexen zustande.

Technisch ähnelt das P10 Plus seinem kleinen Bruder, dem P10. Im Inneren arbeitet ein leistungsfähiger Achtkernprozessor mit einer maximalen Taktfrequenz von bis zu 2,4 GHz. In synthetischen Benchmarks-Tests schneidet der hauseigene Prozessor Kirin 960 zwar gut ab, liegt aber noch unter Apple und Qualcomm. Von dem Niveau ist dieser eher vergleichbar mit dem ein Jahr alten Snapdragon 821. Zahlen wie diese sagen wenig über das alltägliche Können des Telefons aus. Oder klingelt es bei Euch, wenn Ihr 140.830 Punkte im AnTuTu hört? In der Praxis ist die Leistung des P10 Plus prächtig: kein Stottern, kein Ruckeln, schnell und zügige Reaktionen. Insgesamt eine erstrangige Systemleistung. Wenn es noch ein wenig flüssiger läuft, erreicht es den Maßstab eines HTC U Ultra (Testbericht) oder iPhone.

Der große Unterschied zum P10 (Testbericht) ist der Arbeitsspeicher und interne Speicher. Statt 4 und 64 GByte besitzt das P10 Plus 6 GByte Zwischenspeicher und 128 GByte zum Persistieren von Daten. Nach Abzug des Betriebssystems und der vorinstallierten Apps bleiben dem Nutzer 106 GByte übrig – immerhin! Wer im seltenen Fall mehr braucht, kann eine Speicherkarte mit dem Standard microSDXC einlegen und den Speicher um 256 auf insgesamt 384 GByte erweitern. Technisch sind sogar 2 TByte möglich, wenn es eines Tages mal diese Größen gibt.

Was die Kommunikation betrifft, so ist das P10 Plus eines der am fortschrittlichsten Telefone derzeit auf den Markt. In das mobile Internet geht es über LTE Kategorie 12 mit bis zu 600 Mbit pro Sekunde. Für das lokale Internet steht WLAN 802.11 ac mit 2,4 und 5 GHz zur Verfügung. Die Standards sind aber nicht alles, sondern eher die Innenarchitektur des Antennensystems. Die Technik beherbergt ein 4×4- für LTE sowie ein 2×2-System für WLAN – alle sechs Antennen nutzen die Technologie MIMO und zeigten im Test eine durchgehend starke und stabile Verbindung im Netzwerk.

An Bord sind auch: Bluetooth 4.2 sowie NFC. Hinzu kommt ein Infrarotsender. Darüber lassen sich heimische Geräte wie Fernseher und mehr fernsteuern. Eine Applikation ist bereits dazu auf dem System geladen. Anfangs schon erwähnt, gibt es im P10 Plus einen Klinkenstecker. Musik lässt sich aber auch über die zwei Lautsprecher hören. Dabei handelt es sich nicht um echte Stereolautsprecher mit einer konstanten Schaltung, viel mehr ist es eine Kombination aus dem unten am Fuß positionierten Lautsprecher und der Hörmuschel im Kopfbereich des Telefons. Der Effekt wird besonders dann hör- und auch sichtbar, wenn das Gerät von der vertikalen Haltung in die horizontale geneigt wird. Bis zum Erscheinen des Stereoeffektes legt das System eine winzige Pause ein und haltet das laufende Video für einen Augenblick an. Das gleiche Prinzip nutzt auch Apple in seinen iPhones (Testbericht) – nur ohne Verzögerung.

Bei dem P10 Plus verbaut Huawei ein Display mit einer Diagonalen von 5,5 Zoll und der IPS -Flüssigkristalltechnologie. Mit Quad-High-Definition, also 2560 × 1440 Pixeln, ist die Darstellung des Bildschirms hoch und entspricht dem Rang aktueller Flaggschiffe, auch wenn diese in letzter Zeit mit einem schlankeren Bildverhältnis von 18:9 oder 18,5:9 auftreten. Die Pixeldichte bei etwas weniger als 3,7 Millionen Bildpunkten beträgt 534 ppi. Für den Einsatz von VR ist das bestens geeignet – fehlt nur noch die organische Anzeige. Wie dem auch sei, das Display des P10 Plus hat tolle Farben und eine hohe Helligkeit. Bei der Messung von Weiß- und Schwarzwerten ist es nicht allzu gut, wie das iPhone 7 von Apple. Hier ist sogar das P10 ein wenig besser, als sein großer Bruder.

Die Ränder um den Bildschirm sind schmal gehalten. Viel Platz nehmen jedoch Stirn und Kinn ein, sodass das Display-Oberflächen-Verhältnis bei 73,2 Prozent liegt. Wer zwischen dem P10 und P10 Plus schwankt, möglichst viel Display und trotzdem eine handliche Bauweise möchte, sollte sich demnach für das große Modell entscheiden.

Beim P10 Plus kommt die gleiche Dual-Kamera zum Einsatz, wie auch im P10. Eine 12- und 20- Megapixel-Kamera mit Farb- und Schwarzweißsensor. Das Design der Optik kommt von Leica und ermöglicht unter anderem native Aufnahmen in Monochrom. Die Kameras befinden sich auf einem hohen Niveau und sind technisch bestens ausgestattet: optischer Bildstabilisator (OIS), Dual-LED mit zwei unterschiedlichen Temperaturen, ein vierfaches Fokussystem mit PDAF, AF, Laserautofokus und Tiefenfokus. Die Blende hat ein Öffnungsverhältnis von f/1.7 und lässt viel Licht auf den Bildsensor fallen. Im Test hat sich die Kamera gut geschlagen. Die Qualität hat ein hohes Maß und mit der eigenen App kann der Nutzer viel herausholen. Auch die Automatik liefert gute Ergebnisse – selbst bei Dämmerung oder in schummrigen Verhältnissen. Ausführliches zur Kamera gibt es im Testbericht des Huawei P10.

Auf der vorderen Seite gibt es eine 8-Megapixel-Kamera sogar mit Autofokus. Für Selfies und Videoaufnahmen sowie Videotelefonie ist sehr mehr als ausreichend.

Testbilder

Das P10 läuft mit Huawei Software EMUI in der Version 5.1. Das zugrundeliegende Betriebssystem kommt von Google und ist Android OS in der aktuellen Iteration 7.0 Nougat . Grundsätzlich ist das System simple gehalten und kommt ab Werk ohne einen App Drawer, eine Sammelstelle für alle installierten Apps. Stattdessen verteilen sich die Applikationen auf den unterschiedlichen Seiten. Von dort läuft ebenfalls die Organisation: deinstallieren, in eigene Ordner schmeißen und mehr.

Beim P10 haben wir das Aussehen der Oberfläche noch gelobt. Beim P10 Plus sieht es wieder anders aus: Das User Interface wirkt überaltert und erinnert an die iPhones aus dem Jahr 2012. Statt einen sauberen, klaren und glatten Look verwendet Huawei 3D-Effekte mit Holzoptik. Glücklicherweise kann der Nutzer hier selbst bestimmen, wie die Symbole und die Menüs aussehen sollen. Trotzdem sollte Huawei ein einheitliches Bild mit Wiedererkennungswert besitzen und nicht herum experimentieren.

Eine schlechte Eigenschaft, die Huawei von Samsung kopiert hat, ist das Ausliefern von Geräten mit ziemlich vielen Müll-Apps. In der Regel benötigt man sie nicht, und wenn doch, dann sollte man das dem Kunden überlassen. Auf dem Telefon befinden sich einige solcher Apps. Nahezu alle lassen sich deinstallieren, was dem Speicherplatz zugute kommt.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist das P10 Plus von Huawei ist das eigentliche Flaggschiff, wenn das kleine P10 daneben gestellt wird. Es hat mehr Speicher und einen größeren Akku, wobei letzteres keine signifikante Auswirkung hat, da der Bildschirm proportional mit wächst. Muss man sich zwischen dem P10 und P10 Plus entscheiden, so ist Frage nach der Größe und Handlichkeit wichtig. Kleinere Faktoren wie der Infrarotsender, die lichtstärkere Kamera oder das Dual-Lautsprechersystem könnten ebenfalls von Bedeutung sein. Der Speicher von 64 auf 128 GByte lässt sich auch per Karte erweitern. 6 GByte Arbeitsspeicher sind zwar besser als 4 GByte, das fällt aber in vielen Fällen nicht ins Gewicht.

Im Vergleich zum Galaxy S8 und LG G6 fehlt dem P10 Plus das drahtlose Aufladen, was aufgrund der Metallrückseite nicht möglich ist. Das Huawei-Smartphone ist IPX3 zertifiziert und damit nur gegen Spritzwasser geschützt. Zudem fehlt ein innovativer und Display-zentrierter Designansatz, wie er bei den zwei koreanischen Geräten zu finden ist. Wobei das auch eine Sache des Geschmackes sein kann.

Wer auf der Suche nach einem High-End-Smartphone ist und dafür viel Geld in die Hand nehmen kann und möchte, der wird mit dem P10 Plus von Huawei zufrieden sein. Wir empfehlen entweder die Farbe Graphite Black oder Dazzling Blue. Am Ende entscheidet aber Ihr…

Das in diesem Beitrag getestete Produkt wurde dem Autor kostenlos zur Verfügung gestellt von der Hill+Knowlton Strategies GmbH, der deutschen Presseagentur von Huawei Technologies Deutschland GmbH. Nach der Publikation dieses Artikels wird es auf eigene Kosten zurückgeschickt.

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