Nach einer Klage einer Konsumentenvereinigung gegen Apple ermittelt die französische Justiz wegen des Verdachts der Täuschung und der geplanten Veralterung von Geräten. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen und berufen sich auf Justizkreise. In dem Verfahren geht es um diverse Modelle des iPhones.

In Frankreich ist die absichtliche Verkürzung der Lebenszeit eines Produktes strafbar. Unternehmen kann bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes als Strafe aufgebrummt werden.

Messwerte hatten gezeigt, dass bei iPhones mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während nach einem Batteriewechsel das normale Niveau erreicht wurde. Apple bestritt die Messergebnisse nicht und erklärte, die Spitzenstrombelastung werde bei Bedarf "geglättet". Ziel sei, eine Abschaltung zu verhindern, wenn die Batterien nicht die geforderte Strommenge abgeben könnten. Die Funktion greife nur bei Kälte, niedriger Batterieladung oder abgenutzten Batterien.

Der Konzern hatte versichert, er würde niemals das Erlebnis der Nutzer absichtlich verschlechtern, um mehr neue Geräte zu verkaufen. Kritiker vermuten allerdings, dass Apple-Kunden, die mit ihrem langsameren Smartphone unzufrieden sind, zum Kauf eines neuen Modells verleiten will.

Ein Apple-Sprecher in Frankreich war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Eine Konzernsprecherin in den USA lehnte einen Kommentar ab und verwies auf Äußerungen Ende Dezember. Auch in den USA liegen bereits Klagen gegen den kalifornischen Konzern vor.