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Sachsen Sechs Verletzte nach Massenschlägerei, Staatsschutz ermittelt

In der Nähe von Leipzig sind zwei Gruppen junger Deutscher und Ausländer aneinandergeraten. Es gab Schwerverletzte durch Messerstiche. Die Polizei prüft einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Ausländern und Deutschen sind in Wurzen bei Leipzig zwei Männer durch Messerstiche am Oberschenkel schwer verletzt worden. Wie die Polizei in Leipzig mitteilte , wurde ein weiterer Mann mit einem Elektroschocker attackiert. Alle drei sind Deutsche, darüber hinaus wurden drei Ausländer leicht verletzt.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei sollen rund 30 junge Deutsche mit einer kleineren Gruppe Ausländer aneinandergeraten sein. Die beiden Gruppen waren laut Polizei am Freitagabend am Bahnhof aufeinandergetroffen. Es kam zum Streit. Die etwa zwölf Ausländer sollen sich daraufhin in ein Wohnhaus zurückgezogen haben. Laut "Leipziger Volkszeitung"  handelt es sich um eine Unterkunft für Asylbewerber.

Laut Polizei eskalierte die Auseinandersetzung, als zwei Deutsche danach an die Tür der Ausländerunterkunft schlugen und eine Scheibe zu Bruch ging. Daraufhin sollen zwölf Ausländer die Gruppe Deutscher verfolgt und mit Knüppeln und Messern attackiert haben. Als Reaktion darauf hätten offenbar mehrere Deutsche das Wohnhaus der Ausländer gestürmt, wo es erneut zu einer Schlägerei gekommen sei.

Die Polizei konnte die Auseinandersetzung nach etwa einer Stunde beenden. Festnahmen gab es keine. Zu Nationalität und Aufenthaltsstatus der Ausländer sowie der genauen Herkunft der Einheimischen machte die Polizei keine Angaben.

Unklar ist auch, ob die Attacke einen fremdenfeindlichen Hintergrund hatte. Die Polizei prüfe dies, berichtet die "Leipziger Volkszeitung".

Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs.

koe/dpa