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Russlandaffäre Trump wollte, dass sein Justizminister ihn vor Ermittlungen schützt

Wegen Befangenheit zog sich Justizminister Sessions aus den Ermittlungen zur Russlandaffäre zurück. Donald Trump soll versucht haben, ihn davon abzuhalten - damit Sessions ihm die Ermittler vom Hals hält.
Donald Trump und Jeff Sessions

Donald Trump und Jeff Sessions

Foto: Evan Vucci/ AP

Jeff Sessions war der erste Senator, der sich im Wahlkampf hinter Donald Trump stellte. Präsident Trump machte ihn zum Justizminister. Doch das Verhältnis der beiden kühlte in der Russlandaffäre merklich ab.

Denn als Justizminister ist Jeff Sessions auch Chef des FBI. Die US-Sicherheitsbehörde ist für die Untersuchung der möglichen Russland-Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam verantwortlich. Als bekannt wurde, dass Sessions sich noch vor Trumps Amtseinführung mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak getroffen hatte, gab dieser die Ermittlungen ab. Zum Ärger von Trump, wie die "New York Times" nun berichtet .

Demnach wollte Trump seinen Minister davon abhalten, sich aus den Ermittlungen zur Russlandaffäre zurückzuziehen. Der Rechtsberater des Weißen Hauses, Don McGahn, habe im März auf Anweisung Trumps vergeblich versucht, Sessions davon zu überzeugen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei ungenannte Quellen. Trump habe auf dessen Rückzug erbost reagiert. Er brauche seinen Justizminister, damit dieser ihn schützen könne, soll Trump gesagt haben.

Robert Mueller

Robert Mueller

Foto: Yuri Gripas/ REUTERS

Sonderermittler Robert Mueller soll diese neuen Details während seiner Untersuchungen herausgefunden haben. Mueller prüft im Auftrag des Justizministeriums, ob es zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland geheime Absprachen gegeben hat. Dem Vernehmen nach geht es bei seinen Ermittlungen auch um die Frage, ob Trump versucht hat, auf Ermittlungen des FBI einzuwirken.

Der Justizminister hatte noch vor Amtseinführung Kontakt zum damaligen russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak. In einer Anhörung vor dem Senat im Januar 2017 verneinte der oberste US-Ankläger dies aber - das entpuppte sich jedoch als Lüge.

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SPIEGEL ONLINE
mho/dpa