Basketball Eurocup:FC Bayern legt vor

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Bester Münchner Werfer war Center Maik Zirbes (Mitte) mit 15 Punkten. (Foto: Buthmann/imago)

München gewinnt das erste Spiel der Viertelfinalserie gegen Unicaja Malaga in eigener Halle mit 91:82 und kann bereits am Freitag den erstmaligen Einzug ins Halbfinale perfekt machen.

Von Matthias Schmid

Sasa Djordjevic verfolgt gerne stoisch, die Arme vor der Brust lässig verschränkt, die Partien seiner Mannschaft. Es ist die Lieblingspose des Basketball-Cheftrainers des FC Bayern. Am Faschingsdienstag gegen Unicaja Malaga musste der Serbe die über die Jahre liebgewonnene Haltung nicht allzu oft aufgeben, um seine Spieler mit gestikulierenden Armbewegungen zu tadeln. Ihm gefiel die meiste Zeit über das, was sie ihm zeigten. Am Ende gewannen die Münchner das erste Viertelfinalspiel im Eurocup mit 91:82 (42:36) und können bereits an diesem Freitag (20.45 Uhr) mit einem Sieg in Malaga den erstmaligen Einzug ins Halbfinale sichern. Sollte der FC Bayern verlieren, stünde das entscheidende Spiel der "Best of 3"-Serie am nächsten Mittwoch in München an.

Schon in den Anfangsminuten entwickelte sich ein temporeiches, körperbetontes und kurzweiliges Basketballspiel. Mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft. Besonders Anton Gavel, Münchens Spielgestalter, tat sich gegen smarte Spanier hervor und konnte seine Stärken im Wurf gewinnbringend einsetzen. Als er nach fünf Minuten wieder das Parkett verließ, hatte der Deutsch-Slowake schon acht Punkte gesammelt und seine Mannschaft mit 13:9 in Führung gebracht. Gavels sonstige Rolle in der Abwehr als Störenfried übernahm diesmal Kapitän Bryce Taylor, er bewachte Malagas Aufbauspieler, Nemanja Nedovic. Den 25-Jährigen kennt Bayern-Trainer Djordjevic ziemlich gut, mit ihm gewann er im Sommer 2016 mit der Basketball-Auswahl Serbiens Silber bei Olympia. "Er ist derzeit der explosivste Spieler in Europa", würdigte Djordjevic seinen Landsmann vor dem Spiel.

Doch Taylor war ein derart lästiger Verteidiger, dass Nedovic sein Feuer, seinen Esprit und seine Geschwindigkeit erst gar nicht entfachen und entfalten konnte. Und die Münchner spielten mit der Überzeugung, die ihr Trainer gefordert und im verlorenen Pokalfinale gegen Bamberg noch vermisst hatte. Nach dem ersten Viertel wuchs der Vorsprung sogar auf elf Punkte an (38:27/17.), weil es ihnen nun des öfteren mit gemeinschaftlicher Verteidigung gelang, Malaga hinten die Bälle zu klauen und vorne schnörkellos abzuschließen.

Die Spanier ließen sich jedoch nicht so einfach abstreifen wie eine Trainingsjacke, sie sind eine vielseitige Mannschaft, die von außen genauso treffsicher auftritt wie unterm Korb. Zur Pause schmolz der Bayern-Vorsprung wieder auf sechs Punkte. Mit zwei Dreiern von Vladimir Lucic und Maximilian Kleber bauten die Münchner ihre Führung wieder zweistellig aus - und gaben sie bis zum Ende trotz einiger Schludrigkeiten nicht mehr ab. Bester Münchner Werfer war Maik Zirbes - auf dem Foto unter dem Korb - mit 15 Punkten.

© SZ vom 01.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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