Vaginalsensor mit iPhone- und Android-Anschluss misst fruchtbare Tage

Das Bonner Start-up Trackle hat ein System entwickelt, das mit Temperaturangaben und eigenen Algorithmen Frauen helfen soll, schwanger zu werden - oder genau das zu verhindern. Aktuell läuft ein Crowdfunding.

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Vaginalsensor mit iPhone- und Android-Anschluss misst fruchtbare Tage

Der Trackle wird nachts in der Vagina platziert.

(Bild: Screenshot YouTube / Trackle GmbH)

Lesezeit: 2 Min.

Die Messung der Körperkerntemperatur gilt zusammen mit weiteren Techniken als sinnvolle Methode, die fruchtbaren Tage einer Frau festzustellen. Auf Basis dieses Verfahrens hat das Bonner Start-up Trackle, hinter dem unter anderem der Onlinewerbeexperte Stephan Noller steckt, nun ein "smartes" Produkt gemacht: Einen Vaginalsensor mit iPhone- und Android-Anbindung.

"Beim Eisprung steigt die Körperkerntemperatur – und nur rund um den Eisprung sind Frauen fruchtbar. Wenn man also den Temperaturanstieg erkennt, weiß man, wo’s lang geht – je nachdem, ob man schwanger werden will oder gerade nicht", erklärt die Firma in der Beschreibung ihres Geräts. Der Trackle erfasse die Temperatur automatisch und die ganze Nacht lang, so könne er "sicher" den relevanten, nämlich niedrigsten Wert ermitteln.

Nach dem Aufstehen muss die Trägerin den Vaginalsensor mit klarem Wasser abwaschen und in ein Ladegerät legen. Anschließend startet die Datenübertragung zu einem Smartphone, auf dem die Trackle-App läuft. In diese muss die Nutzerin auch noch weitere Informationen eingeben, etwa das Zyklusdatum sowie Zervix-Schleim und Muttermundstand. So sollen Sensor und App ermitteln können, wann fruchtbare Tage auftreten – und dies auch vorhersagen können.

Als Verhütungsmittel soll Trackle auch taugen. "Durch die exakten Temperaturwerte, kombiniert mit individuellen Symptomen und automatischer Berechnung erreicht diese Methode bei der Verhütung einen Pearl Index von 0,4 – und ist damit genau so sicher wie die Pille", behauptet die Firma.

Aktuell gibt es den Trackle-Vaginalsensor noch nicht zu kaufen. Der Hersteller hat auf der Crowdfunding-Plattform Startnext eine Kampagne gestartet. Insgesamt will das Start-up 50.000 Euro einwerben, aktuell sind etwas mehr als 13.000 Euro erreicht. Die Kampagne läuft noch 39 Tage.

[Update 13.03.17 17:40 Uhr:] Das Trackle-Paket inklusive Ladestation mit Funkanbindung in Richtung Smartphone wird 210 Euro kosten. Laut FAQ muss der Vaginalsensor selbst allerdings jedes Jahr ersetzt werden, "damit das Material nicht ermüdet und um die Kalibrierung des sehr sensiblen Thermometers sicherzustellen".

Trackle: Vaginalsensor für die Zyklusmessung (3 Bilder)

Den Trackle soll es in mehreren Farben geben.
(Bild: Trackle GmbH)

(bsc)